Helloooo, ich bin gekommen, um euch eure tägliche Dosis Depression zu liefern ☺️
Keine Sorge, es wird nicht auf ewig so weitergehen, soviel sei verraten 🙊POV Yvonne
Als Yvonne in den Spiegel starrte erkannte sie sich selbst kaum wieder. Ihr Gesicht wirkte eingefallen, dunkle Ringe lagen unter ihren Augen, die vom ständigen Weinen knallrot waren und sie trug einen von Steff's schwarzen Hoodies. Seit Steff's verschwinden waren zwei Tage vergangen. Yvonne hatte kaum geschlafen. Sie hatte sich nicht mal zum Duschen bewegen können und lebte gerade von Kaffee und was immer sie in ihrem fast leeren Kühlschrank noch finden konnte. Sie hatte sich krankschreiben lassen, alle ihre Termine abgesagt und ihre Wohnung seitdem nicht mehr verlassen. Zwar stand sie in regelmäßigem Kontakt mit Steff's Jungs und der Polizei, doch die meiste Zeit verbrachte Yvonne damit, mit ausdruckslosem Gesicht die Wand anzublicken und sich verzweifelt den Kopf darüber zu zerbrechen, ob sie Steff irgendwie helfen konnte.
Doch der Versuch verlief immer gleich. Bereits nach kurzer Zeit breitete sich wieder das Gefühl der Hilflosigkeit in Yvonne aus, die Sorge um Steff gewann die Überhand und sie brach in Tränen aus. So stand sie jetzt im Badezimmer und betrachtete das Bild einer völlig fremden, gebrochenen Frau im Spiegel.
Das Klingeln an der Tür ließ sie zusammenfahren. Yvonne erwartete keinen Besuch. Dennoch machte sie sich mit langsamen, schweren Schritten auf den Weg durch ihre Wohnung und öffnete die Tür. „Eeeeey Cadderfeeeeld." Mark's euphorische Stimme traf sie wie ein Schlag ins Gesicht und Yvonne blinzelte verwirrt, als sie neben Mark auch Samu vor ihrer Tür erblickte. Mark bemerkte ihre Verwirrung. „Jetzt sag nicht du hast uns vergessen? Wir hatten uns doch schon vor Tagen verabredet. Samu ist wegen seinen Tour Vorbereitungen in Berlin und wir wollten uns alle zusammen einen schönen Abend machen? Klingelt da was? Und wo hast du eigentlich Steff versteckt?"
Beim Klang von Steff's Namen konnte Yvonne ein Schluchzen nicht unterdrücken. Das bewegte Mark dazu seinen Redeschwall zu unterbrechen und sie besorgt zu mustern. Doch es war Samu der als Erster reagierte. „What the hell happened to you?" Ohne eine Antwort abzuwarten, trat er schnell einen Schritt vor und schloss Yvonne in seine Arme. Mark zögerte nicht und schloss sich der Umarmung an. So standen sie für ein paar Minuten regungslos in der Tür und Yvonne ließ ihren Tränen und ihrer Verzweiflung freien Lauf.
Die Jungs tätschelten ihr nur hilflos den Rücken, völlig überfordert mit der Gesamtsituation. Schließlich befreite Yvonne sich aus ihrem Klammergriff und schniefte. „Kommt erstmal rein, dann erkläre ich euch alles. Ich habe einfach keine Kraft mehr." So kam es, dass die drei gemeinsam bei ihr im Wohnzimmer saßen und Yvonne sie auf den neusten Stand brachte. Es tat einfach unglaublich gut, jemanden zum Reden zu haben. Während ihrer Erzählung konnte man sehen, wie Mark langsam aber sicher die Gesichtszüge entglitten und sein Blick immer fassungsloser wurde. Samu hatte sich etwas besser im Griff und streichelte Yvonne beruhigend über den Rücken, doch als sie am Ende ihrer Erzählung angekommen war, konnte auch er nur noch erschüttert den Kopf schütteln. „That fucking pala paskaa." Er bemerkte die verwirrten Blicke der beiden anderen und übersetzte schnell. „How do you say it? Dieses verdammte piece of scheiße."
Mark legte nur seinen Arm um Yvonne's Schulter. So ernst wie jetzt hatte sie ihn noch nie erlebt. „Yvonne, ich weiß das du dir vermutlich schreckliche Vorwürfe machst, aber du darfst dir nicht Einreden, dass auch nur irgendwas davon deine Schuld ist. Du hast getan was du konntest. Dieser Mensch ist einfach nur krank." Yvonne zuckte nur mit den Schultern, doch so schnell ließ Mark sie nicht davonkommen. „Ich meine das Ernst! Und eins steht fest, du bleibst hier heute Nacht nicht alleine. Du gehst jetzt duschen, Samu und ich machen eine Kleinigkeit zu essen und dann werden wir auf der Couch schlafen." Mark ließ keine Wiederworte zu und gemeinsam mit Samu schob er Yvonne in Richtung des Badezimmers.
Auch wenn sich Yvonne zunächst gegen die Fürsorge der Jungs wehrte, war sie doch für die Ablenkung dankbar. Die Beiden schafften es, dass sie den ersten Abend seit Steff's Verschwinden nicht alleine, weinend und geplagt von Selbsthass verbrachte. Doch als sie sich nach dem Essen in ihr Bett legte, war die leere, kalte Betthälfte neben ihr wieder präsenter als je zuvor. Wie jeden Abend kuschelte sie sich in Steff's Pulli und begann leise zu Flüstern. „Steff, wo auch immer du bist, ich werde dich finden."
POV Steff
Steff lag auf dem Bett in ihrem Kellerraum. An Schlaf war nicht zu denken. Sie wusste nicht wieviel Zeit sie schon in diesem Raum verbracht hatte, doch langsam aber sicher begann ihre Hoffnung auf Rettung immer kleiner zu werden. Zwar hatte ihr Entführer sie inzwischen von ihren Handschellen befreit, doch aus dem abgeschlossenen Keller gab es kein Entkommen. Das Einzige was sie noch einigermaßen bei Sinnen hielt, waren die Bilder von Yvonne in ihrem Kopf; der Gedanke an ihre strahlend blauen Augen, ihr fröhliches Lachen und der sanfte, leicht hypnotische Klang ihrer Stimme. Auch wenn sie wusste, dass Yvonne sie nicht hören konnte, drehte sie sich zur Wand und begann mit leiser Stimme zu sprechen. „Yve, ich werde irgendwie zu dir zurückkommen und dann lasse ich dich nie wieder los."
Ein seltsames Gefühl von Hoffnung keimte plötzlich in ihr auf und in ihrem Kopf begann sich langsam ein Plan zu formen.
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Hold Me Just a Little Bit Longer
RomanceWas würde wohl passieren, wenn Steff und Yvonne nach ihrer gemeinsamen Zeit bei The Voice, bei dem Dreh für eine Staffel von Sing meinen Song wieder aufeinandertreffen? Wenn sie für eine Woche in einem Haus wohnen und jeden Abend emotionale Auftritt...