Seungkwan
Die Halle, in der wir uns befanden war in 6 Wettkampfplätze unterteilt. Mein geschätzter Freund Jihoon, der unfassbare Aikido-Meister, stand an einer der Plätze, bereit von mir so hart angefeuert zu werden, dass jeder Gegner blass wurde. Ich hüpfte an der Seitenlinie um her und war nicht gerade leise. "Jihoon!", feuerte ich los. "Du schaffst das! Dir kann keiner das Wasser reichen! Mach sie alle fertig!" Ich konnte ihn Seufzen hören. Haha. "Wer ist überhaupt dein Gegner?! Ein niemand! Ich hab nicht mal Mitleid mit dem Trottel!", rief ich weiter.
"Seungkwan." Jihoon deutet auf den Platz auf der anderen Seite der Wettkampfmatte. "Gehst du bitte endlich auf deinen Platz? Wir wollen anfangen." Mit wedelnden Armen sprang ich ergeben auf die andere Seite der Matte. "Achja! Der Trottel bin ja ich!", rief ich. Ich hatte bei den Ziehungen nicht wirklich glück gehabt. Ich mochte echt nicht so schlecht sein, schließlich konnte ich einen wütenden Hansol auf den Boden werfen, wenn er sich wie ein Gorilla benahm, doch gegen Jihoon hatte ich keine Chance. Und ich hatte ihn gleich in der ersten Runde. Das war wohl die Strafe der Aikido-Göttin, dafür, dass ich durch die Zusatzaufgaben mit Hansol kaum ein Training geschafft habe, aber mich trotzdem erdreistet hatte mich hier anzumelden.
Wahrscheinlich war sie so: Was machst du hier, Seungkwan, du untreuer Schüler?! Glaubst du ich habe nicht bemerkt, dass du gefehlt hast die ganze Zeit. Sie nur was ich schönes für dich habe, ziehe dieses Los, auf dem steht, dass mein Liebling Woozi dich gleich in der ersten Runde in den Arsch tritt.
Ja, manchmal hatte ich ein bisschen viel Fantasie, ich musste fast selber lachen. Ich nahm es mit Humor und fügte mich meinem Schicksal. Die Wettkampfrichter sahen mich irritiert an. Wahrscheinlich hatten ich jetzt schon Minuspunkte. Der Wettkampf, an dem Jihoon und ich heute teilnahmen beinhaltete die Disziplin des Tanto Randori. Es gab noch weitere, doch auf organisatorischen Gründen waren die Kata erst einen Tag später fällig - zum Glück war ich bei denen mit Jihoon in einem Team - zieh mich durch, Hyung! Doch jetzt musste ich mich auf das Randori konzentrieren. Kurz umrissen bekam Person A ein Schaumstoffmesser, um Person B anzugreifen, damit diese die Angriffe dann mit den vertrauten Selbstverteidigungstechniken des Aikido abwehren konnte. Dafür gab es dann Punkte. Da Konter und fortwährende Angriffe erlaubt waren sah mich jetzt schon Matte knutschen.
Mein einziger Vorteil war, dass ich Jihoon gut kannte und ihn daher einigermaßen einschätzen konnte. Half mir nur nicht wirklich. Es kam wie es Kommen musste: Er wehrte mich hervorragend ab, ich bekam ihn mir grade so vom Hals gehalten, als wir tauschten, und er stampfte mich punktemäßig in den Boden. Ich war einfach stolz auf meinen Hyung.
Immerhin hatte ich mir durch meine Teilnahme die Anwesenheitsberechtigung ergattert und konnte Jihoon so auch wirklich anfeuern, ohne zwischen durch zu irgendwelchen Wettkämpfen rennen. Ab dem Halbfinale würden dann auch Jisoo und Joshua zu uns stoßen, denn ab dann war der Wettkampf öffentlich. Bis dahin würde Jihoon sicher noch ein paar Leute auf die Matte schicken.
Doch zunächst hocken Jihoon und ich uns in einer Ecke und warteten, bis Jihoon nächster Kampf anstand. "Du bist ganz schön außer Form", tadelte er mich und ich schnaubte. "Ja, vielleicht hast du Recht, aber ich hatte echt ein bisschen viel zu tun, mit dieser Zusatzarbeit und davon kommt jetzt noch eine, weil wir die Note wieder ausgleichen müssen." Ich verdrehte die Augen und ließ mich an der Wand runter sinken. Jihoon setzte sich neben mich. "Wir? Machst du das wieder mit Vernon?", wollte er wissen und irgendwie klang er dabei angespannter, als ich es von ihm erwartet hätte. "Er heißt Hansol", verbesserte ich gutmütig. Ich klopfte ihm aufs Knie. "Entspann dich, Tiger, er ist gar nicht so schlimm."
Jihoon sah mich unentschlossen an. "Ich mag ihn immer noch nicht", zischte er dann, "du bist viel zu nett, Seungkwan. Meinetwegen verzeih ihm, aber warum räumst du ihm noch mehr Chancen ein? Ich würde an deiner Stelle nichts mit ihm zu tun haben wollen." Ich nickte nachdenklich. "Wollte ich auch nicht", meinte ich. "Aber es hat sich eben so entwickelt. Ich mag Hansol irgendwie." Ich zuckte mit den Schultern. "Er ist anders als damals, wirklich, wirklich anders." Jihoon drehte sich zu mir und ehe ich mich versah knitschte er meine Wange.
"Sag mir nicht, du hast dich wieder in ihn verschlossen", sagte er und sah mich aus toten Augen an. Wow, Woozi, chill. Ich bemerkte, wie meine Wangen warm wurden, wenn ich daran zurückdachte, wie ich mir mit Hansol ein Bett hatte teilen müssen. Das war viel zu angenehm gewesen. Damn it. Ich wurde einfach nur gerne gelöffelt das ist alles. Backhugs! Jeder liebt Backhugs! Er was anderes sagt, der lügt! Das hatte nicht zwingend was mit Hansol zu tun. "Wieso wirst du rot?", fragte mich Jihoon und mit wurde klar, dass ich zu lange zum antworten brauchte. "Weil ... gar nischts! Lasch misch los!" Jihoon lies von mir ab und legte den Kopf schief.
"Bist du dir sicher, dass dir dich da nicht in irgendwas verrennst?", fragte er und ich rieb meine Wangen. "So ist es nicht, Hyung", äußerte ich. Herrgott, ich wollte Hansol doch nicht an die Wäsche. Und er mir schon gar nicht. Er flirtete ab und zu mit mir, wie das eine mal, als er sich die Rolle in Joshuas Jikwan FF klar machen wollte, aber das war dieses typische Hetero-Geplänkel von einem Kerl, der sich einen Spaß daraus machte sich ein bisschen mit den Gayguy anzulegen. Das war nichts was ich ernst nehmen sollte oder wollte.
"Es ist nur so", fügte ich hinzu und seufzte leise. "Du kennst mich. Ich bin nicht mega nachtragend und er hat sich sehr aufrichtig bei mit entschuldigt und außerdem hat er echt eine Wandlung zum Guten durch und wir haben eine Wellenlänge. Also mache ich nicht weiter ein Drama aus dem was war, wäre doch auch blöd, wenn mit durch unnötigen Gram und Stolz vielleicht eine weitere Freundschaft durch die Lappen geht, oder? Schau wir beiden haben auch eine ganze Weile gebraucht, bis wir einen gemeinsamen Zweig hatten, aber ich hab dir nie vorgehalten, was schief gelaufen ist und jetzt bin ich dein nerviger kleiner Bruder."
Jihoon nickte nur und seufzte ebenfalls. "Ich sage nicht, dass mir das passt, aber ich bin wohl kaum dein Babysitter", meinte er gutmütig. "Hey." Ich stieß ihn in die Seite. "Jetzt schau nicht so böse, ehrlich, er ist eigentlich ganz lustig", meinte ich, "gib ihm eine Chance." Jihoon nickte, doch irgendwie war er ungewohnt still. Ich fragte was mit ihm los was. Machte er sich wirklich derart Gedanken um Hansol? Das sah ihm gar nicht so ähnlich. Jihoon war jemand der in den Tag hineinleben konnte, Feste feierte wie sie fielen und in der Regel hatte er auch kein Problem damit über gewissen Sachen hinweg zu kommen. Ich hätte also nicht gedacht, dass er der sein würde, der Hansol konsequente Ablehnung entgegen bringen würde, dies bezüglich hatte ich mir viel mehr Gedanken um Joshua gemacht.
Jihoon wurde ausgerufen für seinen nächsten Kampf. "Wie auch immer", meinte er leise und wuschelte mir einmal durch die Haare. "Du weißt, dass ich alles was ich so mache in der Regel tue um dich zu beschützen, ja?" Er stand auf und bot mir seine Hand an, die auch gleich ergriff, um mit aufhelfen zu lassen."Wieso, was hast du vor?", wollte ich wissen. "Willst du ihn umbringen?", fragte ich scherzhaft. Jihoon grinste. "Gut möglich? Und jetzt komm und feuer mich an", sagte er und setzte sich ihn Bewegung. Ich blinzelte und sah ihm nach. Das war nicht das erstmal, dass so etwas in die Richtung sagte.
Doch irgendwie war es heute odd.
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The Weed Thing
FanfictionIn der Mittel Schule hatte es Seungkwan nicht leicht und wenn ihn jemand fragen würde, wem er dafür die Hauptschuld gibt, dann würde genau ein Name fallen: Vernon Chwe. Dem entsprechend unbegeistert ist er, als er Jahre später sein Pharmaziestudium...