alles läuft schief, oder?

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GUZMAN

„Jedes Mal, wenn wir kurz davor waren, ging etwas schief. Zuerst ein toter Informant, dann das SWAT TEAM das uns fast geschnappt hätte. Du willst doch Rosa zurück, oder?"

„Wo wart ihr?", begrüßt uns Elisabetta mit schriller Stimme, als wir das Loft endlich wieder betreten. Mir tut alles weh, kein Wunder bei dem Stunt, den wir abziehen mussten, um aus dem explodierenden Gebäude zu entkommen, bevor uns das SWEAT-Team der DEA gekrallt hätte.

Hustend dränge ich mich an ihr vorbei und gehe in Richtung Küche. Ich bin ihr keinerlei Rechenschaft schuldig, denn sie ist nicht meine Mutter. Gott bewahre mich!

„Es ist schief gegangen", informiert sie Jesus. Ich verdrehe die Augen, wie es aussieht hat er sich bereits an die dritte im Bunde gewöhnt. Ich nicht und ich habe auch nicht vor das zu ändern. Claro, sie hat uns geholfen, aber deswegen macht sie das noch nicht zu einer von uns.

„Wie meint ihr das?" Ihre Stimme ist mir noch nie so nervtötend vorgekommen wie heute. Ich beachte sie nicht, reiße den Kühlschrank auf und hole mir ein kühles Bier. Das Zischen, als ich sie öffne, klingt wie Musik in meinen Ohren. Zwei kräftige Schlucke später geht es mir schon um einiges besser. Als Jesus die Klappe aufmacht, um ihr alle Details zu verraten, grätsche ich dazwischen.

„Sag uns lieber, ob du etwas herausgefunden hast", sage ich bestimmt und schaue sie an. Elisabettas dunkle Augen blitzen gefährlich und ihre Lippen kräuseln sich, als würde sie sich gerade ausmalen, was sie mit mir anstellen würde, hätte sie die Möglichkeit dazu. Doch dazu wird es nicht kommen. Jesus setzt sich an den Tisch und massiert sich die kaputte Hand, während unsere Bondgirl unsicher eine Strähne hinters Ohr schiebt.

„Was? Ich dachte, wenn du schon nicht dabei bist, dann hast du vielleicht die Zeit genutzt, um weiter herumzustochern", brumme ich und leere die Flasche. Hole mir eine neue und öffne sie, während beide mich ansehen, als wäre ich ein Affe mit einer Banane in der Hand.

„Entschuldige mal, aber ohne mich würdet ihr immer noch im Dunkeln tappen!", giftet sie mich an.

Ich lache und fahre mir durchs Haar, welches einiges an Ruß und Schutt abbekommen hat. Der Geruch steckt immer noch in meiner Nase und versursacht leichte Übelkeit, die ich mit noch mehr Bier unterdrücke.

„Ohne dich, wäre ich nicht in einen Tatort geraten!", schnauze ich sie an. Meine Stimme duldet keinen Widerspruch und für einen Moment herrscht Stille, bis sie ihn zerstört.

„Ich habe meine Lizenz zu verlieren, im Gegensatz zu dir! Ich habe keinen Gangstervater, der mir sein verdammtes Vermögen anvertraut!", kreischt sie und überschreitet dabei eine unsichtbare Grenze, die ihr großen Ärger eingebrockt hat.

Ich mahle mit dem Kiefer, stelle die Bierflasche auf die Arbeitsplatte und stoße mich von der Küchenzeile ab, gegen die ich mich gelehnt habe.

„Pass auf was du sagst! Oder du spürst meine Waffe an ganz anderen Orten wie letztes Mal!", brülle ich und baue mich vor ihr auf. Jesus springt auf und stellt sich zwischen uns, was zu meiner Theorie – dass die beiden miteinander vögeln – passt und sie sogar untermauert. Noch nie hat er sich zwischen mir und jemanden gestellt. Aber für alles gibt es ein erstes Mal, oder?

„Sie hat uns geholfen, Guz. Egal wie alles ausgegangen ist. Okay?", meint er und bedenkt mich mit einem eindeutigen Blick, der mir sagen soll, dass er mich gerne verprügeln würde. Ich schüttle lachend den Kopf, doch es klingt alles andere als fröhlich. Ich habe mit diesem Versuch Rosa wieder zu bekommen alles aufs Spiel gesetzt.

Wir hätten draufgehen können und er nimmt diese Bitch in Schutz?

Was ist verdammt noch mal mit ihm los?

Gangs of Sinaloa - Cruel LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt