Als ich erwachte, lag etwas Kühles und Beruhigendes auf meiner Stirn.
Gott, was für ein herrliches Gefühl. Meine Temperatur war endlich gesunken und ich hatte nicht mehr das Gefühl, von einem Ofen gebärt worden zu sein. Mein Blut fühlte sich nicht wie Lava an und meine Knochen nicht mehr wie Papier. Ich war in etwas Weiches und Tröstendes gewickelt. Es fühlte sich so himmlisch an und wie ich es genoss!
Aber dann war ich plötzlich verwirrt. Das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich mich zu Kain teleportiert hatte und ohnmächtig geworden war.
Warum also war ich nicht mit Stacheldraht umwickelt und mit Salz bedeckt?
Blinzeln öffnete ich die Augen und stellte fest, dass ich mich in einem äußerst kunstvollen und vertrauten Schlafzimmer befand. Ich lag in ein großes, schwarz-weiß gestaltetes Himmelbett, dass einem König würdig war, mit dicken Decken aus einem Material, dass so weich war, dass mir nichts Vergleichbares dazu einfiel. Schwarze Vorhänge hingen an den beiden Fenstern, zu beiden Seiten des Kopfteils. Eine riesige Kommode stand neben einer Truhe in der Linken Ecke, nahe eines offenen begehbaren Kleiderschranks, der derzeit fest verschlossen war. Rechts davon war ein kleiner Computertisch mit einem Laptop und einem Bildschirmschoner, der ziemlich gewöhnlich aussah. Neben dem Computertisch befand sich eine große schwarze Tür.
Zu meinem Leidwesen identifizierte ich es als Kains Zimmer. Ich rutschte ein wenig im Bett hin und her und griff nach der Kompresse auf meinem Gesicht. Ich entfernte es widerwillig und legte es neben mir auf das Kissen ab. Kain war überraschenderweise nicht im Raum. Ich war alleine und fühlte mich viel besser, als bei meiner Ankunft.
Ich wurde sofort misstrauisch.
Ich schob die Decken beiseite, setzte mich auf und verzog das Gesicht, als ich merkte, dass meinen Beinen sich dazu entschlossen hatten, seltsam und deformiert auszusehen, wie die Beine einer Hydra halt. Mein Schwanz glitt aus dem Bett und rollte sich zu meinen Füßen, auf dem Boden zusammen. Ich sandte meine Kraft durch meinen Körper und war sogleich erleichtert, dass ich mich zumindest soweit erholt hatte. Als mein Körper wieder normal war, beschwor ich meine übliche Lederanzuguniform herbei und verließ Kains Zimmer, um einen langen Flur zu betreten.
Ich versuchte mich zu erinnern, wo sich der Thronsaal befand, landete aber versehentlich in der Küche, was letztendlich nicht schlecht war, denn Kain saß dort an einer Theke und nippte an seinem heißen Kaffee, der Nektar enthielt, und biss in ein Stück Ambrosia, während er eine Ausgabe von Demonic Fashion durchlas. Er trug ein schwarzes Korsett mit Trägern über einem Rollkragenpullover in Burgund und schwarze Jeans mit silbernen Nähten. Zuerst sah er gelangweilt auf, bis er mich erkannte und sich sein Blick schärfte. Als er seine Sachen abstellte und von der Theke hüpfte, versteifte ich mich.
"Warum bist du auf? Geh wieder ins Bett." orderte er. Ich starrte ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich muss nicht auf dich hören. Außerdem geht es mir wieder besser." fügte ich hinzu, trat aber einen Schritt von ihm zurück, falls er sich entschied, mich spontan zu schlagen. Er warf mir einen angewiderten Blick zu und sah dann weg, um seinen Kaffee aufzuheben und einen tiefen Schluck daraus zu nehmen. Er wandte mir den Rücken zu, als er sich über die Theke beugte, um in seiner Zeitschrift zu blättern.
"Was machst du überhaupt hier? Ich hatte dir gesagt, dass du nach Hause gehen sollst." schimpfte er. Ich öffnete meinen Mund, um mit ihm zu streiten, als ich mich an den Grund erinnerte, weshalb ich hier überhaupt aufgetaucht war.
"Alexion", sagte ich und er sah sofort auf. "Er war in meinem Zimmer, als ich mich zurück in Malachis Anwesen teleportiert hatte und dann sagte er das..." ich wurde immer leiser, als mir dämmerte, wie dämlich das klang.
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Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)
Fantasy[Buch 4] Abels Leben lag in Trümmern. Nach einem Leben voller Verrat und Qualen hatte er beschlossen, sich nichts mehr aus Beziehungen zu machen. Außerdem, wer hätte schon Zeit dafür, wenn die Titanen in Anmarsch waren? Und doch schmerzte sein Herz...