Kapitel 21

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Ich erwachte mit den schlimmsten Kopfschmerzen aller Zeiten.

Dagegen war ein Kater ein Paradies. Ein tiefes stöhnen entwich meinem Hals und ich drückte meine Augen fest zusammen, um gegen das Pochen anzukommen, das in einer schmerzhaften Symphonie in mir explodierte. Meine Ohren klingelten eine Weile, bevor das Geräusch verblasste. Ich lehnte gegen Kopfsteinpflaster, die so kalt und feucht waren, wie der Boden. Ich versuchte meine Hände zu heben, aber sie waren fest um mich gewickelt und ich wagte zu vermuten, dass es sich dabei um die göttlichen Fesseln handelte, die Hannibal von Alexion gestohlen hatte.

Meine Augen gingen flatternd auf und ich konnte durch die Dunkelheit, das dumpfe Leuchten der Seile sehen, die fest um mich und meine Knöchel gebunden waren. Ich hob meinen Kopf und zischte leicht, weil diese Bewegung einen Schmerz auslöste. Dann blinzelte ich ein paar Mal, um meine Sicht zu klären, und sah vor mir eine hölzerne Schranktür. Mit gerunzelter Stirn, starrte ich sie verwirrt an, bis ich ein leises Stöhnen neben mir hörte.

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und fluchte über den Schmerz, der mich dabei durchfuhr. Dann erblickte ich Kain und meine Augen weiteten sich. Er war mit den goldenen Fesseln gefesselt. Sie waren um seine Hände, seinen Oberkörper und um seine Knöchel gebunden. Er trug eines dieser schicken roten Korsetts im Militärstil mit einer kleinen Jacke, die an der Schulter zerrissen war. Die Knie seiner Lederhose waren aufgerissen, um seine blutigen Knie zu enthüllen, die aussahen, als ob sie jemand mit einem Hammer bearbeitet hätte.

Ich runzelte die Stirn und sah zu, wie Kain sich auf dem schmutzigen Boden des Schranks rührte und seinen Kopf an die Wand lehnte. Er hob seinen Kopf langsam hoch und blinzelte den Schmerz weg, der wahrscheinlich auch durch seinen Schädel donnerte. Er spähte durch die Dunkelheit, bis er mich erblickte, ein paar Mal blinzelte und sich aufrichtete.

"Abel?" stellte er fest. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Das letzte Mal, als Kain und ich uns unterhalten hatten, war vor meinen Rastanfall gewesen. Ich schluckte schwer und sah weg. Ich bemühte mich erst gar nicht, mich aus den Seilen zu befreien. Ich hatte sie vorher nicht brechen können, also würde es diesmal auch nicht anders sein.

"Abel", protestierte Kain wütend und wand sich, um mir näher zu kommen, aber ich rutschte näher an die Tür und starrte ihn wütend an. "Abel, ich habe den ganzen verdammten Tag versucht, dich zu kontaktieren, aber Malachi hat eine Barriere errichtet und ließ mich nicht Mal nach dir sehen!"

"Tja", sagte ich und sah weg, um die Tür intensiv anzustarren. "Wie schön für dich, aber ich hatte besseres zu tun."

"Wie zum Beispiel, mir aus dem Weg zu gehen?! Abel, was zur Hölle ist los? In dem einen Moment schlafe ich ein und im nächsten wache ich auf und sehe dich mit meinem Dolch über mich gebeugt! Hast du eine Ahnung, wie dumm das ist..."

"Ohhh mein Gott", fuhr ich ihn wütend an, drehte mich zu ihm um und sah in seine bedrohlich funkelnden Augen. "Wir können später über meine Dummheit und deinen Wahnsinn sprechen. Im Moment haben wir größere Probleme. Hannibal hat uns beide entführt und uns in eine Art Schrank eingesperrt. Es ist verdammt kalt, ich muss pissen, es gibt kein Licht, außer das, was von diesen verdammten Seilen ausgeht, und oh ja, wahrscheinlich fängt Hannibal gerade unsere anderen Brüder ein." Kain runzelte die Stirn und zerrte erfolglos an seinen Seilen.

"Warum zur Hölle sollte er die anderen entführen wollen? Er interessiert sich nicht für sie. Er hat uns nur wegen seiner kranken Zwillingsphantasie am Leben gelassen." sagte er wütend. Ich starrte ihn an.

"Er wird sie nicht töten, weil ihr Tod, mein Tod bedeuten würde, du Trottel. Das macht den Zweck der Zwillingsphantasie zunichte. Er wird wahrscheinlich alle zusammenbringen und sie einsperren, damit er problemlos in Tartarus eindringen und die Tore öffnen kann. Wir müssen die anderen warnen, aber von hier aus sind wir keine Hilfe. Also lasst uns der Welt einen Gefallen tun und uns darauf konzentrieren, unsere Ärsche aus diesem Schrank herauszuholen." erklärte ich drohend. Kain starrte mich an, sagte aber nichts mehr, als er anfing, an den Seilen zu ziehen und sich zu winden. Ich verdrehte die Augen und sah weg, als ich die Tür nach einer möglichen Schwachstelle absuchte. Selbst mit festgebundenen Beinen, konnte ich noch die Tür auftreten. Was sich auf der anderen Seite befand? Wer weiß? Ich war besser in improvisieren.

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt