Kapitel 22

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Kain und ich teleportierten uns zu Malachis Palast, aber irgendwas fühlte sich falsch an.

Selbst ohne von Raum zu Raum zu teleportieren, konnte ich die unheimliche Leere des gesamten Palastes spüren.

"Sie sind nicht hier." sagte ich, während ich den Flur entlang ging, der zum Speisesaal führte. Kain eilte hinter mir her und runzelte die Stirn, als er sich umsah. Er versuchte mit seinen Kräften Malachi zu finden, aber er fand genauso wenig wie ich.

"Nicht einmal der Imps?" fragte Kain.

"Nicht einmal Dorean." antwortete ich beunruhigt. Kain fluchte, griff nach meinem Arm und zwang mich anzuhalten.

"Sie haben sie wahrscheinlich schon geholt. Wir können es nicht riskieren, hier alleine herumzuwandern. Wir müssen als nächstes nach Theo sehen." beschloss er. Ich zögerte. Ich wollte noch nicht gehen, aber er hatte Recht. Es wäre nutzlos, denn offensichtlich war weder Malachi noch Adrian und noch nicht einmal Dorean hier. Ich ließ zu, dass er uns zu Theos Palast teleportierte, und wir erschienen genau in der Mitte des Thronsaals. Der Saal war leer, bis auf Theos Umhang, der über seinen Thron aus menschlichen Schädeln drapiert war.

Kain trat vor und hob den Umhang auf, der vollkommen blutgetränkt war. Er ließ es sofort fallen und trat zurück, während ich vor Schreck zusammenfuhr. Der Gestank war schrecklich und stark. Woher könnte all das Blut kommen? Was hatten sie ihm angetan?

"Und Sept?" fragte ich und sah mich um. Kaum hatte sein Name meine Lippen verlassen, hörte ich, wie etwas heftig gegen eine Tür schlug. Kain und ich sahen uns an, bevor wir dem Geräusch, durch einen Flur folgten, der vom Thronsaal wegführte. Schließlich kamen wir vor einem Zimmer zum Stehen, das ich als Theos Schlafzimmer erkannte. Sept war mit den göttlichen Fesseln gefesselt worden und wand sich, trat mit seinem Fuß gegen den Nachttisch, der gegen die Wand schlug und das klopfende Geräusch verursachte. Ich rannte zuerst zu ihm und ließ Kain zurück, um die Tür zu bewachen.

"Sept, geht es dir gut?" fragte ich ihn und streckte die Hand aus, um das Seil aus seinem Mund zu nehmen. Sept starrte mich finster und ungeduldig an.

"Wo zur Hölle seid ihr zwei bloß gewesen?! Hannibal ist hier eingebrochen, weil alle unsere Männer in die Stadt geschickt wurden, weshalb wirklich niemand hier war, um ihn zu verteidigen! Sie haben ihn mitgenommen! Sie haben Theo mitgenommen!" fauchte er. Ich erwiderte seinen Blick, entschied mich aber dagegen, etwas Bissiges darauf zu erwidern, da er wegen dem, was Theo widerfahren ist, viel zu angepisst war, aber Kain hatte nicht den gleichen Selbsterhaltungstrieb, wie ich.

"Wir beide waren auch gefangengenommen worden, du selbstsüchtiger Schwanz", fuhr er Sept an, der ihm einen schmutzigen Blick zuwarf. "Hannibal hat uns woanders festgehalten. Wir haben fast zwei Stunden damit verbracht, von dort zu entkommen."

"Tja, nun ja, zumindest geht es euch beiden prächtig", sagte Sept wütend und seine Stimme brach, als ich die Seile von ihm löste, er aufstand und sich mit einer Hand verzweifelt durch das Haar fuhr. "Sie haben ihn verletzt. Sehr schwer sogar, und ich muss sofort zu ihm."

"Wir müssen zuerst einmal alle anderen holen", sagte ich so sanft ich konnte, "wir können es nicht alleine mit ihnen aufnehmen. Prometheus ist ein Vollblütiger Titan, Hannibal ist ein Mischling und auch Rara ist eine ziemlich starke Gottheit. Wir müssen die anderen finden." Sept zögerte, nickte aber widerwillig. Ich seufzte erleichtert und bedeutete Kain zu uns zu kommen. Wir nahmen uns an den Händen und teleportierten uns von Theos Palast in Styx zu Cerberus Haus, dass sich nur ein paar Meilen außerhalb von Hades Palast befand.

Beim Anblick von Cerberus zerstörtem Haus vor uns, wurde mir eiskalt. Die Fenster waren völlig zerstört und auf dem Boden lagen ein paar tote Wachen. Wie sie tot sein konnten, obwohl sie doch bereits tot waren, war mir ein Rätsel. Prometheus und die anderen hatten mehr Macht als wir erwartet hatten. Ich ging als erstes durch Cerberus zerstörte Haustür. Alles war zu Bruch gegangen und zerfetzt worden und selbst einige Wände sind zusammengebrochen. Und um ehrlich zu sein, sah das meiste nach Cerberus Werk aus.

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt