Kapitel 15

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Die nächsten zwei Wochen glichen für Darcy einem Wechselbad der Gefühle. Es war, als wäre sie nun selbst eine Heldin, die ihre geheime Identität vor ihren Mitmenschen zu verbergen versuchte. Tagsüber war sie die Praktikantin von Jane Foster, nachts war sie die Geliebte von Loki. Weder Darcy noch der Trickster erwähnten ein Wort von ihrer Affäre zu Thor oder Jane, auch wenn die junge Frau sich nicht sicher war, ob Loki aus denselben Gründen schwieg wie sie. Darcy wanderte auf einem schmalen Grat. Was auch immer sie mit Loki teilte, sie sollte es beenden, bevor es zu spät war. Das war ihr bewusst, doch sie konnte nicht die Willenskraft in sich finden, ihn zu verlassen. Darcy fühlte eine Verbundenheit mit Loki, die weit über das körperliche hinausging.

„Dachtest du, dass wir einmal an diesen Punkt angelangt sein würden?", fragte ihn Darcy eines Tages als sie zusammen in ihrem Bett lagen. Ihr Kopf ruhte auf Lokis Brust, der Trickster strich geistesabwesend über ihre Schulter. Bei ihren Worten flackerten seine Augen verschmitzt und er kicherte hinterhältig.

„Vielleicht habei ch das von Anfang an geplant?", bemerkte er listig.

Darcy lachte auf und stieß ihm spielerisch gegen die Schulter. „Nein, das hast du nicht!", sagte sie. Darcy hob ihren Kopf und sie lehnte sich auf ihren Ellenbogen, um direkt in sein Gesicht zu sehen. „Ich bin froh, dass ich mit dir hier bin", sagte sie ernsthaft. Lokis Miene erhellte sich. Er küsste sie zärtlich.

„Ich bin nicht unglücklich, mit dir hier zu sein", entgegnete er. Darcy seufzte glücklich. „Das ist gut", murmelte sie und schmiegte sich enger an den warmen Körper des Tricksters.

„Weißt du was das Schlimmste ist?", fragte sie leise. „Ich könnte mich daran gewöhnen." Loki betrachtete sie nachdenklich. Angst stieg in ihm auf, als ihm klar wurde, dass es ihm ebenso ging.

In den nächstenTagen begann sich ein Beziehungsleben zwischen Darcy und dem Trickster zu entwickeln. Es beunruhigte die Praktikantin, wenn sie sich dabei ertappte, wie sie sich vorstellte, dass es für immer so sein könnte. Darcy konnte nicht genug von Loki bekommen. Diese Tatsache konnte sie zwar verbergen, aber das machte den Fakt nicht weniger wahr.

Eines Morgens wachte Darcy neben einem schlafenden Loki auf. Der Trickster hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und ein Bein ruhte auf ihren Schenkel. Darcy sog seinen Duft ein. Instinktiv rutschte sie näher zu ihm. Nur Loki hatte diesen Duft ... Nach Wind und frisch gefallenem Schnee. Darcys Lippen jagten seinen Hals entlang, streiften seinen Kiefer und fanden endlich seinen Mund. Ihre Zungenspitze strich über seine makellose, glatte, duftende Unterlippe.

In diesem Augenblick wachte Loki auf. Unter Darcy verzogen sich seine Lippen zu einem Grinsen. „Mir gefällt deine Methode um mich aufzuwecken", murmelte er.

Darcy kicherte verschmitzt. „Eigentlich wollte ich eine Dusche nehmen", sagte sie. Mit dem Laken um ihren Körper stand sie auf und schritt würdevoll aus dem Zimmer. Dabei ließ sie das Tuch bewusst langsam an ihren Kurven hinab gleiten.

Loki folgte ihr mit seinen Blicken. „Wirklich, du bist das gefährlichste Geschöpf, dass mir je begegnet ist", meinte er mit einem amüsierten Kopfschütteln. In seinen Augen flackerte ein Feuer auf. „Aber ich bin gefährlicher!"

Darcy quiekte überrascht, als Loki mit einem Satz bei ihr war und sie in seine starken Arme hob. Darcy lachte gegen seinen Mund während Loki sie mit sich in das Badezimmer trug. Wie konnte sie aufhören mit ihm zusammen zu sein, wenn sie es so genoss, Loki bei sich zu haben?

In der Dusche löste Darcy ihren erhitzten Körper von Loki. Würde dieses Verlangen nach dem Trickster je nachlassen, fragte sie sich. Ihre Hände noch in seinen schwarzen Haaren vergraben ließ Darcy ihren Kopf auf seine Schultern sinken. Sie schloss ihre Augen. Loki küsste ihre Schläfe und murmelte ihren Namen, immer wieder. „Darcy ... Darcy ..." Darcy konnte sich nicht vorstellen, dass es je einen Moment geben würde, wenn sie Loki einmal nicht nahe genug sein konnte. Ihre Zeit mit dem Trickster war wie ein Traum. Doch jeder Traum erlebt einmal sein unweigerliches Ende.

Suddenly DarcyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt