Kapitel16-Getting my act together

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"Hallo, Jenna-Schatz", begrüßte meine Mom mich, als ich gerade die Haustür hinter mir geschlossen hatte. Sie saß im Wohnzimmer auf der Couch und hatte sich umgedreht, so dass sie in den Flur sehen konnte.

"Hey, Mom", entgegnete ich und stellte meinen riesigen Becher Eis auf die kleine Kommode, damit ich meine Schuhe und Jacke ausziehen konnte.

"Kommst du bitte mal?", rief mein Vater, der wohl auch im Wohnzimmer saß. Er klang nicht so fröhlich, wie meine Mutter. Irgendetwas war passiert und ich könnte mir schon denken was. Mit meinem Becher in der Hand und meinem Rucksack über die linke Schulter gehängt, ging ich betont langsam den Flur entlang. Wenn wirklich das auf mich zukam, was ich erwartet, wollte ich es so lange hinauszögern, wie irgendwie möglich. Als ich im Türrahmen stand, sah ich durch den Raum. Meine ganze Familie saß auf den Sofas und Sesseln verteilt. Neben Mom saßen Erin, Jona und Dad auf dem großen Sofa, auf dem kleineren, welches in einem Rechtenwinkel zum großen Sofa stand saßen Lucy und Josh, neben ihnen saß der immer noch schrecklich aussehende Jackson. Das Blut, das vorhin aus seiner Lippe sickerte, hatte sich verkrustet und sein Auge war blau und grün angeschwollen. Er war noch in seinen dreckigen Lacrosseklamotten, das hieß er war gerade erst gekommen. Wieso hatten Leslie und Maya mich auch überredet bei der 'Icefactory' anzuhalten? Aber eigentlich war das auch egal. Auch wenn ich früher als Jackson Zuhause gewesen wäre, hätte er Mom und Dad von seiner Auseinandersetzung mit Will erzählt. Auf den beiden Sesseln, gegenüber des kleinen Sofas saßen Jason und Jeremy, ihre Freundinnen jeweils auf ihrem Schoß. Sie alle sahen nun mich an, einige, größtenteils der weibliche Teil meiner Familie, sah mich bemitleidend an, der Rest eher verirrt, enttäuscht oder sogar sauer.

"Jackson hat uns erzählt, was heute nach dem Spiel vorgefallen ist", begann meine Mom.

"Wieso hast du uns nicht gesagt, dass du dein Gegenstück gefunden hast?", schaltete sich nun Dad ein und im Gegensatz zu Mom, die völlig ruhig geklungen hatte, war er ziemlich aufgebracht.

"Ihr wart bei Granny, ich wollte euch nicht beunruhigen...", entgegnete ich, aber Mom unterbrach mich.

"Du hättest uns doch nicht beunruhigt...", begann sie, würde aber ein weiteres Mal von Dad unterbrochen.

"Es beunruhigt mich viel mehr, dass ich es erst jetzt erfahre, wo sich dein Bruder und dieser Junge geprügelt haben!", Dad klang alles andere als ruhig und ich fühlte mich schlecht, da ich seine Enttäuschung ganz klar sehen konnte, auch wenn er sie mit Zorn versuchte herunter zu spielen.

"Aber für die Prügelei kann Jenna doch nichts", schaltete Monika sich ein und ich sah sie dankbar lächelnd an.

"Hätte sie mir gleich gesagt, dass Will ihr Gegenstück ist, wäre ich vielleicht nicht so auf ihn losgegangen", entgegnete Jackson und sah mich vorwurfsvoll an.

"Egal, was sie dir gesagt hätte, du wärst trotzdem auf ihn losgegangen", lachte Jeremy und kassierte einen tadelnden Blick seiner Seelenverwandten, woraufhin er sich auf die Unterlippe biss um sein Lachen zu vermeiden.

"Er hat sie angeschrien, was hätte ich denn machen sollen.", verteidigte Jackson seine Handlung.

"Es ist löblich, das du deine Schwester verteidigt, aber an der Art und Weise müssen wir noch arbeiten", erwiderte Mom daraufhin milde lächelnd. "Und jetzt geh duschen, ich glaube das brauchst du gerade am nötigsten." Zuerst machte Jackson keine Anstalten aufzustehen, nach einem, weiteren, etwas bestimmteren Blick meiner Mutter, stand er aber schließlich auf und verschwand.

"Ich verstehe immer noch nicht, wieso du uns nichts erzählt hast", meinte mein Vater kopfschüttelnd. Er hatte sich beruhigt, sah mich aber immer noch nicht an. Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt, als ich ganz sicher sagen konnte, dass Will und ich Seelenverwandte waren gerade in Texas bei Granny und Gramps. Ich hätte nie darüber nachgedacht, sie anzurufen und es ihnen zu erzählen. Ich hätte es ihnen erzählt, wenn sie wieder hier gewesen wären und ich dazu bereit gewesen wäre.

They call it Destiny.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt