Kapitel 35 - Bitterer Abschied
Lillys Sicht
Das ständige rütteln an meiner Schulter warf mich aus meinem angenehmen Schlaf.
„Bist du nun endlich wach?", fragte eine Stimme, die ich eindeutig als die von Mia identifizierte.
„Nein", murrte ich mit Nachdruck.
„Jetzt steh schon auf", keifte sie und begann mich zusätzlich noch zu stupsen. „Thorin war gerade hier und -"
Ehe sie ausreden konnte sah ich schon kerzengerade im Bett. „Was wollte er? Hat er irgendetwas gesagt?"
Mia sah mich perplex an. „Das wollte ich dir ja gerade sagen, bevor du mich durch deinen Hormonüberschuss unterbrochen hast", nörgelte sie und sah auf mich hinunter. „Er hat gesagt, dass wir in einer halben Stunde aufbrechen"
Sie lief weiter zu Sarahs Bett. „Frag mich nicht warum er es sich anders überlegt hat", sagte sie ehe sie sich zu Sarah hinunterbeugte. „Sarah, aufstehen", brüllte Mia ihr ins Ohr und Sarah schreckte wie von der Tarantel gestochen hoch.
Ich sah Mia vorwurfsvoll an, doch diese zuckte mit den Schultern. „Wenn sie das Tamtam schon nicht mitgekriegt hat, mit dem ich probiert habe dich zu wecken, dann mach ich mir nicht noch einmal unnötig Mühe"
Das klang irgendwie einleuchtend.
„Warum denn aufstehen?", beschwerte sich nun Sarah, die bleich und mit verfilzten Haaren in ihrem Bett saß. „Ich dachte wir dürfen sowieso nicht mit"
„Doch jetzt wieder. Thorin war vor zehn Minuten da und hat es berichtet", sagte Mia und warf Sarah ein paar frische Klamotten zu. „Hier zieh die an, du stinkst wie ne Kloake"
Sarah schien protestieren zu wollen, doch dann rieb sie sich einfach nur über die Augen. „Verdammt hab ich nen Kater", murmelte sie und presste sich die Hände gegen die Schläfen. „Ein Aspirin wär jetzt nicht schlecht. Ich hatte gestern anscheinend ein paar Gläschen zu viel"
„Eher ein paar Humpen", erklärte ich und schlüpfte in meine Hose und Mia nickte bestätigend. „Gott sei Dank bin ich gestern früh ins Bett"
Mia sah mich verwundert an. „Das stimmt nicht, du warst noch nicht da, als ich ins Bett gegangen bin. Wo bist du no-" Jäh brach sie ab, ehe sie sich ein Kissen griff und es mir an den Kopf schmiss. „Du elende Heuchlerin, du kannst mir doch nicht einfach nichts davon erzählen" Ich grinste sie breit an, als sie mich in die Arme schloss. „Mensch Lilly, das wurde ja auch mal Zeit, findest du nicht?"
„Hab ich irgendetwas nicht mitbekommen?", fragte Sarah, die sich nun wie eine wandelnde Leiche von ihrem Bett erhob.
„Wenn du damit meinst, dass Lilly es endlich geschafft hat Thorin um den kleinen Finger zu wickeln, dann ja", erklärte Mia und wedelte theatralisch mit den Armen.
Beleidigt sah ich sie an. „Von wegen um den kleinen Finger gewickelt", murmelte ich, schnappte mir meine Jacke und verschwand durch die Tür. Sollten sie sich doch zu zweit die Münder zerreißen, das hätten sie so oder so getan.***
„Ich kann's es einfach immer noch nicht glauben, dass du mir gestern Abend nichts erzählt hast", sagte Mia zum tausensten Mal und ich verdrehte entnervt die Augen. Wir waren gerade mit Sarah im Schlepptau auf den Weg zu den anderen Zwergen, die wahrscheinlich schon beim Boot waren.
„Du hast geschlafen. Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Und hätte ich dich geweckt wäre ich bei dir trotzdem in Ungnade gefallen. Außerdem ist es immer noch Privatsache", maulte ich zurück. „Ich weiß sowieso nicht wie du bei diesem Krach hattest schlafen können"
„Was für einen Krach? Ich hab nichts gehört", mischte sich nun Sarah ein und rieb sich immer noch verschlafen die Augen.
„Kein Wunder, du hast ihn ja auch verursacht", erklärte ich ihr mürrisch und ignorierte Mia, die mich mit einem tödlichen Blick durchdrang.
Sarah sah mich fragend an und ich seufzte lauthals. „Du hast ziemlich laut geschnarcht"
„Nein hab ich nicht, ich schnarche nie", kam es wie aus der Pistole geschossen zurück. Mia verdrehte die Augen und lief schnurstracks weiter. Auch ich hatte keine Lust mich jetzt mit Sarah auseinander zusetzen und war froh als uns in diesem Moment Sam einholte.
„Gut geschlafen?", fragte er uns gut gelaunt und strich sich durch sein ausnahmsweise gebürstetes Haar.
„Einigermaßen", erwiderte ich ohne viel Motivation für ein Gespräch. „Du?"
„Einigermaßen", grinste er zurück. „Sagt mal hattet ihr heute Nacht eigentlich ein Schwein auf dem Zimmer?"
„Nein, Sarah hat geschnarcht", erklärte ihm Mia kichernd.
Sarah lief rot an und Sam grinste sie breit an. Ich allerdings warf ihr einen ich-hab's-dir-ja-gesagt-Blick zu, den sie nur mit einem wütenden Schnauben quittierte.
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Eine Reise Zum Erebor
FanficEine unerwartete Reise nach Mittelerde, Neue Kräfte, Gefahren, Kämpfe und Abenteuer, Bla Bla Bla... Von solchen Klapptexten hast du sicher schon Tausende gelesen und wahrscheinlich gibt es auch schon tausende Storys, die meiner sehr ähnlich sind. Do...