Kapitel 3

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Kapitel 3

Ich stolperte in die Küche, nachdem ich ein zweites Mal auf dem Weg zur besagten Küche gekotzt hatte.

Verdammt, wie elegant ich doch war.

Ich holte tief Luft und wischte mir mit dem Handrücken über dem Mund, bevor ich mich auf den Weg zum größten Kühlschrank machte. Ich öffnete die Tür, griff hinein und holte mir eine Flasche Nektar heraus. Ich schraubte die Flasche auf, nahm einen tiefen Schluck und atmete erleichtert auf, als ich spürte, wie sich die Wärme in mir ausbreitete. Zufrieden mit dem Snack, trat ich zurück und schloss die Kühlschranktür, nur um einen Satz zu machen, als ich Dorean hinter der Kühlschranktür sah, der zu mir aufblickte.

Dorean war ein Imp, den Adrian bei seinem ersten Besuch in der Stadt adoptiert hatte. Das war wahrscheinlich seine bisher schlimmste Entscheidung gewesen. Ich war mir nicht Mal sicher, warum ich Imps hasste. Vielleicht, weil sie nervig und dumm waren. Vielleicht aber auch, weil sie erbärmlich waren und mich das wütend machte. Jedenfalls mochte ich ihn nicht.

Zugegeben, er war irgendwie süß. Sein Haar war so weiß, wie frischer Schnee und ein wenig zerzaust, weil er gerade aufgewacht war. Sein Pony verdeckte seine Stirn und endete über seinen scharfen, silbernen Augen. Seine Ohren waren etwas spitz, seine kleinen fledermausartigen Flügel ragten aus seinem dunkelroten, seidigen Oberteil und sein Schwanz lag hinter ihm auf den Boden, dessen Spitze leicht mit schwarzen Federn überzogen war.

Aber das Beste war sein Name. Ich bin ein Arsch, ich weiß, weil ich Adrian eine andere Bedeutung des Wortes "frei" übersetzt hatte. Er wollte das griechische Wort für "frei", wissen und ich nannte es ihm - nur nicht das "frei", dass er gemeint hatte. Das behielt ich jedoch für mich, weil Adrian mir wahrscheinlich dafür in den Mund treten würde und, wie ich Malachi kenne, würde er ihn sogar lassen.

"Was willst du?" fragte ich Dorean, angewidert, weil er Mal wieder in der Küche war. Ich wollte ihn nicht in der Nähe der Lebensmittel wissen, die ich aß und ich hatte Adrian auch bereits gesagt, dass er ihn fern von der Küche halten sollte. Imps hatten empfindliche Mägen und wenn sie zu viel aßen, bekamen sie Blähungen und wurden krank. Am schlimmsten war ihr schrilles Gejammer, dass die ganze Nacht andauerte, weil ihnen ihr Bäuche weh taten. Sie waren zu dumm, um zu wissen, wann sie aufhören sollten zu essen.

"Ah", Dorean zögerte und wand sich unter meinem Blick, als er den Granatäpfel, den er aus dem Weidenkorb genommen hatte, fester umklammerte. "Abel sieht krank aus. Dorean Medizin holen, damit alles besser wird?" Er sah hoffnungsvoll auf und ich verzog die Lippen. Ich behandelte ihn wie Müll und trotzdem versuchte er noch immer, sich mit mir gut zustellen. Kann er denn nicht zwischen den Zeilen lesen?

Konnte überhaupt jemand heutzutage zwischen den Zeilen lesen?

"Wenn du mir nicht aus dem Weg gehst, wirst du derjenige sein, der die Medizin brauchen wird." verspottete ich ihn. Er faltete seine Flügel hinter sich und wich von mir zurück. Offensichtlich spürte er meinen Zorn. Scheinbar beschloss er, - sehr zu meiner Erleichterung - dass es besser wäre, mich in Ruhe zu lassen. Etwas an der Art, wie seine feuchten Augen leer wurden und sein Anlitz sank, als ich ihn angeblafft hatte, zog heftig an mein geschwärztes Herz. Es ärgerte mich, dass ich mich noch immer schuldig fühlen konnte, wenn ich gemein zu ihm war.

"Du bist zu weich, Abel. Das ist erbärmlich. Du siehst nicht nur aus wie eine Frau - du bist eine Frau."

Kains Worte hallten mir durch den Kopf. Ich ballte die Faust um die Flasche in meiner Hand und warf sie so heftig auf den Boden, dass sie explodierte und ihre Scherben überall hin verteilte. Ich schrie wütend auf, trat zurück und wischte mir das Gesicht ab. Dorean quietschte. Er war noch nicht einmal an mir vorbeigekommen, als mein Temperament explodiert war. Ich wirbelte wütend zu ihn herum und sah zu, wie er gegen die Schränke zurück stolperte und die Frucht fallen ließ, um seinen Kopf zu umklammern, als ob er damit rechnete, dass ich ihn schlagen würde. Und das wollte ich auch, bis er sprach.

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt