Kapitel 12

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Als sie am nächsten Morgen aufwachte stellte Darcy enttäuscht fest, dass die andere Seite des Bettes leer war. Letzte Nacht war eine Mauer zwischen ihr und Loki gefallen und ihr Gefühl sagte ihr, dass Loki das auch wusste. Vielleicht lag es daran, dass sie in demselben Haus wohnten, aber seit sie in Stark Manor lebten, hatte Darcy gehofft, wären der Trickster und sie sich näher gekommen. Auch wenn Jane sie für solch törichte Gedanken gescholten hätte. Doch Darcy war machtlos gegen die Faszination, die sie für Loki empfand, ob das nun klug sein mochte oder nicht.

Loki saß am großen Eichentisch, als die junge Frau die Küche betrat. Offenbar hatte er mit dem Frühstück auf sie gewartet. Falls das möglich war, schien er ebenfalls verlegen zu sein, als er Darcy erblickte. Zumindest half er ihr widerspruchslos bei den Vorbereitungen für das Frühstück.

Loki stand direkt neben Darcy an der breiten Anrichte, so nah, dass sich fast ihre Arme berührten. Darcy versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr die Nähe des Tricksters sie aus dem Konzept brachte. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, griff sie nach einem Teller, genau in demselben Moment wie Loki. Für eine Sekunde berührten sich ihre Finger. Darcys Herz stolperte aufgeregt, als sie die Hand zurückzog, als hätte sie sich verbrannt. Lokis Hand war kalt. Eiskalt.

Loki krümmte seine Finger zusammen und drückte seine Hand gegen seinen Körper. „Tut mir leid", murmelte er. In Darcy regte sich schlechtes Gewissen. Schämte er sich etwa? Oder hatte ihn Darcys Reaktion verletzt?

„Das ist schon inOrdnung", versicherte sie ihm schnell. Ehe Darcy selbst bewusst war, was sie eigentlich tat, griff sie nach Lokis Hand. Der Trickster beobachtete sie verwundert, ausnahmsweise sprachlos, als die Praktikantin seine schlanken Finger mit ihren verschränkte.

„So kalt ...", wisperte Darcy. „Deine Finger sind so kalt wie Eis." Als sie gestern neben ihm gelegen hatte, hatte sich Loki so warm angefühlt ...

Die Mundwinkel des Tricksters zuckten. „Hast du bereist so schnell vergessen, was ich bin?", neckte er sie. Darcy verdrehte irritiert die Augen. „Trickster, Lügner, Bösewicht ...", zählte sie trocken auf.„Thor hat mir von deinen besonderen Fähigkeiten erzählt, ich verstehe also diesen Hokuspokus, den du veranstalten kannst." Abgesehen davon hatte sie gestern zugesehen, wie er sich in jemanden mit goldblonden Locken verwandelt hatte.

Nun war es an Loki, die Augen zu verdrehen. Bei allen Göttern, Darcy Lewis begann auf ihn abzufärben!

„Es ist mehr als Hokuspokus, wie du es nennst", sagte er trocken. „Ich rede von meiner Natur. Was bin ich?"

Darcy musterte ihn verwirrt, dann wurden ihre Augen groß, als sie verstand. „Du meinst, weil du ein Eisriese bist?", fragte sie aufgeregt. Loki nickte anerkennend. „Sehr gut", zog er sie auf und grinste amüsiert, als Darcy genervt das Gesicht verzog.

„Heißt das, deine Körpertemperatur ist immer so niedrig?", fragte sie neugierig. „Fühlst du damit auch keine Hitze?"

Loki schüttelte den Kopf. „Ich merke, wenn es warm ist, aber mein Körper absorbiert die Hitze", erklärte er.

Darcy seufzte neidisch. „Dann solltest du während des Sommers in New York bei mir sein", scherzte sie. „Du könntest meine private Klimaanlage sein!" Loki musterte sie ausdruckslos. „Es ist erstaunlich", meinte er trocken. „Du redest, aber deine Worte ergeben keinen Sinn." Darcy schüttelte den Kopf. „Schon gut, das war nur ein Witz", sagte sie.

Loki bemerkte, wie ihre großen, blauen Augen auf ihm ruhten. „Gefällt dir, was du siehst?", fragte er und freute sich, als er beobachtete, wie Darcy errötete.

„Ich habe mich nur gewundert", entgegnete sie. „Für einen Eisriesen siehst du so ...normal aus." Loki schnaubte verächtlich. „Ich dachte, Eisriesen wären diese großen, blauen Giganten mit den roten Augen, so wieThor sie Jane und mir beschrieben hat."

Suddenly DarcyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt