32 ꕥ God damn it!

303 68 8
                                    

Seungkwan

Der Morgen artete also in Stress aus. Gerade noch lag ich bei Hansol rum und alles war cool, jetzt rannte ich mit Hansol den Campus runter. Ich konnte Jihoon ja verstehen. Er wollte das alles sicher nicht auf uns sitzen lassen, aber das war nicht grade die beste Lösung.

Die Leitung der Universität würden sicher nicht so viel Verständnis haben, wie wir. Ich überlegte, ob das, was Jihoon da angestellt hatte, nicht vielleicht sogar irgendwie strafbar war. Dann blühte Jihoon noch viel mehr, als vielleicht nur ein Rauswurf aus der Uni. Wie man es drehte und wendete, es war besser, wenn wir es einfach gut sein ließen und die Klappe hielten.

War das gesellschaftlich angemessen? Ne.
War uns das grade egal? Jup.

Das hier war keine Fabel, die eine Lehre verbreiten sollte, sondern reines Chaos zwischen Hansol, Jihoon und mir und es war unser gutes Recht, es zu lösen, wie wir wollten. Jihoon hatte Scheiße gebaut, aber die Folgen, die sein Angriff für ihn haben könnte, standen in keinem Verhältnis zu den Folgen, die Hansol und ich hatten. Wenn wir es mal ganz genau nahm, war es sogar ein Glücksfall, denn ich wusste nicht, ob wir so gut zusammengefunden hätten, ohne unsere kleine, epische Quest.

Also galt es jetzt Jihoon abzufangen, bevor er mit der Leitung sprach und sich selbst anzeigte. Dumm nur, dass wir keine Ahnung hatten, wo der Junge grade steckte. Daher war der Plan vor ihm am Büro der Leitung zu sein und ihn da einfach abzufangen. Blieb nur zu hoffen, dass er es auch wirklich bei der Leitung versuchte und nicht einfach bei irgendeinem Professor seine Sünden beichtete.

"Hast du ihn erreicht?", fragte Hansol wieder, als wir das Hauptgebäude der Universität betraten. Ich warf noch mal einen Blick auf mein Telefon. Meine Antwort hatte er nicht gesehen und er hatte mich auch schon zweimal weggedrückt. Offensichtlich war er sehr entschlossen sich vor die Wölfe zu werfen. Ich schüttelte nur den Kopf und blies die Wangen einen Moment auf.

"Er ist grade ein dummer Sturkopf", beschwerte ich mich, "er kann froh sein, dass er uns hat und wir zumindest versuchen ihn von Dummheiten abzuhalten. Was würde er ohne uns tun?" Wenn wir Jihoon erst mal hatten, dann würde ich ihm sowas von in den Arsch treten dafür, dass er mich so erschreckt hatte. Er konnte doch nicht einfach zum Dekan rennen und sozialen Selbstmord begehen, für quasi nichts. Alles, was er jetzt damit erreichte, war, dass Hansol und ich grade wie die letzten Idioten durch die Uni rannten, um ihn vor sich selbst zu retten. Mein Herz rutschte in die Hose, wenn das so weiterging. Arsch.

Als wir auf den Flur kamen, auf dem sich das Büro der Leitung befand, mussten wir feststellen, wenn dass es eine gute Idee gewesen war, sich sofort auf den Weg zu machen und sich Scheiße noch eins zu beeilen, denn wir konnten grade sehen, wie Jihoon klopfte und sich die Tür öffnete. Okay, Zeit das Ganze zu unterbrechen.

"EINHALTEN", schrie ich erhaben, als wäre ich frisch Game of Thrones entstiegen. Jihoon und der Professor, der die Tür grade geöffnet hatte, sahen mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Nur Hansol lachte. Das war mein Mann, ha! Das Überraschungsmoment, das Hansol und mir Zeit erkaufte, reichte aus, damit wir zu Jihoon aufschlossen.

"Ich kann das nicht zulassen!", machte ich einfach weiter und deutete auf Jihoon. "Ergreife ihn!" Ich hörte Hansol nur schnauben und schon im nächsten Moment warf Hansol sich den Kleinen mit einem fröhlichen 'Okay' über die Schultern und machte sich sofort daran den zeternden Jihoon davon zutragen. Ich stemmte die Hände ihn die Hüfte und sah ihnen zufrieden nach, während ich von der Seite verwirrt angeblinzelt wurden.

"Uhm, Herr Boo, Herr Lee wollte mich grade sprechen", sprach er das offensichtlich aus. Ich winkte ab und schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln. "Glauben Sie mir, Sie wollen gar nicht, worüber er schon wieder weinen wollte und ich das was Hansol und ich mit ihm zu klären haben, ist deutlich produktiver für ihn und vielleicht erspart es Ihnen sogar, dass Jihoon ihre Zeit verschwendet. Des Weiteren geht es um Leben und Tod. Essenziell. Unaufschiebbar", plapperte ich ihn voll und man konnte sehen, dass er mit jedem Wort ungeduldiger und genervter wurde.

"Schon gut, schon gut", unterbrach er mich und verdrehte die Augen, "er wird schon wiederkommen, wenn er was möchte, nehme ich an." Ich nickte das mit einem freundlichen Lächeln ab und deutete eine kleine Verbeugung an. "Machen Sie sich keine Gedanken, ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag", flötete ich und machte mich dran Hansol und Jihoon zu folgen.

Es dauerte auch nicht lange und ich hatte die beiden gefunden. Jihoon warf mir einen bösen Blick zu, als er mich über den Berg kommen sah und ich warf einfach einen bösen Blick zurück. Hallo, er hatte meinen friedlichen Morgen in einen Adrenalinrausch verwandelt, er sollte sich nicht wagen mich böse anzuschauen. Er wollte mich grade ankeifen, aber ich war schneller.

"Bist du bescheuert, Jihoon?", fuhr ich ihn an und er musterte mich erbost. "Mir ist der Arsch auf Grundeis gegangen, weil ich dachte, wir kommen zu spät, um zu verhindern, dass du dein Leben wegschmeißt für Scheiße, die wir dir bereits verziehen haben", zischte ich, als ich nah genug war.

Egal, was Jihoon sagen wollte, meine Worte machten es zunichte, denn offensichtlich hatte er es so nicht gesehen. Er verschränkte die Arme und sah zwischen mir und Hansol hin und her. Offensichtlich wusste er nicht, was er mit uns anfangen sollten.

"Aber es ist nicht wirklich fair, wenn ich nicht meine gerechte Strafe bekomme", stellte er dünn infrage, worauf ich mit den Schultern zuckte und Hansol unbeteiligt schnaubte. Jihoon blinzelte irritiert. Hansol klopfte ihm schließlich auf die Schulter.

"Weißt du, Jihoon. Du hast hier einen Studienplatz und wir wissen nicht, was passiert, wenn einer von uns dich anzeigen würde. Vielleicht gibt es nur eine Verwarnung, grade, wenn wir uns für dich einsetzen, aber möglicherweise haben die da oben auch einen echt schlechten Tag und schmeißen dich raus und das Risiko ist wirklich nicht wert", erklärte er. Jihoon atmete einmal verwirrt durch.

"Ist das euer Ernst?", wollte er wissen, worauf ich ihn einen kühlen Blick schenkte. Spüre, wie ernst es mir war, Bruder. Ich hob meine Hand und schnippste ihn vor die Stirn.
"Natürlich ist das unser Ernst. Wir mögen dich. Alle beide. Also wollen wir nicht, dass du dich vor den Bildungszug wirst, du Idiot", stellte ich klar und straffte meine Schultern. Er sollte nicht auf die Idee kommen die Großzügigkeit, die Hansol und ich ihm entgegenbrachten, mit Füßen zu treten.

"Versuch noch mal dich zu stellen und ich trete dich in die Eier."

The Weed ThingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt