Part 43 - "Flashbacks"

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Die Harmonie hat ein Ende HURRAAA 😬😂
Viel Spaß und lasst mich bitte leben 😂

Trigger Warning: Mention of Rape/ Erwähnung von Vergewaltigung

Als Yvonne am nächsten Morgen die Augen aufschlug, bekam sie zunächst kaum Luft. Ihr Kopf war vollständig in Steff's schwarze Haarmähne vergraben und Steff war so eng an sie gepresst, dass Yvonne das Atmen schwerfiel. Soviel zum Thema nie wieder loslassen. Auch wenn Yvonne Steff's Wärme und nähe genoss, siegte schließlich die Luft noch und Yvonne rüttelte sanft an Steff's Schulter. Obwohl ihre Berührung federleicht war, schreckte Steff sofort aus dem Schlaf hoch und blickte sie panisch im Raum um. Ihr Blick wanderte zur Tür, so als rechnete sie damit, dass jeden Moment ihr Entführer in den Raum treten würde.
Yvonne begann sofort mit beruhigender Stimme auf sie einzureden und strich ihr mit einer Hand durchs Haar. „Shhh, Steff, alles ist gut. Du bist in Sicherheit." Steff schüttelte den Kopf, in dem Versuch die Erinnerung abzuschütteln. „Shit Yvonne sorry. Ich befürchte, dass wird noch dauern, bis ich mich wieder im Griff habe. Ich hatte auch schon wieder so einen beschissenen Traum." Auch wenn Steff's Stimme ruhig klang, konnte Yvonne immer noch das schnelle, heftige Pochen ihres Pulses spüren. „Du musst dich dafür nicht entschuldigen. Willst du über den Traum reden? Vielleicht hilft das."
Zu ihrer eigenen Überraschung nickte Steff. Sie atmete nochmal tief durch und begann dann mit leiser Stimme zu sprechen. „Ich war wieder zurück in dem Kellerraum. Er hatte mich die ersten Tage ans Bett gefesselt und ich kann immer noch das Gefühl der kalten Handschellen auf meiner Haut spüren. Die Wände waren voll geklebt mit Bildern von mir. Sie waren überall. Es kam mir vor, als würden mich meine eigenen Augen aus jeder Ecke anstarren und mir Vorwürfe machen, wie ich so dumm sein konnte."
Ein leichter Schauer überkam Steff und Yvonne drückte sanft ihre Hand, um sie ohne viel Druck zum Weiterreden zu bewegen. „In meinem Traum hat sich dann die Tür geöffnet, wie sie es jeden Morgen tat, und er kam in den Raum. Er hat sich dann über mich gebeugt, um mir einen guten Morgen zu wünschen. Ich habe versucht mich wegzudrehen, aber er hat mich gezwungen mich anzusehen. Ich konnte im Traum sogar sein stinkendes Aftershave riechen. Seine Hände haben dann angefangen über meinen Körper zu streichen. Ich habe verzweifelt versucht irgendwie von ihm wegzukommen, ihn angefleht aufzuhören... Doch er hat immer weiter gemacht, seine Hände sind unter mein Shirt gewandert, zwischen meine Beine..."
Dann versagte Steff die Stimme und sie begann zu schluchzen. Sofort zog Yvonne sie fest in die Arme. Sie beschlich eine böse Vermutung, und eine Welle der Wut überkam sie. Sie begann leise zu flüstern. „Steff... Hat er das auch in echt gemacht? Hat das miese Arschloch...?" Steff schniefte, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Nein. Nie." Erleichterung machte sich in Yvonne breit. „Zuerst dachte ich, es würde alles darauf hinauslaufen... aber er wollte, dass ich es freiwillig mache... Yve, ich hatte solche Angst." Steff vergrub ihren Kopf wieder in Yvonne's Shirt und ließ den Tränen freien Lauf. Yvonne strich ihr über den Rücken und flüsterte ihr ununterbrochen beruhigend ins Ohr. So saßen sie für eine gefühlte Ewigkeit, bis sie schließlich das laute Grummeln von Steff's Magen sie aus ihrer Umarmung riss. Yvonne lachte leise. „Ich glaube, da muss jemand dringend etwas essen."
Sie löste sich aus Steff's Umarmung, gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund und lief dann in die Küche, um Frühstück zu machen. Sie hörte, wie auch Steff sich aus dem Bett quälte und barfuß hinter ihr in die Küche tapste. Yvonne's Handy lag noch auf dem Küchentisch. Sie warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm und stutzte, bei dem Schwall an Nachrichten, die ihr förmlich entgegensprangen. Doch bevor sie sich dem Inhalt der Nachrichten widmen konnte, klingelte das Handy von Steff. „Ja, Nowi?", meldete sie sich mit immer noch etwas verschlafener Stimme. Ein verwirrter Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. „Ne, ich habe heute noch nicht auf mein Handy geguckt. Wieso solltet ihr heute nicht vorbeikommen sollen?" Es folgte ein kurzer Moment der Stille. „Wovon redest du eigentlich? Was soll ich erstmal in Ruhe mit Yvonne besprechen?"
Sie hob den Kopf und schaute zu Yvonne, die sie bereits mit fassungslos aufgerissenen Augen anstarrte und Steff wortlos ihr Handy über den Tisch schob. Als Steff auf den Bildschirm blickte, erkannte sie sofort, dass es sich um einen online Artikel einer bekannten Klatschzeitschrift handelte. Ihr blick fiel als erstes auf ein unscharfes Foto. Die Aufnahme wirkte, als wäre sie aus großer Entfernung aufgenommen worden. Dennoch war das Motiv relativ deutlich zu erkennen. Sie und Yvonne, wie sie eng umschlungen auf dem Parkplatz des Krankenhauses standen, ihre Lippen nur Zentimeter voneinander entfernt. „Heiße lesbische Love Story bei TVOG? Was geht da bei Team Catterkloß?"

Hold Me Just a Little Bit LongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt