Ich verschlief den gesamten Samstagvormittag und als ich um kurz nach zwei meinen Weg in die Küche fand, saß der Großteil meiner Familie am Tisch und aß zu Mittag.
"Hey Schlafmütze", begrüßte Jason mich und strubbelte mir durchs ohnehin schon zerzauste Haar, als er an mir vorbei zum Herd ging um sich einen Nachschlag zu nehmen. Ich schlurfte zum Küchenschrank, nahm mir eine Packung mit Kornflakes, die ich in eine Schüssel füllte, holte die Milch aus dem Kühlschrank und setzte mich dann mit an den Tisch. Ich war noch so verschlafen und gar nicht bei der Sache, dass ich nicht bemerkte, dass wir ein neues Gesicht in der Runde hatten.
"Wer bist du denn?", fragte ich das blonde Mädchen mit der blassen Haut, welches mir schräg gegenüber saß, salopp.
"Hi, ich bin Claire Livings, Jeremys Seelenverwandte. Du musst Jenna sein, er hat mir schon viel von dir erzählt", stellte sich sich trotz meiner pampigen Frage sehr freundlich vor.
"Ach ja?"
"Ja, er hat mir zum Beispiel gesagt, dass du sehr gut Hockey spielst und ziemlich gut in Chemie bist", erklärte sie ohne das Lächeln auf ihren Lippen zu verlieren. Ich nickte langsam und widmete mich dann meinem verspäteten Frühstück.
"Mach dir nichts drauß, sie ist ein Morgenmuffel. In einer halben Stunde ist sie ein anderer Mensch", flüsterte Jeremy in Claires Ohr, aber ich hörte es trotzdem. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie auf seinem Schoß saß und er seine Hand um ihre Taille geschlossen hatte.
"Wie es aussieht brauchen wir bald einen größeren Tisch", meinte ich und bemühte freundlicher zu klingen, als vorher.
"Ja sieht ganz danach aus", stellte Jackson fest. "Scheint, als wären wir jetzt die einzigen Singles hier."
"Und das ist auch gut so",entgegete ich. Wenn er nur wüsste, was ich für eine Vermutung hatte. Ich saß noch eine halbe Stunde mit den anderen am Tisch und hörte gespannt zu, als Claire erzählte, wie Jeremy und sie sich kennengelernt hatten. Jeremy und sie waren beide im gleichen Supermarkt unterwegs, um ein paar Besorgungen zu machen und so tollpatschig, wie Jeremy nun mal war, rannte er prompt in Claire hinein und all die Einkäufe, die die beiden in den Händen getragen hatten, vielen zu Boden. Als sie sich nach den Sachen bückten, um sie aufzusammeln, erhaschte Jeremy einen Blick auf Claires Kette und erkannte, dass ihre Nummern übereinstimmten. Ohne Vorwahrnung hatte er sie geküsst und sich dadurch eine Backpfeife eingehandelt, als er aber seinen Schlüsselbund hervorzog, an dem er seine Plakette befestigt hatte und ihr seine Nummer zeigte, küsste sie ihn diesesmal ohne Vorwahrnung.
"Wir müssen total bekloppt ausgesehen haben mit den ganzen Lebensmitteln um uns herum versträut", kicherte Claire und ihre Wangen schimmerten in einem zarten rosa.
"Wir sahen nicht bescheuert aus, sondern süß", stellte Jeremy fest und küsste sie auf die Wange.
"Ich finde es schön, dass ihr euch gefunden habt", meinte Erin und griff nach Jonas Hand, die auf dem Tisch lag.
"Ich auch", meinte Lucy und umarte Josh, der auf dem Stuhl vor ihr saß.
"Es tut gut, dich glücklich zu sehen, Brüderchen", meinte dann auch Josh und lehnte sich gegen Lucy. Für mich waren auf einmal viel zu viele vereinte Gegenstücke in diesem Raum, daher schnappte ich mir meine Sachen, stellte sie in die Spühle und ergriff die Flucht. Schön und gut, dass sie glücklich waren, aber für mich war diese ganze Sache einfach nichts. Was wenn sie sich irgendwann stritten? Könnten sie die Sache klären oder würden sie unglücklicher werden, als sie es ohne Gegenstück wären. In meinem Zimmer angekommen öffnete ich die Türen, meines extra für mein Dachbodenzimmer angefertigten Wandschrankes und suchte mir ein gemütliches Outfit für den Tag aus. Ich entschied mich für eine meiner Lieblingsjeans, eine schwarze mit einem Loch am linken Knie, und einen dunkelroten großmaschigen Stickpullover, den ich in einem Secondhandstore erworben hatte und der mir zwei Nummern zu groß war, weshalb ich die Ärmel umkrempeln musste. Mit meinen Klamotten unterm Arm ging ich ins Bad, um mich zu duschen.
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They call it Destiny.
RomanceThey call it Destiny. 'Könntest du dir vorstellen, dass es auf dieser Welt diese eine Person gibt, die du für dich bestimmt nennen darfst? Nein? Ich muss es mir gar nicht vorstellen, denn für mich ist es die Realität.' Jenna Montgomery ist eigentl...