Part 34 - "Gone"

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So bevor ich mich entschuldige wollte ich euch nur schnell sagen, dass die Story mit diesem Kapitel die 20000 Wörter Marke geknackt hat - schon irgendwie krass, dass immer noch so viele lesen 😳
Jetzt aber viel... äh Spaß und ich sage einfach mal sorry 🏃🏼‍♀️😂

In den nächsten zwei Wochen kehrte etwas Ruhe ein. Der Stalker blieb still und die Polizei hatte mit ihren Ermittlungen begonnen. Doch auch wenn Steff ihr Bestes gab, es gegenüber Yvonne nicht zu zeigen, merkte sie, dass Steff mit der ganzen Situation mehr zu kämpfen hatte, als sie zugab. Abends versuchte Yvonne so gut es ging, Steff abzulenken. Sie kochten gemeinsam, machten Musik und fanden viele weitere, kreative Wege sich zu beschäftigen.
Doch tagsüber war Steff meist ganz alleine und hatte nur Yvonne's Katzen als Gesellschaft. Yvonne musste in ihre Musikschule, hatte Termine mit ihrem Manager und im Tonstudio, die sie nicht alle absagen konnte. Auch die Jungs konnten Steff nicht so häufig besuchen. Zu groß war das Risiko, dass der Stalker so eins und eins zusammenzählen würde und an Yvonne's Adresse kommen würde. Langsam aber sicher fiel Steff die Decke auf den Kopf. Yvonne merkte, wie sie immer leichter reizbar wurde und sie hatten mehrere hitzige Diskussionen darüber, ob Steff nicht zumindest ihre täglichen Joggingrunden wieder starten konnte. Sie beharrte darauf, dass sie ja schließlich seit mehreren Wochen nichts von dem Unbekannten gehört hätte, und er sich inzwischen bestimmt ein neues Opfer gesucht hatte.
Doch Yvonne blockte alle ihre Versuche entschieden ab und Steff schien es irgendwann einzusehen. Das dachte Yvonne zumindest, bis sie eines Nachmittags von einer Unterrichtsstunde nach Hause kam und ihre Wohnung leer vorfand. Sofort überkam sie ein Gefühl von Panik, was auch nicht verschwand, als sie einen Zettel mit Steff's Handschrift auf dem Küchentisch fand.
Yve, sei nicht sauer. Ich muss einfach mal raus. Bin laufen. Neue Strecke, mit Kapuzenpulli, habe das Handy dabei. Mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich!
Steff Yvonne nahm sofort ihr Handy in die Hand und begann Steff's Nummer zu wählen. Eine Woge der Erleichterung überkam sie, als Steff bereits nach dem ersten Klingeln abnahm und etwas außer Atem in den Hörer sprach. „Yve? Was gibt's denn? Hast du meinen Zettel nicht gefunden? Ich bin in 10 Minuten wieder bei dir." Yvonne konnte sich nicht davon abhalten, dass es langsam in ihr zu Brodeln begann. Wie konnte Steff nur so unvorsichtig sein? „Steff, ist das gerade dein Ernst? Wir waren uns doch einig, dass du hier drinnen sicherer bist." Steff schnaubte nur. „Du warst dir einig. Ich werde irre in der Wohnung. Hier sind so viele Menschen, da passiert mir nichts." Zwar konnte Yvonne verstehen, wie Steff sie fühlen musste, doch ihr Verhalten machte sie trotzdem wütend. „Du hast immer noch nicht verstanden wie ernst das hier ist oder? Steff, wir hängen da alle mit drin, sei nicht so egoistisch." Jetzt wurde auch Steff's Stimme lauter. „Egoistisch? Du bist schlimmer als meine Mutter. Soweit ich weiß, ist das immer noch mein Leben. Ich habe dich nicht darum gebeten, dich einzumischen." Dann legte sie auf und Yvonne vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
Warum musste diese Frau so unglaublich stur sein? Den Blick auf die Uhr geheftet, begann sie unruhig durch ihre Wohnung zu laufen. Auch wenn sie es hasste, im Streit mit Steff auseinanderzugehen, hatte keinen Sinn Steff nochmal anzurufen, also blieb ihr nichts als abzuwarten und die Situation persönlich mit ihr zu klären. Immerhin hatte sie gemeint, sie würde in 10 Minuten wieder hier sein. Doch die Zeit verging – erst 10 Minuten, dann 15. Keine Spur von Steff. Yvonne wurde immer nervöser.
Nach 20 Minuten hatte sie Steff noch zweimal erfolglos angerufen und war gerade dabei sich ihre Jacke anzuziehen, um sich auf die Suche nach ihr zu machen. Da klingelte ihr Handy und ihr fielen tausend Steine vom Herz, als Steff's Name auf dem Display aufblinkte. „Steff? Oh Gott ich habe mir solche verdammten Sorgen gemacht wo bist du?" Doch als ihr anstatt Steff eine unbekannte Frauenstimme antwortete, wurde Yvonne plötzlich ganz kalt und sie begann am ganzen Körper zu zittern. „Sorry, hier ist nicht Steff. Mein Name ist Kelly. Ich habe das Handy im Park auf dem Gehweg gefunden und nur die Wahlwiederholung gedrückt, um rauszufinden wem es gehört. Hier ist weit und breit niemand außer mir zu sehen."
Yvonne sackte langsam an der Wand herunter. Es sah aus, als wären ihre schlimmsten Albträume wahr geworden.

Hold Me Just a Little Bit LongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt