La Familia

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GUZMAN

„Soll ich dir noch meinen ersten Freund an der High School verraten? Wann ich Selena Gomez toll fand und wieso ich Michael Jackson hasse?"

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Gerade als ich zu meiner schönen Fremden zurückgehe, schlägt sie ihre Augen auf und scheint sich zu fragen, wo sie hier zum Teufel noch mal ist und wie sie hierhergekommen ist. Ich kann ihr gerne beide Fragen beantworten, doch zuerst ist sie erst einmal an der Reihe. Ihr Blinzeln und das verziehen des hübschen Gesichtes hilft ihr da nicht viel, da ich nicht auf ihre Tricks hereinfalle. Zumindest nicht mehr.

„Wer bist du?", frage ich sie direkt heraus. In der Hand halte ich zwar ihren Ausweis, den ihr aus der Tasche, die sie dabei gehabt hatte, entwendet hat. Ich weiß also, was ich wissen muss, aber das heißt nicht, dass alles stimmen muss, was ich darauf lese. Heutzutage gibt es genug Leute, die dir einen nahezu perfekten Ausweis fälschen, je nach Preisklasse natürlich. Ihrer sieht ziemlich echt aus, aber daran arbeitet Jesus gerade.

Nachdem die Gesichtserkennungssoftware einen Treffer gelandet und bestätigt hat, dass sie es war, die mich verfolgt hat, haben auch die anderen Suchaktionen Ergebnisse ausgespuckt.

„Elisabetta Perez", sagt sie und reißt mich aus meinen Gedanken heraus. Ich ziehe eine Braue nach oben und fordere sie auf mir alle wichtigen Daten aufzusagen. Nur so kann ich herausfinden, ob sie lügt oder nicht. Zuerst sträubt sie sich, scheint sich zu zieren, doch dann macht sie den Mund auf und rattert ihre Daten runter.

Ihre Sozialversicherungsnummer, genau wie ihr Geburtsdatum und sonstige Sachen, die ihre Personalien betreffen.

„Soll ich dir noch meinen ersten Freund an der High School verraten? Wann ich Selena Gomez toll fand und wieso ich Michael Jackson hasse?", speit sie mir ins Gesicht. Ich lache und mahle mit dem Kiefer. Bis jetzt hat sie alles perfekt wiedergegeben, was Jesus herausgefunden hat. Doch das kann alles eine Rolle sein, die sie einstudiert hat.

„Sind das genug Informationen?", faucht sie und rüttelt an ihren Fesseln. Die Stelle an ihrer Wange hat sich verfärbt und wird wahrscheinlich höllisch wehtun, doch die Erbsen sind bis jetzt aufgetaut und sonst herrscht bei uns Ebbe. Muss halt eine Menge Schmerzmittel her heben, denke ich und hoffe, dass Jesus bald die endgültigen Beweise hat, dass diese Bitch die Wahrheit sagt.

„Warum bist du hier? Claro, du willst Rosa finden, weil ihr zusammen in derselben Kanzlei arbeitet. Aber wieso?", knurre ich und beuge mich zu ihr runter, fixiere sie mit meinen Augen und warte auf eine Antwort. Im Hintergrund höre ich die rhythmischen Geräusche der Tastatur, auf die Jesus wie ein wild gewordener Affe tippt. Mir solls recht sein.

Elisabetta hält meinem Blick stand, weicht ihm nicht aus und scheint langsam die Angst vor mir zu verlieren, oder sie scheint kapiert zu haben, dass sie gegen die Fesseln an ihren Händen und Füssen nichts unternehmen kann.

„Ich sagte doch schon, dass ich mir Sorgen um sich mache", zischt sie und atmet tief durch, „Sie nahm sich für die Beerdigung ihres Großvaters eine Woche Urlaub, kam danach aber nicht wieder. Niemand hat etwas gehört-"

„Wieso gerade du und warum bist du ihr nach geflogen?", unterbreche ich sie barsch und stütze meine Hände auf den Lehnen des Sessels ab. Unsere Gesichter sind einander so nahe, dass ich ihren hektischen Atem auf meinen Lippen spüren kann.

Sie hat nach wie vor Angst, was gut ist, denn das sollte sie auch haben. Denn ich hätte große Lust meine Waffe, die sich gegen meinen Rücken drückt, zu benutzen. Nicht, um sie zu erschießen, sondern, um ihr zu zeigen, dass ich der Boss bin und sie mir die Wahrheit sagen muss. Elisabetta schluckt und sieht mich an, bevor sie mit ruhigerer Stimme weiterspricht.

Gangs of Sinaloa - Cruel LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt