Kapitel 37 Wo ist Maja?

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[Katjas Sicht]

Mein Puls steigt als meine Augen Majas Gestalt auf der Terrasse erblicken. Sie hängt kraftlos am Geländer, kurz davor zusammen zu klappen. Meine Instinkte tragen mich in einem Blinzeln sofort an ihre Seite und mit einem Schrei » MAJA!?!?? « ziehe ich sie weiter weg vom Rand des Balkons. Ihre Atmung ist unruhig, während ihre Augen immer mehr verschwimmen. Durch meine Aufruhr scheinen die anderen aufgewacht zu sein und hinter mir nähert sich jemand. Wortlos bemerke ich wie Celina mir dabei hilft unsere Freundin ins Wohnzimmer zu schieben. Dort sitzen eine aufgewühlte Anna und ein komplett irritierter Nick. Ohne jeglichen Gegenwehr lässt sich Maja von uns auf das Sofa zwischen die anderen beiden manövrieren. Ein erleichterter Atemzug verläßt mich, den ich bis jetzt unbemerkt gehalten habe, da Maja nun fürs erste genug Abstand zum Abgrund hat. Zörgernd blicke ich in die Runde nur um festzustellen, dass die anderen ziemlich sprachlos und unbeholfen zu mir schauen. Ich nehme meine Hand vor den Mund und laufe nachdenklich im Kreis. Was passiert hier gerade? Warum weiß ich nicht was ich tun kann..... muss?!

Verdammt....ich sollte erstmal so vorgehen wie...... ich mir vorstellen kann irgendwie das Problem zu lösen. Zu aller erst Maja! Mit neuer Entschlossenheit gehe ich langsam auf die Braunhaarige zu. Ich versuche meiner Stimme keinerlei Unruhe anmerken zu lassen als ich beginne auf sie einzureden » Hey Maja, hörst du mich? Hey..... ? « Ihr leerer Blick starrt ins Nichts. Anscheinend bringt das nichts.....ich könnte - ein kurzes Nicken reißt mich zurück und erleichtert lege ich meine Hand auf Majas Schulter » Du hast uns echt Angst gemacht, was ist denn los? « kommt es seitlich von Anna, die Maja mit runden Augen, die fast einem erschrecktem Kätzchen gleichen, betrachtet.

Ohne Vorwarnung erhebt sich Maja, stößt meine Hand von ihrer Schulter und geht in Richtung des Sessels. Überrascht folgen ihr unsere Augen, während Celina mich am Arm zurückhält um meine Freundin nicht sofort wieder auf das Sofa zu schieben. Dort angelangt fährt sich Maja mit ihrer Hand einmal durch ihre glatten Haare, lässt sich anschließend elegant auf das Möbelstück fallen und legt ihren Kopf in ihre auf ihren überkreuzten Beinen aufgestützen Arme. In dem Moment in dem sich unsere Augen treffen steigt ein unwohles Gefühl in mir hoch. Bitte nicht....!!!

[Momois Sicht]

Schnellen Schrittes eile ich durch die Gänge des Hotels bis ich vor zwei großen schwarzen Türen zum Stehen komme. Ich klopfe kurz an und öffne meinen Mund um meine Ankunft anzukündigen » Akashi-kun ich bin- « augenblicklich wird die Tür vor mir aufgerissenen und ich werde schlagartig in den Raum gezogen. Lautlos werden die Türen hinter mir geschlossen. Sobald ich meinen Kopf hebe kann ich quasi Regenwolken durch den Raum fliegen sehen und eine depressive Aura liegt über dem Zimmer. Mit gesenkten Köpfen sitzt dort das gesamte ehemalige Teikoteam plus Kagami. Skeptisch schaue ich von meinen Mittelschulklassenkameraden zu der Person, die mich hier rein gezogen hat und ein empörtes Schnauben verlässt meine Lippen »Was machst du hier Riko-senpai?« Sie verdreht nur die Augen » Da die Jungs zu nichts mehr zu gebrauchen sind habe ich Dinge in die eigene Hand genommen und euch hier versammelt, damit was auch immer hier das Problem ist, gelöst wird. Heute beim Training war ich kurz abwesend um mich mit den anderen Trainern zu unterhalten und hab quasi DAS gefunden, als ich zurück war. « Dabei wedelt sie wild mit ihren Armen über den betrübten Wundern. »Ich will das Kagami und Kuroko sich wieder auf unser Training konzentrieren können. Denn so sind sie nutzlos..... « Um ihre Worte zu unterstreichen haut sie Kagami-kun kurz an den Hinterkopf, weshalb sein Kopf nach vorne nickt und sich ohne jeglichen Kommentar wieder aufrichtet. Wie eine seelenlose Puppe was ist mit denen denn passiert?

Skeptisch beginne ich einen nach dem anderen zu inspizieren....

Zuerst wandern meine Augen zu Tetsu-kun seine emotionslosen hellblauen Augen starren noch lebloser ins Nichts. Weiter zu Dai-kun sehe ich kraftlos hängende Schultern, während er tief in Gedanken scheint, was für ihn ja mal überhaupt nicht normal ist. Auch Kise-kun sitzt wie ein eingeschücherter Welpe mit eingezogenem Schwanz und gibt statt seinem normalen, lebhaften Reden nur leises Wimmern von sich. Kagami-kun ist nicht viel besser dran.  Weiter zu .....Aka-kun, der gerade dabei ist die Wand neben der Tür mit seinen Blicken abzustechen, während die mörderische Aura um ihn stetig wächst.... Also was auch immer los ist sollte schnell gelöst werden bevor hier noch jemand stirbt.

Neben ihm sitzt Mura-kun, der scheinbar von allem völlig unberührt ist. Mit einer Tüte Chips in der Hand versucht er zwar leise zu essen, sieht jedoch kein bisschen betrübt aus...? Nagut darum kümmer ich mich gleich. Nun zum Letzten...vor Entsetzen schnellt meine Hand vor meinen Mund und ich springe förmlich an Midorima-kuns Seite. Der Basketballspieler hat über seine gesamte Kleidung Sand verteilt, selbst seine Haaren scheinen nicht verschont und sind komplett zerzaust. Nichts im Vergleich zu dem normalerweise geordneten, ernsten Tsunder. »Was ist mit euch passiert?« dringt geflüstert durch meine Hand, als ich erneut jeden einzelnen von ihnen mustere.

[Majas Sicht]

Alles fühlt sich taub an. Mit Mühe bewegen sich meine schwerern Augenlider wenige Millimeter nur um endlose Schwärze zu erblicken. Einerseits spüre ich, wie mein Körper träge auf dem Boden lastet, aber gleichzeitig fühlt es sich so an als ob hier Nichts wäre, weder ein Boden noch ich. Angestrengt versuche ich mich aufzurichten scheitere allerdings und habe keine Wahl als reglos liegen zu bleiben. Wo bin ich? Warum bin ich hier? Irgenwie kann ich mich erinnern hier schon einmal gewesen zu sein...

Plötzlich strahlt mir grelles Licht direkt in die Augen. Schlagartig ziehe ich meine Hände als Schutz vor mein Gesicht. Eine Sirene schallt aus der Nähe in meine Ohren. Schritte kommen mir schnell in einer großen Menge näher. Mehrere Stimmen beginnen wild hin und her zu schreien bis erneut Schritte zu hören sind, die sich aufteilen und in alle Richtungen ausschwärmen. »Bitte Sie müssen sie finden!! Ich bitte Sie ....meine- arme..--...«  Die verzweifelten Schluchtzer meines Vaters lassen alles andere um mich verschwimmen. Was? Zittrig nehme ich meine Hände von meinen Augen und versuche einen Laut von mir zu geben, alles was zu hören ist, ist jedoch nur ein zerkratztes Quietschen. Ruckartig dreht sich der mir wohlvertraute Rücken meines Vaters herum und seine warmen Arme umschlingen mich. » Maja Schatz, alles wird gut-......-wir finden deine Mutter-..--irgendwie bekommen wir sie zurück..-du musst jetzt stark bleiben...-« fest schauen mir seine hellgrünen Augen entgegen, während er mich ganz fest an sich drückt, als würde ich mich sonst jede Sekunde in Luft auflösen. Erst jetzt bemerke ich wie klein meine Hände sind. Es ist wie als würde ich alles noch einmal sehen...

Langsam wird meine Umgebung wieder klarer....die Blutspuren an der Tür und der daneben liegenden Wand..... »Spuren von Gegenwehr.« kommt es von einem der um uns herum wuselnden Polizisten trocken. Vor Terror kneife ich meine Augen zusammen, nein nicht noch einmal ich kann das nicht...

Blitzartig ist mir klar wo genau ich gerade bin.

[Annas Sicht]

Gegenüber von uns sitzt Maja mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck. Aufmüpfig blickt sie Katja entgegen, die tatsächlich sprachlos scheint. Nicht direkt in die Richtung überfordert oder ausgekontert, nein es ist als will sie irgendetwas nicht wahr haben. Unsicher suche ich Hilfe bei Celina, die scheint allerdings ähnlich wie unser Kapitän nicht sehr begeistert davon, dass Maja von einem kraftlosen Bündel, das gerade so auf dem Sofa gehangen hat, zu.... ich weiß nicht einmal wie ich sie jetzt beschreiben soll gegangen ist. Ein Zischen dringt aus Katjas Kehle und auch von unserem Vize ist ein gefährliches Grollen zu hören »Wo ist Maja?«.....HÄ?!??! Maja sitzt doch da...oder? Maja beginnt daraufhin nur zu lachen. Katjas Gesicht verfinstert sich und sie nähert sich der Braunhaarigen schleichend, woraufhin diese überrascht ihre Augen weitet  »Was meinst du? Ich bin doch hier, direkt vor dir.« Offenbar genauso verwirrt wie ich springt Nicks Blick zwischen den beiden hin und her bis Celinas Stimme sich hinter uns erhebt »Das kannst du sonst wem erzählen, aber vor allem bei Katja kannst du deine Spielchen getrost sein lassen. Du weißt genau welche Maja gemeint ist.« Eiskaltes Blau und einschüchterndes Gold liegen auf der anscheinend falschen Maja, was dafür sorgt das ihre erheiterten Züge nach unten weichen und sie verzieht genervt das Gesicht »Das war halt eine blöde Frage, ihr beide wisst die Antwort doch schon. Sie kann gerade nicht.« Jedes Wort, das zwischen den dreien fällt stiftet mehr Verwirrung in meinem Kopf, sodass ich weit davon entfernt bin heraus zu finden was sich hier gerade vor meinen Augen abspielt.

Ein Seufzer, ziehmlich gestresst wohl angemerkt, entfährt Katja. Sie scheint kurz zu überlegen, hat sich allerdings relativ schnell entschieden und wendet sich uns zu »Na los weckt die anderen. Das hier-«  dabei deutet sie auf Maja »Ist etwas das uns alle betrifft, also ist es nur fair, wenn alle die ganze Geschichte hören...«

[Ich hatte eigentlich echt nicht vor so lange nichts zu schreiben, aber irgendwie ist alles gerade ein bisschen durcheinander. Also verzeiht mir die lange Wartezeit...Ich habe dafür das Kapitel ein kleines bisschen länger gemacht und ich versuche mein bestes für die folgenden...]

Kuroko no basket » Von Mädchen geschlagen «Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt