Kapitel 8

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Am nächsten Tag herrschte viel Aufregung und alle waren hektisch.

Überall rannten Diener herum und einige von ihnen erkannte ich nicht einmal, was bedeutet, dass Malachi einige über Nacht eingestellt haben musste, als ich nicht aufgepasst hatte. Die meisten von ihnen arbeiteten schnell, um rechtzeitig fertig zu werden. Sie planten wahrscheinlich Doreans Geburtstagsfeier. Und so wie ich Dorean kannte, hatte er trotz des Aufruhrs keine Ahnung, was los war. Er war etwas ahnungslos.

Sehr ahnungslos.

Ich ließ Jahlia wieder in meinem Zimmer alleine, nachdem sie sich beschwert hatte, wie ein Sträfling gefangen gehalten zu werden, aber als ich ihr einfach mehr Filme und Käaseflips beschworen hatte, hörte sie nach einer Weile auf zu streiten. Ich wollte sie nicht einsperren, aber ich musste sie in Sicherheit wissen. Sobald ich mir sicher war, dass Kain vorübergehend von anderen Dingen abgelenkt wurde, würde ich sie in ihr Leben zurückkehren lassen und sie wahrscheinlich nie wieder kontaktieren.

Ich konnte es nicht riskieren. Ich wollte nicht, dass Kain sie tötete. Jahlia war die Schwester geworden, die ich nie hatte. War schon seltsam.

"Dieser Hurensohn", schimpfte Malachi frustriert, während ich in einer Ecke seines Büros stand und ihm beim Papierkram erledigen zusah. "Warum berechnet er mir so viel für den Kuchen? Für meinen eigenen Kuchen hatte er mir nicht so viel in Rechnung gestellt." Ich sah ihn komisch an, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich gegen die Wand.

"Du bittest einen berühmten Bäcker, einen Kuchen für einen Imp zu backen, Malachi. Das wird seinen Ruf ruinieren." fügte ich mit einem Achselzucken hinzu. Malachi fixierte mich mit einem grimmigen Blick, bevor er sich wieder der Rechnung zuwandte. Dann kritzelte er etwas darauf und warf es mir zu. Ich sah ihn finster an, als ich es auffing.

"Sag ihm, dass ich nicht dafür bezahlen werde", sagte Malachi wütend, "und du kannst ihm auch mitteilen, dass er sein Geschäft woanders betreiben soll. Ich dulde keine Rassisten in meiner Stadt." Ich verdrehte die Augen, warf ihm das Blatt wieder hin und lehnte mich gegen seinen Schreibtisch, als er mir einen schmutzigen Blick zuwarf.

"Sei nicht dumm", antwortete ich rundheraus, "so etwas kannst du nicht machen. Die Leute haben ihre eigene Meinung. Das nennt sich freier Wille, Bro, gewöhne dich daran. Wenn du wirklich eine Party für einen Imp schmeißen willst, dann musst du darauf gefasst sein, dass nicht jeder so ein aufgeschlossener Hippie ist, wie dein Titan." Malachi fixierte mich mit einem vernichtenden Blick und verstärkte seinen Griff um den Bleistift, so dass er in zwei Hälften brach.

"Pass auf was du sagst." warnte er mich. Ich zuckte die Achseln, hielt meine Hände kapitulierend hoch und trat einen Schritt zurück.

"Hey, ich gebe dir ausnahmsweise Mal einen Rat", antwortete ich trocken. "Du kannst den Leuten nicht deinen Willen aufzwingen. Sie werden sich aufregen und anfangen sich zu beschweren und rate Mal, an wen sie es auslassen werden? Ähm, mich, ja genau, an mich werden sie es auslassen. Und irgendwann werden diese Beschwerden auch Hades zu Ohren kommen. Dann wird er hier runterkommen und uns beide verprügeln, bevor er in seinem Palast zurückkehrt, um wieder zu grübeln, bis Persephone zurückkommt. Mach keinen Scheiß. Wir müssen uns sowieso um wichtigere Dinge kümmern." Malachi runzelte die Stirn, warf die Stücke seines kaputten Bleistifts in den Müll und nickte grimmig.

"Du hast recht", murmelte er, bevor er sich mit einem frustrierten Seufzer zurücklehnte und sich mit den Händen über das Gesicht fuhr. "Ihr Götter, was ich nicht alles dafür geben würde, damit das alles endlich aufhört. Ist eine kurze Pause denn zu viel verlangt? Sobald wir die Titanen wieder gefügig gemacht haben, nehme ich mir Urlaub. Einen langen Urlaub. An einen weit entfernten Ort."

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt