Kapitel 19-It's my turn now

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"Raus mit der Sprache! Wie war das Essen gestern?", fragte Leslie aufgeregt, als wir am nächsten Morgen bei unseren Schließfächern ankamen. Mein Blick schnellte von meinem Zahlenschloss hinüber zu ihr und ich sah sie etwas verwirrt an.

"Woher wisst ihr davon?", fragte ich und in mir machte sich Panik breit. Nicht nur, dass mittlerweile die halbe Stadt wusste, das Jenna Montgomery, das Mädchen, das auf das System so gut zu sprechen ist wie ein Elefant auf eine Maus, ihr Gegenstück gefunden hatte, sondern nun auch noch alle wussten, dass ich ihn meiner Familie bei einem Abendessen vorgestellt hatte, das nicht gerade perfekt verlief.

"Keine Sorge, Will hat mit Luke und Todd darüber gesprochen und die beiden haben mit uns geredet", erklärte Maya und sah mich beruhigend an. Ich atmete erleichtert aus. Auch wenn sich die ganze Geschichte zwischen mir und Will wie ein Lauffeuer verbreitet hatte und ich mittlerweile das Gefühlt hatte noch am wenigstens über unsere Beziehung zu wissen, wollte ich vermeiden, dass noch mehr Öl ins Feuer gegossen wurde.

"Also?", fragte Leslie erneut und sah hinter ihrer Tür hervor, um mich sehen zu könne, während ich ihr antwortete.

"Na ja, besser als gedacht, aber trotzdem komisch", meinte ich ehrlich.

"Was meinst du?", fragte Maya nun.

"Wir haben irgendwann angefangen übers College zu reden", erklärte ich.

"Und weiter?", drängelte Leslie und geduldig.

"Will möchte nach Standfort", entgegnete ich langsam und ohne die beiden anzusehen, während ich nach meinem Biologiebuch suchte.

"Oh", war alles, was Maya herausbrachte und Leslie, schien nicht zu verstehen, was das Problem war, denn sie donnerte einfach ihre Tür zu und grinste ihr Leslie-Grinsen und erwiderte dann:

"Na und? Standfort ist eine tolle Uni."

"Ja und sie liegt in Kalifornien", lachte ich bitter.

"Das ist doch super. In Kali scheint so gut wie immer die Sonne und du könntest am Strand liegen und im Meer schwimmen gehen und...", begann sie all die Vorzüge, die der Bundesstaat Kalifornien an sich hat, aufzuzählen, aber all das interessierte mich nicht. Mein Traum war ein Sportstipendium an der Syracuse University und nicht an irgendeinem College in Kalifornien.

"Leslie!", unterbrach Maya unsere Freundin mit bestimmtem Ton.

"Was denn?", fragte sie verwundtert.

"Ich möchte nicht in Kalifornien studieren, Les. Ich möchte nach New York", erklärte ich ihr.

"Ich weiß, aber denk doch mal darüber nach...", begann sie erneut, aber wurde wieder Mitten im Satz unterbrochen, diesesmal von Dexter.

"Genau, Jenna", lachte dieser. "Denk doch mal drüber nach. Nein im Ernst, ich habe keine Ahnung wovon ihr redet." Lelsie warf Dexter, der neben ihr aufgetaucht war einen bösen Blick zu und begann ihm zu erklären, wie unhöflich es war, Leute bei wichtigen Gesprächen zu unterbrechen, was uns und die Jungs, die mit ihm zu uns gekommen waren, zum lachen brachte.

"Hey", flüsterte Will, den aus dem Nichts hinter mir aufgetaucht war, ins Ohr. Ich erschauderte beim Klang seiner Stimme kurz und drehte mich dann zu ihm um.

"Hey", entgegnete ich.

"Worüber sollst du nachdenken?", fragte er und sah zu mir hinunter.

"Unis", meinte ich ehrlich. Ich wollte ihn nicht anlügen. Ich konnte nicht.

"Wir haben noch ein Jahr Zeit. Das bedeutet wir haben genug Zeit darüber nachzudenken", entgegnete er und umschloss meine Hand behutsam mit seiner.

They call it Destiny.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt