Kapitel 17

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Wir hatte noch immer keine Spur von Hannibal oder Alexion.

Und das machte Kain nervös.

Er blieb abends spät auf, um im Thronsaal auf und ab zu gehen oder ein paar Drinks runter zu kippen, um dann ins Bett zu kommen und mich mit seinem Körper vollständig zu bedecken, als ob er Angst hätte, dass mich jemand über der Nacht entführen könnte. Nicht dass er sich da Sorgen machen musste. Ich verbrachte sowieso die meiste Zeit mit ihm, seit wir auf seinem Grundstück Verstecken gespielt haben. Seitdem ist eine Woche vergangen.

Und Malachi war furchtbar wütend auf mich. Ich ging nur zu ihm, um mit ihm ein paar Besorgungen zu erledigen und kehrte anschließend wieder zu Kain zurück. Dabei war das nicht immer meine Absicht. Manchmal versuchte ich auch, mich in mein eigenes Zimmer oder auch zu Jahlia zu teleportieren, aber ich landete immer bei Kain. Denn tief im inneren wollte ich einfach nur bei Kain sein.

Selbst wenn er mürrisch und schlechtgelaunt war, weil es ihm nicht gelang, Hannibal und Alexion aufzuspüren.

"Das ist unfassbar", knurrte Kain und schlug mit seiner Faust auf seinem schwarzen Eichenschreibtisch, wodurch der Tisch fast in der Mitte durchbrach. "Wie kann es sein, dass sie noch nicht gefunden wurden?! Ich habe jeden meiner Männer losgeschickt und auch Malachi hat einige von seinen Leuten dafür entbehrt! Selbst Hades hat ein paar seiner Männer losgesandt, um sie zu finden! Sie können sich doch nicht in Luft auflösen." Ich runzelte die Stirn und sah ihm dabei zu, wie hinter seinem Schreibtisch auf und ab ging, wie ein Tiger, der in einem Käfig gefangen war. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, um ihn zu beschwichtigen, also ließ ich ihn einfach Dampf ablassen, als er in einem Wutanfall, alles überall hinwarf.

Er trug ein Korsett im Militärstil aus braunem Brokat, mit einer passenden kurzen Jacke über einem schwarzen Rollkragenpullover, der zu seiner Lederhose passte, und dazu hohen Stiefel mit Schnallen, die bei jedem Schritt heftig stampften. Er hatte sogar einen braunen Holster um seine Taille und ein Schwert, das er eigentlich nicht brauchte, da er alleine mit seinen Kräften jeden in Stückereißen konnte. Andererseits war er bekannterweise ein Sadist, so dass er wohl das Gefühl mochte, jemanden in Scheiben zu zerschneiden.

Ich rieb mir unbewusst die Narbe auf meiner Brust und schluckte schwer. Um die Erinnerung daran, wie ich zu der Narbe gekommen war, zu verdrängen, beschloss ich mich dazu zu äußern.

"Vielleicht befinden sie sich nicht in unserer Unterwelt", schlug ich Kain vor, der auf der Stelle erstarrte. "Hast du das ägyptische Pantheon gefragt? Vielleicht sind sie in Duat oder Mictlan, oder sogar in der Hölle." Kain runzelte die Stirn und stützte sich mit einer Hand an seinen Schreibtisch ab und stemmte die andere in die Hüfte. Er runzelte konzentriert die Stirn.

"Sie können nicht in Duat sein", sagte er schließlich, "die Ägypter wollen nichts mit uns zu tun haben. Wenn Hannibal oder Alexion dort wären, würde Osiris es sofort wissen und die Scheiße aus ihnen herausprügeln. Nicht einmal Maat würde sich für sie einsetzen. Ich könnte Mictlantecuhtli kontaktieren und mal nachfragen, ob sie in Mictlan gesehen wurden. Ich bin mir sicher, dass auch Luzifer nichts dagegen hätte, uns ein wenig zu helfen." Damit ließ sich Kain auf seinem Stuhl fallen und öffnete seinen Laptop, um schnell ein paar E-Mails zu schreiben.

Wie praktisch, dachte ich. Wir hatten einst atemberaubende Reisen durch gefährliche Gebiete unternommen, um andere Pantheons zu erreichen. Wir mussten Helden lossenden, um Botschaften zu überbringen.

Heute sendeten wir einfach E-Mails.

Yo, kannst du diesen Kerl für mich töten? Thx.

Oh, wie die Mächtigen der Technologie verfallen sind. Nicht dass ich mich beschwert würde. Weniger Arbeit für mich und mehr Zeit, um besseres zu tun. Und wo wir schon davon sprechen. Ich ging um Kains Schreibtisch herum und beugte mich über ihm, während er eine E-Mail verfasste. Ich blies ihm ins Ohr und er erschauderte und streckte die Hand aus, um mir in die Wange zu kneifen, während er mit der anderen weiter tippte.

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt