Überlebenskampf

187 16 11
                                    

Steves Sicht
Ich hörte den Schuss wie er donnergleich durch die tiefe Schlucht hallte. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Bauch und als ich an mir hinuntersah, sickerte Blut aus einer Einschusswunde direkt in meinem Bauch. Ich kniete im Schnee und sah verzweifelt zu Bucky, sie durften ihn nicht mitnehmen. Aber ich konnte nichts tun. Mein Körper war immer noch verkrampft von den Elektroschocks und egal wie sehr ich auch auf meine Wunde drückte es quoll immer mehr Blut zwischen meiner Hand hervor.
"STEVE!", hörte ich verzerrt Buckys Schrei.
Ich hob den Kopf und sah wie er um sich trat und sich wand. Ich sah wie er um die Kurve gezogen wurde und dann war er weg. Ich sah meine Tränen wie sie in den Schnee fielen und Krater in ihm hinterließen. "Bucky." brachte ich hervor. Dann kippte ich kopfüber in den Schnee und verlohr das Bewusstsein. 

Ich riss die Augen auf. Panisch blickte ich mich um. Ich lag noch immer an der selben Stelle an der ich zusammengebrochen war. Ich wusste nicht wie lange ich weg gewesen war, aber es war berreits Nacht. Ich kämpfte mich auf die Füße und blieb auf wackligen Beinen stehen. Meine Wunde am Bauch hatte aufgehört zu bluten, doch der riesige Blutfleck im Schnee zeigte mir, wie viel Blut ich verlohren hatte. Ich fing an einen Fuß vor den anderen zu setzten. Ich musste zurück zum Lager, ich musste Bucky finden. Ich zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er noch am Leben war.

Ich lief immer weiter, obwohl meine Hände längst taub vor kälte waren und mir vor Blutverlust schwindelig war. Irgendwann kam ich zu einer Straße und folgte ihr, bis ich in der Ferne schon den Wald hinter dem unsere Basis lag sehen konnte. Ich zog meinen gebrochenen Fuß hinter mir her, ich hatte Bucky desswegen belogen er war noch kein bisschen geheilt gewesen, und hielt meine linke Hand auf meinen Bauch gepresst. Mit der rechten schirmte ich meine Augen gegen das grelle Scheinwerferlicht ab. Ich merkte nicht einmal wie zwei Soldaten auf mich zugerannt kamen. "Captian Rogers?"
Ich hob mit größter Mühe den Kopf und sah in die verwirrten Gesichter der beiden Männer.
"Hohlt Jack.." brachte ich hervor. Dann gab mein Körper entgültig auf und ich fiel ohnmächtig vor die Füße der Soldaten. Das letzte was ich mitbekam war, wie einer der Wachen nach einem Artz schrie.

Ich erwachte in einem Bett. Das helle Licht blendete mich und ich hob die Hand um meine Augen vor diesem unerträglichem Licht abzuschirmen. Dabei fiel mir der dünne Schlauch auf der aus meinem Arm hing. Wütend riss ich ihn heraus. Ich brauchte keine Infusion sie würde sowieso nicht bei mir wirken. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und sah, dass mein Fuß bis zum Knie eingegibst war. Irgendwer musste mir meine blutdurchtränkte Uniform ausgezogen haben und hatte sie durch eine graue Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt ersetzt. Als ich mich nach Vorne lehnte um aufzustehen fuhren stechende Schmerzen in meinen Bauch. Ich hob das T-Shirt leicht an und sah einen weißen Verband.

Ich blieb einfach sitzten und wartete das die Schmerzen aufhörten. Jetzt wo ich in Sicherheit war und nicht mehr um mein Überleben kämpfen musste, hohlten mich die Erinnerungen ein. Buckys Verzweifeltes Gesicht als sie ihn wegzerrten. Ich spürte wie Tränen über meine Wangen rannen. Nicht einmal zu wissen ob er noch am Leben war machte mich verrückt. Ich schluchzte verzweifelt auf  und vergrub meine Hände in den Haaren. Ich hätte stärker sein müssen, aber ich konnte ihn nicht beschützten. Meine Welt verschwamm hinter einem Schleier aus Tränen und Erinnerungen fluteten mein Gehirn. Unsere Erste Begegnung als ich zehn Jahre alt war.. Sein provozierendes lächeln, dass ich so liebte. Unser erster Kuss in meiner Wohnung, nachdem ich geglaubt hatte er würde mich hassen und mich einsperren lassen. Seine tief Blauen Augen in denen ich jedes Mal aufs neue Versinken könnte.

"Steve?"
Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Ich sah Jack der an der Türe stand und mich geschockt ansah. Schnell wischte ich mir so gut es ging die Tränen ab. "Hey Jack." brachte ich hervor.
Er kam besorgt auf mich zu "Was ist denn passiert?"
Ich lachte bitter "Du meinst wie habe ich überlebt?"
Seine Blicke sprachen Bände.
"Ich weiß es nicht." murmelte ich.
"Was ist mit Bucky?" fragte Jack vorsichtig.

Mir stiegen wieder Tränen in die Augen, sosehr ich auch versuchte es zu verhindern, es rollte eine einzelne Träne meine Wange hinunter "Hydra hat ihn."
Für einige Sekunden sagte Jack gar nichts dann setzte er sich neben mich und legte mir seine Hand auf die Schulter "Steve hör mir zu. Wir hohlen ihn zurück. Wir werden jede einzelne Hydrabasis zerlegen die noch übrig ist." versicherte er mir.
"Wenn er überhaupt noch am leben ist." eine weitere Träne rollte meine Wange hinunter.
"Steve das ist er, glaub mir..........."

Ich sprang auf, aufeinmal war ich unglaublich wütend und traurig zugleich, denn ich hatte soeben das Ausgesprochen was ich mir bis jetzt nicht zu denken gestattet hatte "Jack du verstehst das nicht ich kann nicht ohne ihn leben, ich......" schrie ich und biss mir gerade noch rechtzeitig auf die Zunge und zwar so fest das sie anfing zu bluten. Fast hätte ich durch die gesamte Krankenstation gebrüllt, dass ich Bucky liebte, dass ich einen Mann liebte. Ihnen wäre egal wer ich war. Sie würden mich wegsperren, Sie würden versuchen mich zu Heilen, aber das konnte niemand denn ich war nicht Krank.

Jack sah mich ernst an "Du liebst ihn, ich weiß."
Ich sah Jack an wie ein Reh im Scheinwerferlicht "Ich kenne ihn seit meiner Kindheit, wir sind wie Brüder." versuchte ich mich herauszureden.
Jack schüttelte einfach nur den Kopf "Nein seid ihr nicht."
Ohne auf meine Wunde zu achten packte ich Jack am Arm "Wenn du irgendjemanden davon erzählst........"
Ich konnte meine Drohung nicht vollenden denn Jack hob die Hände und grinste mich an "Kumpel hätte ich jemanden davon erzählen wollen hätte ich das längst getan. Außerdem ist daran nichts falsch."

Verblüfft lockerte ich meinen Griff um seinen Arm und starrte ihn einfach nur an. "Ist das wirklich das was du denkst?" Doch bevor er antworten konnte, fuhr mir pochender Schmerz in den Bauch. Ich atmete tief aus und setzte mich langsam wieder auf das Bett.
"Hey Kumpel alles OK?" Jack sah mich besorgt an.
"Ja ja geht schon, beantworte einfach meine Frage!"
Jack kniff sich in den Nasenrücken "Ja Steve ich meine es wirklich so. Weißt du noch was ich dir über Cassi erzählt habe, dass sie glücklich mit jemanden zusammen ist?"
Verwirrt nickte ich, was hatte Jacks Schwester denn jetzt damit zu tun.
Er grinste "Nur das dieser Jemand kein Kerl ist." raunte er.
"Oh." war das einzige das ich herausbrachte.

"Weißt du man sollte lieben dürfen wen man will. Außerdem kann man es sowieso nicht erzwingen." redete Jack schnell weiter, wofür ich ihm dankbar war, ich spürte schon wieder wie ich müde wurde, doch eine Sache wollte ich noch wissen bevor ich wieder einschlief. "Seit wann weißt du es?"
"Seit ich euch das erste Mal zusammen gesehen habe." antwortete Jack und lachte als er mein geschocktes Gesicht sah. "Keine Sorge, es ist überhaupt nicht offensichtlich. Ich glaube die meisten Menschen denken es ist falsch und übersehen absichtlich alles was darauf hindeutet, bis sie es nicht mehr übersehen können."

Ich bekam fast nicht mehr mit was er sagte, denn ich war schon halb dabei wieder einzuschlafen "Danke Jack." murmelte ich noch. Dann schloss ich die Augen und schlief ein.

Stucky-Reborn from the IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt