Kapitel 10-Finally Clarity

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Hallihallo, meine Lieben. :) Ich hoffe ihr hattet alle einen tollen Start ins neue Jahr! Jetzt, pünktlich zu Jahesbeginn hab ich es geschafft ein neues Kapitel zu schreiben. Viel Spaß beim Lesen! :)

Als ich am Montagmorgen gemeinsam mit Leslie und Maya das Schulgebäude betrat, war alles wie immer. Eine Clique von Jungs aus der Footballmannschaft passten sich über den gesamten linken Korridor einen Football zu und einige der jüngeren Cheerleader beobachteten sie dabei tuschelnd. Maya, Les und ich gingen an der Gruppe vorbei und machten uns auf in den rechten Korridor, in dem sich unsere Schließfächer befanden.

"Heute ist es soweit, Mädels", freute Maya sich, als sie ihren Spind öffnete. "Das erste Training der Saison, endlich!" Auch ich öffnete meinen Spind und nahm, die Bücher, die ich für diesen Tag benötigte heraus.

"Ja und Freitag ist das Auswahltraining", entgegnete ich und bemerkte schon jetzt, wie aufgeregt ich war. Die letzten Jahre war es eigentlich fast immer sicher, dass wir alle gemeinsam in die erste Auswahl der Mannschaft kommen würden. Wir alle spielen seid dem ersten Jahr an der Middle School Hockey und waren bis jetzt immer in der ersten Auswahl.

"Du bist schon wieder aufgeregt", stellte Leslie das Offensichtliche fest. Natürlich bin ich aufgeregt es geht schließlich um meine Zukunft. Seit der neunten Klasse arbeite ich daraufhin ein Sportstipendium für eine renomierte Universität zu kriegen. Alle meine Brüder haben Stipendien für ihre Universitäten bekommen. Jason hatte kein Sportstipendium, aber in seinen Kursen in der High School hatte er viele Punkte gesammelt und inner- und außerhalb der Schule soziale Tätigkeiten übernommen. Er war Schülersprecher, hatte freiwillig im Altersheim geholfen, er war in Sommerferien mit einer Organisation nach Südafrika geflogen und hatte Entwicklungshilfe geleistet und nebenbei einen Schnitt von 1,5 gehalten, was ihm ein Stipendium für die Universität von Minnesota einbrachte, wo er Medizin studierte und dieses Jahr seinen Abschluss machen würde. Jonathan hatte mit Hilfe seiner Musiklehrerin ein Stipendium an der University of Great Falls bekommen, wo er jetzt Musik und Sport studierte, um einmal Leherer zu werden. Josh, der ein ziemlich guter Eishockeyspieler ist, hat durch seine guten Ergebnisse in den regionalen sowie nationalen Wettbewerben gleich mehrere Stipendienvorschläge erhalten, zuerst wollte er an die University of Alaska, hat sich dann aber dagegen entschieden, weil sie ihm zu weit weg schien und ist deswegen an die University of North Dakota gegangen. Jeremy hat Dank seiner Kunstlehrerin damals ebenfalls ein Stipendium an der University of North Dakota bekommen. Daher denke ich, dass es Josh damals nicht nur um die Entfernung, sondern vielmehr um seinen Bruder ging. Wie ich weiß träumt Jackson von einem Sportstipendium an der Duke University in North Carolina, aber es ist schrecklich schwer dort ein Stipendium zu erhalten und deswegen scheint es, als müsste er sich mit einer anderen Universität zufrieden geben, aber er selbst meint, dass er nicht aufgeben wird und diese Saison spielen wird, als gehe es um Leben uns Tod. Eines musste man meinem Bruder lassen, auch wenn er zur Zeit in der Schule und sonst nicht allzu viel auf die Reihe bekam, wenn er etwas wirklich wollte, dann kämpft er bis zum Schluss. Mein größter Wunsch ist es an die Syracuse University in New York zu kommen, aber die Studiengebühren sind so hoch und auch, wenn ich ein Teilstipendium bekommen würde, hätten wir das Geld dazu einfach nicht, also habe ich mir in den Kopf gesetzt ein Vollstipendium zu bekommen und ich hoffe darauf, dass ich, wie meine anderen Brüder eines bekomme, anscheinend liegt es bei uns ja in der Familie.

Als es klingelte machten Leslie und ich uns auf den Weg zu unserem Chemieraum. Die Stunde verging schnell. Wir sollten in kleinen Gruppen experimentieren und somit verging die Zeit wie im Flug. Nachdem es zur Pause geklingelt hatte, trafen wir uns mit unseren Freunden im Hinterhof. Maya, Luke und Dexter saßen bereits auf der Rasenfläche unter der großen Eiche. Wenn gutes Wetter war und heute schien die Sonne, als hätte jemand die Birnen ausgewechselt, verbrachten wir unsere Pausen immer hier. Leslie und ich setzten uns neben Maya und sie begann uns irgendetwas, was gerade im Kunstunterricht passiert war und wohl ziemlich lustig gewesen sein sollte, zu erzählen, aber in diesem Moment kamen Will und Todd aus dem Anbau, der auf der anderen Seite des Hofes war und meine Konzentration verabschiedete sich mal wieder. Wie er da langlief und sich lachend mit Todd unterhielt ließ mich einfach alles um mich herum vergessen. Ich hätte mir am liebsten selber eine runtergehauen, nur damit meine Gedanken für einen Moment aufhörten sich nur um Will zu drehen. Das war ganz sicher eine der schlechten Seiten der Gegenstückgeschichte. Wie sollte man bitte ein ganz normales Leben führen, wenn sich die eigenen verdammten Gedanken nur noch um eine Person drehen? Und dabei wusste ich noch gar nicht, ob er wirklich mein Seelenverwandter war. Ich meine es könnte auch eine ganz normale Schwärmerei sein. Aber wieso fühlte sich denn alles so viel internsiver an, wenn Will in der Nähe war. Wieso waren die Farben bunter und die Sonne schien heller? Wieso war alles wie in einem verdammten Liebesroman?

"Hey, alles klar?", riss mich eine Stimme neben mir aus meinen Gedanken. Ich musste meinen Kopf gar nicht drehen, um zu wissen, dass es Todd war, der neben mir saß. "Wenn du den Mülleimer weiter so böse anstarrst, fängt er an zu weinen", lachte er und kramte eine Brottüte aus seinem Rucksack. Schnell wendete ich meinen Blick zu Boden, sah dann aber auf und zu Todd.

"Nein, alles bestens. Ich war nur in Gedanken", lachte ich und versuchte nicht rot anzulaufen.

"Was sie in letzter Zeit übrigends immer ist", schaltete Leslie sich ein und wendete sich dem Gespräch zwischen Maya, Luke und Dex ab und unserem zu.

"Ach ja?", brachte nun auch Will sich ein und drehte sich zu uns.

"Ja, ich habe die Theorie, das unsere kleine Jenna hier, ihren Seelenverwandten gefunden hat, ohne es uns zu sagen", grinste Leslie. Wenn die nur wüsste, dass ihre kleine Witzelei damals in der 'Fruitbar' vielleicht doch war sein könnte.

"Sie hätte es uns erzählt, hätte sie ihn gefunden", meinte Todd.

"Ich weiß, deswegen ist es ja auch nur eine Theorie", lachte Leslie. "Apropos, wenn wir schon von Gegenstücken reden. Ist das deine Erkennungsnummer?", fragte Leslie die Frage, vor der ich so schrecklich große Angst hatte. Als Will sich zu uns gedreht hatte, war sein Shirt ein wenig verruscht und nun wurden die ersten zwei Zahlen seines Tattoos freigegeben, auf welches Leslie nun mit einer kleinen Handbewegung deutete. Will sah kurz hinunter und zog sein Shirt dann zurecht.

"Ja, das ist meine Nummer. Ich hab sie mir an meinem sechzehnten Geburtstag tättowieren lassen. Sie als Kette oder soetwas zu tragen, fand ich zu langweilig", erklärte er. Boooooooom ich fühlte mich, als wäre eine riesige Abrissbirne in meinen Schädel geknallt, denn all die Gedanken, die sich sonst in normaler Lautstärke um Will gedreht hatten, hatten jetzt die Frequenz und Lautstärke eines Feueralarms. Ich dachte mein Kopf würde Explodieren und ich konnte dem Gespräch, dass sie anderen mittlerweile über Tattoos führten, gar nicht folgen. Diese Erkenntnis veränderte alles. Sie machte alles kaputt. Mit siebzehn Jahren war meinen Seelenverwandten zu finden nicht gerade, was ich gewollt nennen würde. Mit sechzehn die größte Entdeckung seines Lebens zu machen, ist...ist... Ich weiß überhaupt nicht wie das ist! Ich möchte es auch überhaupt nicht wissen. Ich bin sechzehn ich habe mein ganzes Leben noch vor mir. Ich hätte mein Gegenstück mit fünfundzwanzig oder sechsundzwanzig finden sollen, hätte ich ihn überhaupt gefunden. In meinem Kopf begann sich alles zu drehen, mir war schlecht und ich wollte einfach nur hier weg. Das Gespräch, dass von Tattoos mittlerweile zu Piercings übergegangen war, schien mir so banal und unnötig, dass ich am liebsten geschrien hätte, sie sollen alle die Klappe halten. Ich schloss kurz die Augen und versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Ein, aus, ein, aus, ein, aus. Ich begann mich etwas zu beruhigen und auch die Lautstärke meiner Gedanken verringerte sich aufs erträgliche. Als ich dachte meine Beine könnten mich wieder tragen, stand ich langsam auf und verabschiedete mich von meinen Freunden:

"Ich geh schonmal zum Raum. Ich muss Mrs Santner noch etwas zu den Hausaufgaben fragen", versuchte ich mich herauszureden, aber Leslie und Maya wussten, etwas stimmte nicht. Ich kannte Leslie jetzt schon seit der Grundschule und Maya seit der Middle School, seither waren wir unzertrennlich und manchmal hatte ich das Gefühl, sie wussten, dass es mir nicht gut ging, bevor ich es tat. Dennoch folgten sie mir nicht, als ich das Gebäude betrat. Eine weitere tolle Eigenschaft unserer Freundschaft ist, dass sie genauso wissen, wann ich sie und wann ich Zeit für mich brauche. Jetzt war Zeit für mich alleine, um meine Gedanken und Gefühle zu ordenen das Wichtigste, aber mir war klar, dass ich spätestens beim Training eine gute Ausrede für mein Verhalten parat haben musste, damit ich ihnen nichts von meiner Erkenntnis sagen musste. Zumindest jetzt noch nicht.

They call it Destiny.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt