Kapitel 29

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Es war ein Albtraum sich aus diesem Labyrinth nach draußen zu navigieren.

Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, nach dem Ausgang zu suchen, als ich tot war, also mussten wir uns auf Blaines Sinn für... was überhaupt verlassen? Den Geruch der Emotionen? Keine Ahnung. Auf jedem Fall mussten wir ihm folgen und dass stundenlang im kreisherum, wobei ich es so satthatte, auf die Kopfsteinpflasterwände und die dreckigen Böden zu schauen.

Allmählich packte mich die Nervosität. Hannibal hatte Kain mitgenommen. Ich musste Kain wieder haben. Nicht weil ich sein Blut brauchte, um zu überleben, sondern weil ich meinen Bruder zurück brauchte, meinen besten Freund und meinen Geliebten. Und sobald ich Kain wieder bei mir habe, werde ich Hannibal mit bloßen Händen erwürgen.

"Also, wo führt der Ausgang des Labyrinths überhaupt hin", fragte Theo, während wir liefen, "In den Ozean? Auf der Insel? Können wir uns von dort aus nach Hause teleportieren? Oder erstreckt sich die Barriere über die ganze verdammte Insel?" Malachi zuckte die Achseln und lief Hand in Hand mit Adrian, während Dorean neben ihnen herlief und mit seinem Schwanz herumspielte.

"Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden." antwortete er. Theo warf ihm einen finsteren Blick zu und nach einem Moment der Stille, sah er dann zu mir.

"Und was ist mit dir? Wie konntest du dich so schnell mit Kain versöhnen, oder glaubst du noch immer, dass er dich nicht mehr töten wird?", fragte er mich. Ich warf ihm einen schmutzigen Blick zu und ballte die Fäuste. Ich war wirklich nicht in Stimmung, mich mit Theo zu streiten, aber ich war zu wütend und voller Sorge um Kain, um einen Scheiß auf seine Gefühle zu geben, falls er welche hatte.

"Ich habe gesehen, wie er über meiner Leiche geweint hat, Theo", fuhr ich ihn irritiert an. "Kain und ich haben bereits darüber gesprochen und er hat mir erklärt, warum er das alles getan hat. Kain--"

"Oh ja, sicher", sagte Theo, "Ich würde der Person, die mich hunderte Male getötet hat auch zuhören. Sie lügen ja bekanntlich nie." Ich war halb versucht, ihm einfach den Kopf abzureißen. Niemand würde Theo vermissen, wenn er weg wäre, versuchte ich mir einzureden. Aber nachdem wir einem Moment lang, schweigend durch die Gänge gingen, während ich aus den Augenwinkeln, Blicke auf die anderen warf, wurde mir klar, dass ich falsch lag.

Sept würde Theo vermissen.

Meine Brüder würden Theo vermissen.

Ich würde Theo vermissen.

Auch wenn er der Fluch meiner Existenz war. Ich schüttelte den Gedanken aus meinem Kopf und trat näher an Blaine heran, der irgendwie müde aussah. Was Sinn machte, da er den Großteil der Nacht damit verbracht hatte, zu fliehen, und dann von Theo und Cerberus halb zu Tode geschlagen wurde. Wir bogen in einen weiteren Korridor ab, nur um vor einer Sackgasse stehen zu bleiben. Theo stieß einen frustrierten Schrei aus, der von den Wänden hallte und wir zogen alle eine Grimasse und machten uns auf eine seiner erstaunlichen, kleinen Schimpftiraden gefasst.

"Verfickt nochmal, das ist doch lächerlich", rief Theo und ballte die Fäuste. "Wir sind hier drinnen gefangen! Und die dumme Fee führt uns bloß immer wieder in Sackgassen!" Blaine starrte ihn gelangweilt an, bevor er sich an Leon wandte.

"Können wir ihn bitte töten? Ich kann den Geruch der Hydra wahrnehmen, Wir können ihn einfach fesseln und dort liegen lassen." bot er an. Leon verzog das Gesicht und Cerberus blickte ihn finster an, bevor er Theo streng anstarrte, damit Theo es ja nicht wagte, auf Blaine loszugehen.

"Du hältst deine Hände von meinem Eigentum fern und deine Zunge in deinem Mund, du Göre. Ich habe es so satt, dass du ihn ständig attackierst. Wenn du hier so dringend herauswillst, warum unternimmst du dann nicht auch Mal was?" fuhr er ihn scharf an. Theo starrte ihn verärgert an und streckte dann seine Hand aus, um einen Energiegeschoss auf ihn abzufeuern, doch Cerberus duckte sich drunter weg und nahm Blaine mit sich, so dass die Kugel knapp über ihre Köpfe hinwegflog und gegen die Wand detonierte.

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt