Kapitel 11

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Am nächsten Tag versuchten noch immer alle mich zu bemuttern und was anfangs noch genervt hatte...

War jetzt noch viel nerviger.

Ich wollte diese Aufmerksamkeit nicht mehr. Sie gingen mir auf die Nerven. So konnte ich mich nicht ausruhen. Jede Stunde kam jemand herein um mir Essen anzubieten, und jedes Mal brauchte ich eine Stunde, um sie dazu zu bewegen, zu gehen. Immer dann, wenn ich die Augen schloss, um einzuschlafen, kam jemand anderes herein, um mir Essen oder Medizin oder sonst etwas anzubieten.

Ich stand kurz davor zu explodieren. Es ging mir nach wie vor elendig. Es war schwer, das Essen drinnen zu behalten, und bislang ist es mir noch nicht gelungen, ohne es Stunden später wieder auszukotzen. Mein Fieber war etwas gesunken, aber die Leute bestanden weiterhin darauf mir Kältekompressen zu bringen und sie mir auf die Stirn zu legen. Tayo erfand immer wieder schreckliche Suppen, von denen seine Vorfahren behaupteten, dass sie jede Krankheit heilen konnten, doch ich war nicht in Stimmung, auch nur eine der sechsundzwanzig Schalen, mit nicht identifizierbarem klebrigem Zeug zu probieren, die er mitgebracht hatte.

Zu meiner großen Enttäuschung war Jahlia zurück in die Stadt gezogen. Ich vermute, dass sie zu ihrem geliebten Job als Prostituierte zurückgekehrt war, in dem man mehr Weisheiten erlernte, als die Götter sie besaßen. Es war so unfair und nun da es in meinem Zimmer endlich ruhig geworden ist, verschlechterte sich meine Stimmung.

"Abel, hast du heute etwas gegessen?" fragte Adrian, als er zum milliardsten Mal in mein Zimmer kam. Ich starrte ihn an, ballte die Fäuste zusammen und versuchte mich im Zaun zu halten, um ihm nicht zuzuschreien, dass er aus meinem Zimmer verschwinden soll. Stattdessen sprach ich mit einer Kälte in der Stimme, von der ich hoffte, dass er den Wink verstehen würde.

"Nein, und ich habe keinen Hunger. Ich werde es eh wieder auskotzen. Habt ihr nicht einen Urgott einzufangen?" zischte ich. Adrian machte mein bissiger Tonfall nichts aus, weshalb ich ihn am liebsten mit dem Kissen totgeschlagen hätte.

"Kain hat immer noch keine Spur gefunden und benimmt sich deswegen wie Satan auf Crack."

"Wow", kommentierte ich seinen schneidenden Ton, "du klingst sauer."

"Entschuldige", entschuldigte er sich schnell, weshalb ich mit den Augen rollte. "Ich bin gestresst, weil Malachi gestresst ist. Er macht sich Sorgen um dich und ist nervös, weil Kain nichts gefunden hat. Ich Tartarus wird mit keinem Wort erwähnt, ob etwas Gefährliches geschehen wird. Laut Zelios läuft alles so, wie es sein sollte. Ganz normal. Allmählich glauben wir, dass Alexion aufgegeben hat." Ich runzelte die Stirn. Wenn sie das dachten, würden sie die Truppen zurückziehen. Ich schüttelte meinen Kopf.

"Er wird nicht aufgeben", beharrte ich darauf, "immerhin hat er versucht mich zu töten, nicht wahr?"

"Nicht persönlich", erinnerte mich Adrian daran und ich zuckte zusammen. "Die anderen glauben sogar, dass der Typ, der dich vergiftet hat, alleine gehandelt hat. Wir haben keinen einzigen Beweis dafür gefunden, dass er mit Alexion zusammengearbeitet hat. Und dank Kain und seinem Temperament, ist der Kerl tot, also können wir ihn nicht befragen. Da er nicht von hier war, ist seine Seele nach Duat geschickt worden und Seth hatte uns mitgeteilt, dass er uns angreifen wird, wenn wir uns ihnen nähern. Selbst Ra hat ihn unterstützt. Niemand will etwas mit uns zu tun haben." Ich runzelte die Stirn.

"Warum sollte mich irgendein Typ einfach angegriffen?"

"Ich weiß auch nicht, Abel. Du kommst ziemlich harsch rüber. Vielleicht hast du jemanden verärgert."

"Ich habe diesen Mann in meinem Leben, noch nie zuvor gesehen!"

"Die Unterwelt ist ziemlich groß..."

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt