Kapitel 27 - Spinnen
Lillys Pov
„Mein Kopf", jammerte ich vor mich hin und trotte Mia im Gleichschritt hinterher. Diese seufzte entnervt auf.
„Lilly", sagte sie nachdrücklich. „Ich habe langsam verstanden, dass dir der Kopf schmerzt"
„Und du vergisst ihre Beine, die Müdigkeit, den Druck auf den Ohren und die verschwommene Sicht", ergänzte Sam Augenrollend. „Hast du noch etwas hinzuzufügen?"
„Ja, den abgebrochenen Fingernagel", erklärte ich vorwurfsvoll und hob ihm besagten Finger unter die Nase"
Sam verdrehte abermals die Augen. „Auf jeden Fall weiß jetzt der ganze Wald über deine Wehwechen Bescheid", erklärte er entnervt und stupste mich in den Rücken, damit ich das Tempo nicht verlor.
Schmollen schob ich die Unterlippe vor. „Du bist ein Elb und verstehst das nicht", maulte ich mit Nachdruck.
„Und was bitte?", fragte Sam seufzend nach.
„Was der Wald für eine Auswirkung auf mich hat. Auf jeden von uns", ich machte demonstrativ eine ausladende Armbewegung. „Du siehst ja, jeder jammert hier"
„Aber die belästigen uns nicht damit", warf Mia gehässig ein.
„Du hast gut reden. Wir laufen schon wieder seit Ewigkeiten und du siehst nicht alles doppelt und dreifach"
„Du jammerst schon wieder"
Schnaubend warf ich die Arme in die Luft. „Da will man einmal Mitgefühl, und dann...ihr seid echt nicht einfühlsam"
„Mimimimi" Sam zog frech eine Augenbraue nach oben. „Außerdem sollte man eher mich bemitleiden?"
„Und weswegen?"
„Ich musste Bombur schleppen" Der blonde Elb zeigte mir seine Hände, die schon einige Blasen aufwiesen.
„Na gut", murmelte ich kleinlaut. „Du hast gewonnen...trotzdem. Ich bin dafür, dass wir eine Pause einlegen"
„Viel Spaß, wenn du das Thorin vorschlägst", lachte Mia auf. „Der wird davon nicht begeistert sein"
„Aber ich bin müde"
„Ja, das wird er bestimmt als Grund sehen", erklärte sie sarkastisch und nickte eifrig mit dem Kopf.
„Du bist voll fies"
„Das sagtest du bereits", warf Sam grinsend ein
„Na und, dann sag ich's halt no-", jäh brach ich ab, als ich ein lautes Rascheln im Gebüsch vernahm. „Was war das?", fragte ich Sam, der ratlos mit den Schultern zuckte und besorgt die Stirn runzelte.
Ich machte einen zaghaften auf das dunkle Gebüsch zu, als plötzlich ein riesiger Körper auf mich zuschoss. Mit einem lauten Aufschrei warf ich mich zu Seite auf den Boden und entkam knapp einem langen haarigen Bein. Ich hob die Hand, doch nichts geschah und mit einem Schlag fiel mir ein, dass meine Kräfte versagt hatten. Entsetzt riss ich die Augen auf, als ein anderes langes, haariges und vor allem spitzes Bein auf meinen Kopf zuhielt. Ich rollte zur Seite und wurde plötzlich gepackt und mit einem Ruck zurückgezogen. Sam hatte mich am Schlafittchen gepackt, während Mia ihr Schwert zog und zustach. Schnaufend saß ich auf dem Waldboden und betrachtete nun zum ersten Mal in voller Größe was mich angegriffen hatte. Es war eine riesige, fette und über alle Maßen hässliche Spinne gewesen.
Die ganze Gemeinschaft hatte sich um uns gescharrt und betrachtete den monströsen Achtbeiner. „Passt auf, diese Viecher sind meistens nicht alleine unterwegs", sagte Thorin und kaum, dass er diese Worte ausgesprochen hatte, ertönte über uns ein lautes rascheln. Riesige Spinnen ließen sich an ihren Netzen aus den Bäumen zu uns heruntergleiten.
„Ach du Scheiße" Sam zog nun ebenfalls sein Langschwert und stellte sich angriffsbereit hin. „Das kann ja spaßig werden"
„Ich weiß ja nicht was du unter Spaß verstehst", murmelte ich und warf einen Seitenblick zu Sarah hinüber, die ganz blass angelaufen war. Ich wusste dass sie fürchterliche Angst vor Spinnen hatte und mit dieser Größe wurde das bestimmt auch nicht besser.
Ich zog mit einem mulmigen Gefühl meinen Dolch und konnte nicht leugnen, dass ich mich während der ganzen Reise noch nie so schutzlos gefühlt hatte.
„Lauft", brüllte Thorin und stürmte den Pfad weiter entlang. Das ließ sich niemand zweimal sagen und jeder stürzte so schnell er konnte hinter Thorin her. Doch weit kamen wir nicht. Die Spinnen waren mit ihren acht Beinen um einiges schneller als wir und sie hatten uns schon nach wenigen Augenblicken eingeholt. Eine ließ sich genau vor uns nieder und starrte uns aus ihren acht Augen an...einfach nur eklig. Ums Kämpfen kamen wir wohl nicht herum und ehe ich mich versah krabbelten weiter Spinnen auf uns zu, die alle einen langen giftigen Stachel am Arsch hatten und bedrohlich mit ihren Greifzangen klickten. Leicht überfordert mit der Situation stand ich mitten im Gefecht und versuchte allen Spinnen irgendwie aus dem Weg zu gehen, als ich plötzlichen einen furchtbaren Schmerz am Arm spürte. Ich schrie erschrocken auf und stolperte Rückwärts, während ich meine einzige Waffe, den kleinen Dolch fallen ließ. Die Spinne hatte mich mit ihrem Bein erwischt.
„Du blödes Mistvieh", fauchte ich erzürnt und suchte mit den Augen hektisch den Boden ab, doch bevor ich ihn fand klickte die Spinne angriffslustig mit ihren Greifzangen und setzte dann zum Angriff an. Ich konzentrierte mich hauptsächlich auf ihre malmenden Greifzangen, doch auch die Beine durfte man nicht unterschätzen, die schnell und nadelspitz waren. Und das Vieh hatte acht Stück davon. Sie erwischte mich schneller am Bein, als ich hätte reagieren können. Sie hatte mich nicht verletzt, aber zu Boden befördert. Die Spinne klickte zufrieden und fing an mit ihren Greifzangen nach mir zu schnappen
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Eine Reise Zum Erebor
FanfictionEine unerwartete Reise nach Mittelerde, Neue Kräfte, Gefahren, Kämpfe und Abenteuer, Bla Bla Bla... Von solchen Klapptexten hast du sicher schon Tausende gelesen und wahrscheinlich gibt es auch schon tausende Storys, die meiner sehr ähnlich sind. Do...