Kapitel 27- "Not you too?!"

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Als ich am Montag zusammen mit Will von der Arbeit nachhause kam, war mir sofort klar, das irgendetwas nicht stimmte. Es war zu ruhig. Sonst war es nie so ruhig. Wie denn auch? Wir waren meisten zwölf Leute in diesem Haus und da herrschte immer ein gewisser Geräuschpegel.

"Jenna?", hörte ich meinen Vater rufen. Ich hatte gerade meine Jacke ausgezogen und ging durch den Flur zum Wohnzimmer, woher seine Stimme gekommen war.

"Ja?", entgegnete ich, als ich das Wohnzimmer mit Will, der dicht hinter mir ging, betrat. Unsere Jahresabschlussprüfungen standen bevor und Will, der ziemlich gut in Mathe war, wollte wenigstens versuchen, mir den Stoff der letzten Wochen zu erklären, denn mittlerweile blickte ich gar nicht mehr durch. Ich sah durch die Gesichter, die auf den Sofas und Sesseln verteilt saßen. Alle waren da. Jona, Erin, Lucy und Josh saßen auf dem kleineren Sofa, Mom, Dad, Jeremy und Claire auf dem anderen, etwas größeren Sofa, auf einem der Sessel saßen Jason und Monika, die heute Abend in die Flitterwochen fliegen würde. Für die beiden ging es eine Woche nach Hawaii und ich war schon ziemlich neidisch. Auf dem anderen Sessel saß Jackson und das rothaarige Mädchen, neben dem er auch bei der Hochzeit gesessen hatte, nur dieses Mal saß sie auf seinem Schoß und er hatte seine Hände um ihre Hüften geschlungen. Sie sah schüchtern durch die Runde. War das hier etwa, das wofür ich es hielt?

"Hallo, Will. Es ist schön dich zu sehen", begrüßte meine Mutter meinen Freund und klopfte auf den freien Platz neben sich. "Kommt Kinder setzt euch zu uns." Will ging vor, ich war immer noch etwas verwirrt. Ich hatte einen komischen Verdacht, traute mich aber nicht ihn auszusprechen. ich war Will langsam gefolgt, vor ihm stehengeblieben und hatte immernoch perplex durch die Runde geblickt, woraufhin er mich an den Hüften zu sich auf den Schoß gezogen hatte. Ich blickte zu meiner Mom. Ihr standen die Tränen in den Augen.

"Was ist los?", fragte ich sie und der Rest blickte mich grinsend an, auch Mom lächelte unter ihren Tränen. Dann blickte sie zu Will und mir und daraufhin zu Jackson und dem Mädchen auf seinem Schoß.

"Nicht du auch?", fragte ich und klang dabei entsetzter als es mir eigentlich lieb war. Alle begannen zu lachen, auch meine Mom, der mittlerweile die Tränen über die Wangen liefen.

"Sieht ganz so aus", grinste Jackson und zog das rothaarige, verboten hübsche Mädchen näher an sich. Sie schien sich etwas zu entspannen, war aber immer noch angespannt.

"Drei Kinder in eineinhalb Monaten und dann auch noch eine Hochzeit", schluchtzte meine Mutter lächelnd. "Versteh mich nicht falsch. Ich freue mich für euch, aber das ist alles ein bisschen viel", sprach sie weiter und Dad legte einen Arm um sie.

"Ich weiß Mom, aber wer hätte auch damit gerechnet?", grinste Jackson und seid langem wirkte er richtig glücklich. Obwohl es mir eigentlich nie so vorgekommen war, als hätte er darauf gebrannt, sein Gegenstück zu finden, sprühte er jetzt nur so vor neugewonnener Energie.

"Ich jedenfalls nicht", brachte Jona sich ein und erhielt einen kleinen Klaps von Erin. "Was denn? Jackson schien mir nie so der Pärchentyp gewesen zu sein", lachte er:

"Zeiten ändern sich", gab Jackson zurück und das Mädchen auf seinem Schoß drehte sich zu ihm und machte zum ersten Mal den Mund auf.

"Das will ich wohl hoffen", grinste sie schüchtern, woraufhin Jackson grinsend zu nicken begann und sich leicht auf die Unterlippe biss. Er mochte sie wirklich, das sah ich sofort.

"Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber darf ich fragen, wie du heißt?", fragte ich nun und sie sah wieder zu mir.

"Ich bin Alexandra, aber du kannst mich Alex nennen. Ich glaube wir hatten auf der Hochzeit keine Gelegenheit uns vorzustellen. Ich mache zur Zeit ein Auslandsjahr in Louisiana. Ich lebe bei den Erics'.", stellte sie sich vor und langsam schien sie ihre Schüchternheit abzulegen. Mir war von Anfang an aufgefallen, das sie irgendetwas besonderes an sich hatte, aber erst jetzt wurde mir klar, was genau das war. Ihr Akzent. Ich konnte nicht genau heraushören, aus welchem Land sie kam, aber sie war ganz sicher nicht aus Amerika.

They call it Destiny.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt