"W-was hast du getan?"
Ich wollte nicht, dass meine Stimme zittrig klang, aber mein Hirn hatte noch Schwierigkeiten damit, zu verarbeiten, dass Prometheus mir gerade mitgeteilt hatte, dass die Titanen auf freiem Fuß waren. Mir wurde qualvoll bewusst, dass Charon recht gehabt hatte. Die Zeit außerhalb des Labyrinths verging viel schneller. Wie lange waren wir schon hier unten?
"Beruhige dich", sagte Prometheus sanft, aber ich starrte ihn nur ungläubig an, als er sich dem Tisch näherte und zuckte zusammenzucken, als er durch mich hindurchging, um meine Figur aufzuheben, sie in die Luft zu werfen und wieder aufzufangen. "Einige der Titanen sind auf freiem Fuß, aber nicht viele. Nur diejenigen, die es geschafft haben, an den Olympiern vorbei zu kommen, die derzeit erbittert gegen sie ankämpfen." Ich schluckte schwer und bemühte mich ruhig zu atmen, als mir bei seinen Worten eiskalt wurde.
"Welche Titanen?" fragte ich schließlich. Prometheus studierte die Figur in seiner Handfläche und strich mit dem Finger über das Gesicht.
"Zum einen ist Epimetheus entkommen, der sich vor Hermes und Athena versteckt, die alle Anstrengungen auf sich nehmen, um ihn zu finden. Wie unfair es doch ist, die klügsten Olympier auf den dümmsten Titan zu hetzten, also ehrlich", fügte Prometheus irritiert hinzu. Dann seufzte er und drehte sich zu mir um. "Kreios hat es auch geschafft zu entkommen, aber ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Als ich ihn zuletzt sah, wäre er fast enthauptet worden, verlor seinen linken Arm und murmelte etwas über einen Apotheker. Hoffentlich versteckte er sich nicht im Reich der Sterblichen. Als er das letzte Mal dort war, lebten die Menschen noch in Hütten. Auch Mnemosyne entkam und sie versteckt sich ebenfalls. Theia verschwand, nachdem Hyperion ihr bei der Flucht geholfen hatte, bevor Zeus, Hades und Poseidon ihn wieder in seine Zelle gequetscht hatten. Du hättest sehen sollen, wie das Feuerwerk während dieser Schlacht hochging." Bei der Vorstellung, dass mein Vater zusammen mit meinen Onkels gegen diesen Kerl angetreten war, verzog ich das Gesicht.
Laut den Leuten, die ihn tatsächlich begegnet sind und diese Begegnung überlebt hatten, war Hyperion gigantisch und muskulös. Wenn er nicht vor Äonen geboren worden wäre, hätte ich auf Steroide getippt. So hatte Hades ihn mir beschrieben, nachdem er mich zum ersten Mal wieder zum Leben erweckt hatte. Er hatte mir erzählt, dass er gemeinsam mit Zeus gegen Hyperion angetreten ist, um zu Kronos zu gelangen. Die Schlacht ging sieben Tage lang, ohne Unterbrechung und beinhaltete viel Blut, Mut und Qual. Sie hatten kaum Zeit, sich zu erholen, als Kronos sie angriff.
"Oh, mach dir keine Sorgen", antwortete Prometheus gelassen und sah wieder auf die Figur hinunter. "Kronos ist nicht entkommen. Zelios hat ihm genug Grigora gegeben, dass es ihn hätte töten können. Er ist vollkommen bewegungsunfähig. Rhea hatte sich geweigert, ihn zurückzulassen und schloss sich deshalb mit ihm in einer Zelle ein, um sich um ihm zu kümmern, während die anderen kämpften. Diese beiden geben ein seltsames Paar ab. Wie auch immer, Astraios, Metis, Leto, Dione, Aura und Philotes konnten fliehen, bevor die Olympier die verbliebenen Titanen angriffen und sie zurückdrängten. Es war nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber es war besser als das, was ich erwartet hatte." Ich versteifte mich und versuchte mich an diese Titanen zu erinnern.
Astraios war der Titan der Astrologie. Er war nicht sonderlich gefährlich, vor allem, wenn er noch von dem Grigora geschwächt war, aber er könnte definitiv zu einem Dorn im Auge werden.
Metis war die Mutter von Athena, die Titanin des klugen Rats, der List und der Weisheit. Es war keine gute Idee sie freiherum laufen zu lassen. Sie konnte einen, wie kein anderer manipulieren und war auch schwer zu besiegen, ähnlich wie ihre Tochter.
Leto war die Mutter von Apollo und Artemis, die Titanin der Mutterschaft. Sie wurde anfänglich nicht mit den anderen Titanen nach Tartarus geschickt. Zeus hatte sie nämlich für eine Weile zu seiner Gemahlin genommen, bis Hera es ihm unmöglich machte, Leto in seiner Nähe zu haben und Zeus es satthatte, dass Leto ihn ständig bat, etwas dagegen zu unternehmen, also warf er sie nach Tartarus. Mit ihr wäre also auch nicht gut Kirschen essen.
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Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)
Fantasy[Buch 4] Abels Leben lag in Trümmern. Nach einem Leben voller Verrat und Qualen hatte er beschlossen, sich nichts mehr aus Beziehungen zu machen. Außerdem, wer hätte schon Zeit dafür, wenn die Titanen in Anmarsch waren? Und doch schmerzte sein Herz...