Ed brachte uns direkt zum Büro von Direktorin Withmen. Er sagte uns, wir sollten auf den Stühlen, die gegeenüber der Tür standen, platznehmen, dann verschwand er im Büro und zum ersten Mal, seid dem wir erwischt worden waren, traute ich mich Will anzusehen. Er sah mich entschuldigend an und begann sofort sich zu entschuldigen.
"Jen, es tut mir so leid. Ich hätte nicht gedachte...", sagte er, doch ich unterbrach ihn.
"Es ist in Ordnung. Es hat Spaß gemacht", entgegnete ich ehrlich. Ich hatte noch nie so etwas getan und irgendwie war es aufregend.
"Aber, Jenna, dein Stipendium...", meinte Will und erst jetzt begann ich darüber nachzudenken, was unsere Aktion für Ausmaße haben könnte:
"Darüber hatte ich nicht nachgedacht", gab ich zu und in mir kam die Panik auf. Was wenn mir Mrs. Withmen nun kein Empfehlungschreiben mehr schreiben würde? Was wenn, ich kein Stipendium bekommen würde? Was wenn ich nicht nur nicht in Syracuse sondern auch an keiner anderen Uni angenommen werden würde? Ich sah Will erschrocken und verzweifelt an. Er wollte etwas sagen, ich auch, aber bevor einer von uns beiden überhaupt ein Wort aussprechen konnte, öffnete sich die Tür zum Büro der Direktorin wieder und Ed kam heraus. Ms Withmen stand hinter ihm und bat uns hereinzukommen. Will und ich standen gleichzeitig auf, an der Tür ließ er mir den Vortritt. Er war genauso aufgeregt, wie ich, ich spürte es. Unsere Direktorin bedeutete uns auf den beiden Stühlen vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen. Ich setzte mich in den rechten der beiden Stühle, während sie auf dem Stuhl hinter ihrem Schreibtisch Platz nahm. Ich saß gerade, die Hände im Schoß liegend, die beine überschlagen. Will hingegen saß alles andere als aufrecht, nervös saß er in sich zusammengefallen auf dem anderen Stuhl. Unsere Direktorin blickte uns mit ernstem Blick an und ich bekam ein wenig Angst. Ms Withmen war zwar eigentlich eine sehr nette und freundliche Frau, sie war nicht besonders streng, aber was das Missachten von Regeln anging war sie wie ein kleiner Pittbul. Nicht nur wengen ihrer strickten Regeleinhaltung, sondern auch wegen ihres Aussehens. Sie war nicht besonders groß und ihre kurzen grauen Haare, waren streng zurückgekämmt. Wie immer trug sie einen dunkelblauen Zweiteiler.
"Also, Miss Montgomerey, Mr Matthews. Wie mir Mr Barnes gerade erzählt hat, hat er sie im Aktenraum der Schule gefunden?", begann unsere Direktorin zu sprechen und sah zwischen uns beiden hin und her. Wir nickten.
"Und wie ich gehört habe, haben sie dort nicht nur geredet?" Wir nickten wieder. Mrs Withmen sah uns immer noch streng an, was ihr anscheinend sichtlich schwerer fiel, denn immer wieder schien ein kleines aber feines Lächeln auf ihren Lippen zu erscheinen. Etwas verwirrt sah ich zu Will, er hatte es auch gesehen, denn der Blick, den er mir zuwarf sprach Bände. Dann war es um Ms Withmens Selbstbeherrschunge geschehen und sie brach in schallendes Gelächter aus. Mittlerweile musste mir meine Verwirrung sichtlich anzusehen sein, denn ich sah unsere Direktorin mit weitaufgerissenen Augen an.
"Sie sehen einfach zu witzig aus, warum so ängstlich?", meinte Mrs. Withmen dann.
"Wir haben gleich zwei Schulregeln gebrochen", erklärte ich ihr und sie lachte ein weiteres Mal.
"Ich weiß, man sieht es nicht mehr so gut, aber ich war auch mal jung", entgegnete sie und setzte sich etwas aufrechter hin. Sie verschränkte ihre Finger und legte ihre Hände auf den Tisch. An ihrem Ringfinger war ein Wunderschöner silberner Ring zu sehen. Er war mit einem kleinen Diamanten besetzt und glitzerte im Sonnenlicht, das leicht durch das Fenster zu unserer Rechten schien. Daher wehte also der Wind? Ich wusste, dass unserer Direktorin bis jetzt immer noch nicht ihr Gegenstück gefunden hatte. Sie war eine Frau mitte vierzig und trotz ihrer gewissen eigenarten, wie den feuerroten Lippen, eine sehr hübsche Frau. Anscheinend musste sie ihren Seelenverwandten gefunden haben. Sie strotzte nur so vor neugewonnener Lebensfreude und von der alten, etwas verbitterten und strengen Ms Withmen war nichts mehr zu sehen. Sie strahlte, als wäre sie frisch verliebt, was offensichtlig der Fall war. Ob ich genuso aussah wie sie? Dieses weltvergessene Lächeln, der abschweifende Blick? War es das, was auch zur Zeit mit mir los war?
"Ich weiß wie ihr euch fühlt", sprach sie weiter. "Beflügelt, glücklich, einfach nur glücklich? Ja, ich weiß gerade genu wie ihr euch fühlt", während sie redete, blickte sie auf ihre Hände und ein Lächeln schummelte sich erneut auf ihre Lippen. "Nichtsdestotrotz habt ihr gegen die Schulregeln verstoßen", meinte sie dann und die Panik kam zurück. Will und ich trauschten kurze Blicke aus und ich war versucht nach seiner Hand zu greifen. Wie sehr ich seinen Halt jetzt gerade gebraucht hätte. Ich ließ es aber bleiben. Ich wollte ihr nicht noch mehr Stoff zum bestrafen geben.
"Ihr habt Glück, Kinder. Nicht nur weil ihr einander gefunden habt, sonder auch weil ich heute einfach einen schrecklich guten Tag habe und nicht in der Stimmung, Strafen zu verteilen", redete Ms Withmen nach einer kurzen Pause weiter. "Ich weiß, das zwischen euch ist noch ganz frisch und ihr wollt die Finger am liebsten nicht von einander lassen, aber vergesst nicht, das ihr euch hier auf dem Schulgelände befindet und Regeln sind nun mal Regel. Beim nächsten Mal, werdet ihr nicht so leicht davon kommen." Erleichtert atmete ich aus. Glück gehabt. Auch Will schien erleichtert zu sein, denn seine Körperhaltung nahm langsam wieder Gestalt an.
"Danke", bedankten Will und ich uns gleichzeitig und Ms Withmen erlaubte uns zu gehen. Wieder wollte Will mir den Vortritt lassen und ich lächelte ihn dankend an. Doch bevor ich das Büro unserer Direktorin verließ, drehte ich mich im Türrahmen noch einmal um und lächelte.
"Ms Withmen?", fragte ich und sie sah von ihrem Unterlagen hoch. "Ich nickte in Richtung ihrer Hand, mit dem Ring. "Herzlichen Glückwunsch und alles Gute", wünschte ich ihr und wieder schummelte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie nickte und ich wusste, das sie mir dankte."Was war das denn eben?", fragte Will mich, als wir das Büro und die Sekretariatsräume hinter uns gelassen hatten.
"Was meinst du?", fragte ich zurück.
"Das alles? Alle meinten immer Ms Withmen wäre so streng, aber...", begann er und lachte.
"Ist sie eigentlich auch, aber gerade ist sie denke ich einfach nur glücklich", entgegnete ich und sah ihn grinsend an.
"Wie meinst du das? Und was war überhaupt diese Viel-Glück-und-alles-Gute-Sache zum Schluss?", fragte Will gespannt. Ich schüttelte lachend den Kopf. Waren Jungs wirklich so blind?
"Der Ring an ihrem Finger, das war ein Verlobungsring. Anscheinend hatte sie auch das Glück", erklärte ich Will und nickte wissend mit dem Kopf.
"Zur Zeit ist anscheinend Hochsaison im Gegenstück-Finden", meinte er lachend. als wir an meinem Spind stehen blieben. Ich drehte an meinem Zahlenschloss und mir war bewusst, dass er mich ansah. Ich holte Bücher aus meinem Schließfach und packte andere hinein. Die Stunde müsste jeden Moment aus sein und die Flure würden sich wieder füllen, also wäre es jetzt oder nie. Wie sollte ich es sagen? Gerade heraus? Sollte ich auf seinen Mut von vorhin eingehen? Was sollte ich tun? Ich hatte nicht wirklich Erfahrung darin jemandem meine Liebe zu gestehen. Mir viel es ohnehin schwer meine Gefühle anderen Gegenüber auszudrücken. Ich war nicht gut darin. Ich war beriet dazu gewesen, als Will und ich in der dunklen Kammer waren, ich hätte seinen Gesichtsausdruck in dem Moment, in dem ich es gesagt hätte nicht sehen müssen, aber jetzt, hier im hellen Flur, war das sichtlich schwer zu vermeiden. Okay, Jenna, reiß sich zusammen. Jetzt oder nie!
"Will", meinte ich also gerade heraus, den Blick immer noch in meinen Spind gerichtet. Ich konnte ihn gerade einfach nicht ansehen, aber würde er es mir glauben, wenn ich seinem Blick die ganze Zeit auswich. Ich atmete tief durch, schloss einmal kurz die Augen und drehte mich dann zu ihm. Er hatte die eine Hand auf die Tür meines Spinds gelegt und sich etwas zu mir vorgebeugt.
"Ja?", erwiderte er, nachdem ich mindestens eine Minute nichts weiteres sagte. Ich atmte ein weiteres Mal tief ein uns aus. So schwer konnte es doch nicht sein drei kleine Worte zu sagen. Wieso stellte ich mich so an? Ich sah ihn an, er war wudnerschön. Ich weiß eigentlich sind Jungs das nicht. Sie sind heiß oder süß oder gutaussehend, aber ich konnte es nicht leugnen, er war wunderschön und das auf eine fast beängsitende Weise. Er sah mich erwartungsvoll an und ich wusste, er erwartete, dass ich es auch sagte, aber immer, wenn ich dachte, ich könnte es aussprechen, bildete sich dieser riesige Kloß in meinem Hals und ich schaffte es einfach nicht die Worte über meine Lippen zu bringen. Wieder war so ein Moment, in dem ich dachte ich könnte es sagen, als die Schulglocke plötzlich klingelte und die Türen, der Klassenräume krachend aufflogen. Die Schüler strömten auf die Flure, zu ihren Schließfächern, auf dem Gang grüßte man sich und der Moment der Stille, der zwischen mir und Will geherrscht hatte, war ruiniert. Er sah mich immer noch an, aber mir all den Menschen um mich herum, würde ich es erst Recht nicht sagen können.
"Hey, ihr beiden", begrüßte uns Leslie, die zu ihrem Spind gekommen war und an ihrem Zahlenschloss drehte. "Alles klar?", fragte sie und öffnete die Tür, um ihre Bücher zu verstauen. Als wir nicht antworteten, sah sie uns fragend an. Maya die nun auch bei uns angekommen war, begrüßte uns ebenfalls, doch bevor ich ihr weiter zuhören konnte schloss ich die Tür meines Spindes und sah erneut zu Will.
"Es tut mir leid", flüstere ich und meinte es so. Er hatte es verdient zu hören, das ich ihn auch liebte, aber irgendetwas in meinem Körper oder gerade in meinem Kopf schien sich dagegen zu streuben, die alles entscheidenden Worte auszusprechen. Ich sah die Enttäuschung deutlich in seinen Augen und konnte diesen Anblick nicht länger ertragen. Ohne etwas zu sagen drehte ich mich auf dem Absatz um und ging den flur schnellen Schirttes entlang. Ich wusste, dass mir meine Freundinnen und mein Gegenstück nachsahen, aber ich drehte mich nicht um. Diese ganze Situation war mir so schrecklich peinlich!- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Aloha :) Ich habe es auch mal geschafft, ein neues Kapitel hochzuladen, wuuuuh! Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hattes Spaß beim Lesen. Die nächsten Tage wird erstmal nichts kommen, leider, aber ich fahre über die Zeugnisferien zu meiner Schwester und ich weiß nicht, ob ich Zeit finden werde einen neuen Teil zu schreiben! :(
Und jetzt noch mal eben so...über 400 Leute haben meine Geschichte bereits gelesen und das ist der KOMPLETTE WAHNSINN!! *__*
-N
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They call it Destiny.
RomantikThey call it Destiny. 'Könntest du dir vorstellen, dass es auf dieser Welt diese eine Person gibt, die du für dich bestimmt nennen darfst? Nein? Ich muss es mir gar nicht vorstellen, denn für mich ist es die Realität.' Jenna Montgomery ist eigentl...