Kapitel 25

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Loki saß an dem Schreibtisch in seinem Zimmer. Ein Buch lag aufgeschlagen auf dem Tisch, daneben stand ein Teller mit Trauben und Käse, aber Loki las nicht und er aß auch nichts. Alles woran der Trickster denken konnte war Darcy. Loki hasste seine Schwäche, aber er konnte sie nicht vergessen. Seitdem er in dem Hauptquartier der Rächer in London lebte, konnte er sich auf nichts konzentrieren, das Einzige wofür in seinem Herzen und in seinen Gedanken Platz war, war diese gewöhnliche und doch gleichzeitig so außergewöhnliche Sterbliche. Weshalb konnte Loki sie nicht gehen lassen?

Geräusche auf dem Flur ließen den Tricksters erstmals aufsehen. Er hörte Schritte die den Gang entlang eilten. Eine Stimme rief aufgeregt Befehle. Gegen seinen Willen verspürte Loki plötzlich die vertraute Neugier in sich aufsteigen, wie immer wenn etwas um ihm geschah. Vermutlich würden ihm die Rächer kein Wort sagen, was passiert war, dachte er sich verächtlich. Sie trauten dem Trickster auch jetzt noch nicht ganz.

Auf einmal erkannte Loki die Stimmen von Tony Stark und Steve Rogers vor seiner Tür. Die Männer diskutierten angeregt miteinander.

„Wenn es Pepper wäre, würde ich es wissen wollen", hörte der Trickster Tony sagen. Steve seufzte besorgt. „Du hast recht", gab der Soldat widerstrebend zu. „Gut, reden wir mit ihm!" Ehe Loki Zeit hatte, sich über die Unterhaltung der Helden zu wundern, klopfte es an der Tür.

„Loki, können wir mit dir reden?", erklang Steves Stimme. Der Trickster hätte die Augen verdreht, wäre er nicht so unglücklich gewesen.

„Ihr werdet in mein Zimmer treten ob ich das wünsche oder nicht", entgegnete er knapp. „Dies ist euer Reich, nicht meines." Das schien als Antwort zu gelten, denn die Tür öffnete sich und Tony und Steve betraten den Raum.

„Wie ich sehe hast du es dir gemütlich gemacht", begrüßte der Milliardär den Trickster. Loki ignorierte ihn. Ihm war sehr wohl bewusst, dass sein Zimmer noch genau so leer und trist war wie zu dem Zeitpunkt als er hier eingezogen war, aber er war zu sehr mit seinem Kummer beschäftigt um sich dafür zu interessieren.

„Was wollt ihr?", fragte er genervt. Die Männer standen vor ihm. Irrte sich Loki oder sah er auf einmal so etwas wie Mitgefühl in dem Gesicht von Tony? Steve räusperte sich neben dem Genie.

„Es geht um Darcy", begann er langsam. Seine Stimme klang verblüffend sanft. Etwas in ihrem Ton ließ Loki aufsehen. „Es gab einen Unfall", fuhr Steve leise fort. „Ein Fahrer, der auf der nassen Straße die Kontrolle über seinen Wagen verloren hat, hat Darcy in ihrem Auto gerammt." Der Soldat schluckte. „Sein Auto fuhr genau in die Fahrerseite von Darcys Wagen", sagte er.

Angst, kalte lähmende Angst wie er sie nie zuvor gekannt hatte, umklammerte Lokis Herz. Ihm wurde schwindlig und er wurde noch blasser als er es bereits war. Er hörte kaum Steve, der weiter sprach. „Der Fahrer des Fahrzeuges befindet sich zur Zeit in einem Polizeirevier inLondon. Darcy ist verletzt und -"

„Wo ist sie?", unterbrach ihn Loki. Er war selbst überrascht, wie ruhig seine Stimme klang. Steves Miene war verständnisvoll, aber das machte ihn nur noch wütender. Was wusste er schon?

„Ein Rettungswagen war sofort bei ihr -". begann der Soldat, aber Loki ließ ihn nicht ausreden. So schnell, dass keiner der Helden reagieren konnte, schoss der Trickster von seinem Stuhl hoch. In der nächsten Sekunde hatte er Steve erreicht und drängte den Mann gegen die Wand. Er drückte ihm einen Dolch gegen die Kehle.

„WO IST SIE?", schrie Loki Steve in das schockierte Gesicht. Er war außer sich vor Sorge und Wut. Der Trickster zitterte. Er sah Darcy vor sich wie sie blutend am Straßenrand lag, ihre wunderschönen blauen Augen waren leer und ihre sonst kirschroten Lippen waren grau. Loki wurde schwarz vor Augen.

Suddenly DarcyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt