Odin hat sie nicht mehr alle

125 12 7
                                    

Lokis Sicht

Ich ignorierte die komischen Blicke die mir zugeworfen wurden, als ich zu meinem Zimmer ging. Ich wusste nicht woran es lag, vielleicht weil ich so lange nicht mehr hier gewesen war, vielleicht weil ich erdische Kleidung trug, es war mir auch egal. Ich knallte die Türe von meinem Zimmer zu und fing an alles was ich nicht zurücklassen wollte in einen Rucksack zu stopfen, den ich mit einem Ausdehnungszauber belegt hatte. Auf die Iddee kam ich durch Harry Potter. Nachdem ich die Bücher gelesen hatte, versuchte ich es und nach einigen Anpassungen des Zaubers, konnte ich so viel in den Rucksack packen wie ich wollte. Ich stapelte Mutters alte Zauberbücher und verstaute sie in dem Rucksack, meine ganzen Dolche schmiss ich in eine Tasche und warf sie in den Rucksack, als letztes wanderte ein Fotoalbum dazu, das meine Kindheit und Jugend beinhaltete, die Fotos von Odin hatte ich herausgerissen. Ich warf mir den Rucksack über die rechte Schulter und machte mich auf zu dem Tronsaal, wo Odin höchstwahrscheinlich auf seinem Tron sitzten würde.

Ohne anzuklopfen stieß ich die schweren Türen auf.
"Sieh an, er lässt sich auch mal wieder blicken." bergüßte mich Odin spöttisch.
Soetwas traf mich schon lange nicht mehr "Du wirst mich bald nie wieder sehen müssen." ich sah ihn trotzig an "Ich werde auf der Erde bleiben, für den Rest meines Lebends."
Odins Miene verfinsterte sich "Bitte sag mir nicht, dass du dir diesen Unsinn wegen diesem Menschenweib in den Kopf gesetzt hast!?"
Ich biss die Zähne zusammen, ich hatte es schon immer gehasst, wie abfällig Odin über andere Spezies sprach "Du wirst meine Entscheidung nicht ändern." woher er von Natascha wusste, wollte ich gar nicht wissen.
"Und was wirst du tun, wenn sie tot ist?" Odin sah mich provozierend an "Die Menschen sterben, früher oder später, so erbärmlich wie sie nun einmal sind, diese ganz besonders!"
"Hör auf!" schrie ich, ich würde nicht zuhören wie er abfällig über Natascha redete "Untersteh dich so von ihr zu reden!" ich fühlte wie meine Hände kalt wurden, es bildeten sich Eiskristalle.
"Was fällt dir ein deinen Vater und König so anzuschreien!" brüllte Odin und sprang von seinem Thron auf.

Das brachte das Fass zum überlaufen "Du bist nicht mein Vater." schrie ich "Ich war dir doch nie wichtig, ich war nur da um dein Gewissen zu beruhigen, nachdem du meinen Vater und tausende unschuldige von meinem Volk abgeschlachtet hast." meine Hände wurden blau, ich zitterte vor Wut.
Der Allvater starrte auf meine Hände "Loki kontroliere es!" fuhr er mich an.
Doch ich wollte es nicht mehr, ich wollte es nicht mehr kontrolieren "Wieso?" ich ließ meine Augen rot werden und das Blau meine Hände hinaufwandern "Ich hab mich mein ganzes Leben lang verstellen müssen, weil du nicht wahr haben wolltes was ich bin. Aber das muss ich nicht mehr, es gibt Menschen denen ich wichtig bin, die mich lieben so wie ich bin, ich brauche dich nicht das habe ich nie!"

"Ohne mich wärst du auf diesem eisigem Felsen gestorben!" Odins Stimme hallte durch den gesammten Thronsaal.
Ich sah ihn einfach nur kalt an, meine Eisriesenseite ließ ich wieder verschwinden "Vielleicht wäre das besser gewesen, du hast mich zerstöhrt! Mutter war der einzige Grund der mich hier gehalten hat, aber sie ist nun mal nicht mehr da." ich musste mich zusammenreißen um nicht in Tränen auszubrechen, ich war innerlich so kaputt, wie man nur sein konnte.
"Und wir alle wissen ja wessen Schuld das ist!"

Mir lief eine Träne über die Wange, ich wusste immer schon dass er mir die Schuld für Mutters Tod gab, aber es zu wissen und es zu hören waren zwei verschiedene Dinge "Du machst dir Feinde, in allen neun Welten und wenn sie dann zurückschlagen, werden Leute verletzt." ich sprach ganz ruhig "Immer suchst du die Schuld bei allen anderen. DABEI WILLST DU NUR NICHT EINSEHEN, DASS DU DERJENIGE BIST DER SCHULDIG IST!" den letzten Satz schrie ich wieder.
Schneller als ich blinzeln konnte schwang Odin seinen Stab, ich spürte ein brennen in meinem Gesicht, als ich die Hand wegnahm, war sie blau vor Blut. Mir liegen weiter Tränen über die Wangen.
"Was ist hier los!?"
Ich wirbelte herum und sah Thor der wütend den Mittelgang entlanggeilt kam.

Thors Sicht

So schnell ich nur konnte, ging ich zum Thronsaal. Ich verfluchte Loki, der glaubte immer alles alleine regeln zu müssen. Ich kam vor die großen Türen und blieb wie erstarrt stehen als ich Loki schreien hörte "Dabei willst du nur nicht einsehen, dass du es bist der schuldig ist!"
Ich hörte Odin brüllen und anschliesend ein schneidendes Geräusch. Das riss mich aus meiner starre, ich stieß die Türen auf und rannte auf die beiden zu "Was ist hier los!" ich hielt Mjölnir fest umklammert.

Loki drehte sich zu mir und sofort kochte Wut in mir hoch. Ein blutiger Schnitt zog sich quer über sein Gesicht. Ich eilte auf ihn zu und drehte seinen Kopf, damit ich die Wunde besser sehen konnte, Odin hatte nur knapp das Auge verfehlt. "Was zu Hellheim soll das?" fuhr ich meinen Vater an.
"Er war respektlos." war die schlichte Antwort des Allvaters.
Draußen fing es an zu donnern "Er hat nur die Wahrheit gesagt." ich funkelte meinen Vater an, den ich nicht mehr wiedererkannte "Du hast dich verändert Vater, Loki hat soetwas nicht verdient und ich auch nicht!"
Odin lachte nur "Willst du jetzt etwa auch bei diesem Abschaum leben?"
Ich knackte mit dem Kiefer und musste mich beherschen nicht ganz Asgard zusammenzubrüllen "Die Menschen sind mehr Wert als du es je sein wirst, aber das wirst du nie verstehen! Wir werden gehen und du kannst den Rest deiner Tage alleine hier verbringen!" spuckte ich ihm entgegen.

Ich drehte mich auf dem Absatz um und konnte sehen, wie Loki mir folgte "Wie konntest du nur so dumm sein und ihn auch noch provozieren." machte ich meinem Ärger Luft, als wir den Thronsaal verlassen hatten. Doch als ich Lokis Gesicht sah, verrauchte meine ganze Wut im Handumdrehen, denn er weinte, ich hatte meinen Bruder erst einmal in seinem Leben weinen sehen und das war nach dem Tod unserer Mutter.
"Tut mir leid......ich wollte doch einfach nur........" er warf die Hände in die Luft "ich weiß auch nicht was ich wollte."
Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter "Egal was Vater zu dir gesagt hat, es ist nicht war."
Loki nickte leicht, aber ich konnte in seinen Augen sehen, dass er es selbst nicht glaubte. Verlegen wischte er sich übers Gesicht und beseitigte so die Tränen.
"Gehen wir, ich werde keine Sekunde länger hier sein als unbedingt notwendig." er wischte sich noch einmal übers Gesicht und säuberte sich so von dem Blut, welches aus der sich schon schließenden Wunde in seinem Gesicht geronnen war.

Ich hatte mühe mit ihm Schritt zu halten, als er zum Bifröst rannte. Doch wer konnte es ihm verübeln. Ich wollte selbst nicht mehr hier sein. Vater war zu einem verbitterten alten Mann geworden, dem alle anderen egal waren und der nicht mit dem Tod von einem gelbiebten Menschen zurechtkam. Loki war unter ihm zerbrochen, auf der Erde war er wieder zusammengewachsen, dort hatte er Menschen denen er wichtig war.
Einen letzten Blick warf ich auf Asgard, auf das was Jahrhunderte lang mein Zuhause gewesen war und dann wurden Loki und ich vom Bifröst eingesaugt und rasten auf die Erde zu. Wir rasten auf unser neues Zuahause zu. 

Stucky-Reborn from the IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt