Kapitel 31

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Das Treffen mit Hermes verlief nicht so gut, weil Hermes ungefähr genauso ​​angepisst war wie Hades. Der Blonde hatte im Kampf einiges an Prügel einstecken müssen und offensichtlich wollte er nicht einmal in der Unterwelt sein. Nun, wenn ich stattdessen auf dem Olymp mit Sonnenschein, Vogelgezwitscher und Musik sein könnte, dann wäre ich auch verärgert.

Ich erklärte Hermes so gut ich konnte, was ich im Labyrinth entdeckt hatte, was passiert war und was Prometheus mir erzählt hatte. Den Teil über meinen Fluch, der mich zwang mich von Kains Blut zu ernähren, ließ ich dabei aus. Ich wollte, dass das zwischen mir und Kain blieb – nun, sobald ich ihm das erzählt habe.

"Fantastisch", sagte Hermes, als wir fertig waren. Aus seiner Stimme sickerte genug bitterer Sarkasmus, um den Raum zu ertränken. Er stand in der Nähe von Hades Thron, während Hades selbst auf seinen Thron saß und gelangweilt mit seinem Finger über seine Armlehne auf und ab fuhr. "Also ist da draußen einer der stärksten Titanen auf freiem Fuß, der Jagd auf ein paar der mächtigsten Atlantischen Götter macht."

"Du weißt über die Khalier Bescheid?" fragte ich baff. Hermes sah mich sauer an und seine hellblauen Augen, die so hell wie der Himmel über der Insel waren, auf der wir gefangen gehalten wurden, intensivierten diesen Ausdruck. Er verschränkte die Arme vor der Brust, und seine geflügelten Stiefel flatterten als Reaktion auf seine Wut.

"Ja, ich weiß über die Khalier Bescheid. Als Botengott ist es meine Aufgabe, mich mit den anderen Botengöttern zu treffen, und die Khalier gehörten auch dazu. Ich musste mich die meiste Zeit mit ihrem Vertreter treffen, einem Kerl, der ungefähr so ​​freundlich war, wie eine Wespe, der man ins Gesicht geschlagen hat. Ich behaupte aber nicht, dass er noch lebt. Du sagtest, dass es nur zwei lebend daraus geschafft haben, bevor Atlantis gesunken ist, richtig?" hakte er nach. Ich nickte und Hermes fuhr sich mit der Hand seufzend durch sein goldenes Haar.

"Großartig. Die dutzend die es von ihnen gab, waren schon schlimm genug gewesen, dass selbst zwei von ihnen großen Ärger verursachen könnten. Und ich vermute mal, dass niemand weiß, wo sie sich aufhalten?" fragte er.

"Kein Schimmer." sagte Hades langgezogen. Hermes warf ihm einen schmutzigen Blick zu. Hätte ich so geantwortet, hätte Hades mir die Augen herausgerissen, aber Hades zuckte bloß unschuldig mit den Schultern. Hermes verdrehte die Augen und sah mich an.

"Wenn das so ist, dann hast du und deine Brüder einen neuen Job. Finden die Khalier. Wenn ihr sie gefunden habt, tötet sie auf der Stelle. Zögert keine Sekunde." befahl er. Ich versteifte mich.

"Sie töten? Sie sind die einzigen Überlebenden Atlanter. Sie..."

"Es ist egal wer sie sind, es liegt an dem, was sie sind, Abel", warnte mich Hermes und trat einen Schritt näher an mich heran. "Die Khalier sind gefährlich. Das gesamte atlantische Pantheon war gefährlich. Sie waren Krieger und Krieger leben für den Kampf und nicht für den Frieden. Die Khalier waren vielleicht nur Botengötter gewesen, aber sie waren äußerst Zäh. Daher kommt ja auch die Redewendung, töte nicht den Überbringer, weil die Chancen gleich Null waren, das zu tun. Khalier sind darauf trainiert, jeden zu schlachten, der ihnen im Weg steht. Sie sind Manipulativ. Sie können ihre Gestalt und ihre Stimme verändern und haben Kräfte, die weit über unser Wissen hinausgehen. Sie haben uns sehr selten Probleme bereitet, aber auch nur, weil wir einen Friedensvertrag hatten, bevor sie Athen angriffen hatten. Unser Pantheon hatte sich zur Wehr gesetzt und nur knapp gewonnen. Die Atlanter kehrten nach Hause zurück und als Strafe dafür, dass ihre Menschen den Krieg verloren hatten, versenkte ihr Gott die Stadt ins Meer und nahm alles mit, einschließlich des Pantheons. Sie sind einfach dermaßen krank."

"Ich weiß nicht", überlegte Hades und Hermes sah ihn wieder an. "Ich hatte sie immer für äußerst unterhaltsam gehalten. Blutrünstig und furchteinflößend und Sexsüchtig, aber trotzdem großartig. Hattest du jemals eine atlantische Hure, kleiner Neffe? Sie sind ziemlich scharf."

Verrat in Elysium [malexmale] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt