Hansol
Ich hatte einfach nur keinen Bock mehr. Ich brauchte eine Dusche, ich brauchte ein warmes Bett, ich brauchte etwas Schlaf und das so schnell wie möglich, bevor meine Laune noch so sehr kippte, dass ich denjenigen auffraß, der sich in meiner unmittelbaren Nähe aufhielt. Also Seungkwan.Nach dem ganzen Tag hatten wir beide einsehen müssen, dass es zu spät war, um wieder nach Seoul zu kommen und nachdem wir auch noch feststellen mussten, dass die einzige Sauna, die es hier gab, nicht über Nacht geöffnet hatte, standen wir auf der Straße. Es gab also nur eine Lösung, um ein paar Stunden Schlaf zu bekommen:
Ein Lovemotel.
Doch nicht mal mehr Seungkwan schien sich darüber Gedanken zu machen. Er enterte das Zimmer und blieb auf der Stelle stehen, sodass ich fast in ihn hereinrannte und als ich sah, was wir für ein Zimmer bekommen hatten, blieb auch mir die Sprache weg. Kwans Sarkasmus sprang mal wieder an und er meinte trocken: "Das wird dir gefallen, Hansol." Hm. Klar.
Wir hatten beide ein paar Sachen eingepackt, für den Fall, dass wir es nicht mehr zurückschafften. Doch ich hatte gehofft, genau das uns erspart blieb. Ich konnte mich spontan nicht entscheiden, ob ich das lustig finden sollte oder nicht. Ich war zu müde, um mich aufzuregen und nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte, so bot dieses Zimmer doch wenigstens genug Raum, um Seungkwan ein wenig zu ärgern, wenn er mir denn die Vorlagen lieferte.
Ich musterte das Bett halb amüsiert, halb verzweifelt. Wenn es wenigstens ein Doppelbett gewesen wäre, aber das da war zu klein für ein wirkliches Doppelbett. Wiederum: was hatten wir erwartet, das hier war ein Lovemotel. Man konnte es Stundenweise mieten. Wir hätten es wissen müssen. Seungkwan stellte die Taschen an die Seite und musterte das, was sich Doppelbett nennen wollte, aber gerade mal für ihn reichte, wenn man bedachte, wie breit er sich machen konnte. Während unserer nächtlichen Sitzungen war ich Zeuge davon geworden, wie Seungkwan zu einem Sternfisch wurde und ich freute mich schon jetzt auf seinen Handballen in meiner Fresse.
"Sowas nennt sich also Doppelzimmer?", fragte er. Er schien schier begeistert. Ich hatte immer noch nichts gesagt, was dazu führte, dass er sich zu mir umdrehte. "Ich präsentiere: 1,5 Betten! Mit charmant-romantischen Rosenblättern und einem kleinen Piccolo." Er betrachtete die Flasche. "Alkoholfrei. Ich kann mir also nicht mal die Kante geben. Nicht, dass dazu ein Piccolo reichen würde."
"Ein halber", antwortete ich, "der ist für uns beide, Herzchen, du musst lernen zu teilen." Er schnaubte. "Nimm ihn." Er reichte mir den alkoholfreien Sekt und stellte seine restlichen Sachen auf den Tisch. "Wenn es wenigstens zwei Piccolos wären", überlegte ich laut, "so sieht das aus, wie ein romantisches Zimmer, um forever alone zu sein." Er schnaubte erneut und fuhr sich fast schon gestresst durch das blonde Haar.
"Ja ist echt so", stimmte er mit zu und warf sich auf das Bett, "aber ich bin so fertig, mir ist alles egal." Da waren wir ja schon zu zweit. Ich verdrehte die Augen, aber nicht seinetwegen, sondern eher, weil diese Situation uns beide in Schwierigkeiten brachte, wenn man es so wollte.
"Ich geh duschen", kündigte ich an, "vielleicht erhänge ich mich auch. Entscheide ich spontan." Er setzte sich wieder auf und sah mich so vorwurfsvoll an, dass ich ihn schon wieder nur niedlich finden konnte. Er setzte ein Schmollen auf, was noch süßer dadurch war, dass seine Wangen wohl nie weniger rund sein würden, egal wie schlank er geworden war. "Du Trottel!", fuhr er mich an, "du erhängst dich einen scheiß. Auf jeden Fall ganz sicher nicht in meiner Umgebung!" Er machte eine würdevolle Handbewegung. "Ich gestatte dir zu duschen."
Ich unterdrückte ein amüsiertes Grinsen. War hier wieder eine neue Runde ausgebrochen, ja? Egal wie müde wir waren, wir schafften es wohl noch immer zu diskutieren. "Ist ja gut", gab ich mich genervt und zog meine Jacke aus, nachdem ich meine Sachen auf die andere Seite gestellt hatte, "du gönnst einem aber auch gar nichts."
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The Weed Thing
FanfictionIn der Mittel Schule hatte es Seungkwan nicht leicht und wenn ihn jemand fragen würde, wem er dafür die Hauptschuld gibt, dann würde genau ein Name fallen: Vernon Chwe. Dem entsprechend unbegeistert ist er, als er Jahre später sein Pharmaziestudium...