Kapitel 21

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Darcy merkte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Am nächsten Morgen gab sich Loki sichtlich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, aber sie konnte sehen, dass ihn etwas beschäftigte. Er versuchte sie nicht zu beunruhigen, aber sie fühlte wie angespannt der Trickster war. Die junge Frau wurde mit jeden Tag besser darin, ihn zu lesen. Aus diesem Grund bemerkte Darcy genau, wie distanziert Loki seit dem Alptraum war, selbst wenn er ihr das nicht zeigen wollte. Was hatte er nur geträumt? Die junge Frau traute sich nicht, zu fragen.

Ein Gefühl der Unruhe stieg in Darcy auf. Sie fühlte wie sie am Abgrund einer Klippe zu stehen schien. In welche Richtung würde sie fallen? Darcy konnte keine Zukunft vor sich sehen, in der sie mit Loki zusammenlebte als eine Familie und das machte ihr Angst. Die junge Frau wusste, dass ihre Zeit mit dem Trickster begrenzt war. Aber das änderte nichts an ihren Gefühlen.

An diesem Abend saß das Paar im Wohnzimmer. Darcy arbeitete an ihrem Computer, Loki las. Aber die junge Frau konnte sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren. Immer wieder wanderte ihr Blick zu dem Trickster, der neben ihr saß und völlig in sein Buch vertieft war. Darcy musste unwillkürlich lächeln. Sämtliche Linien in Lokis Gesicht, die kleinen Lachfältchen die er bekam, wenn er grinste, all das war ihr mittlerweile so vertraut wie ihr eigener Körper.

Loki bemerkte, dass er beobachtet wurde. Er wandte seinen Blick von dem Buch und sah zu Darcy. Er lächelte. „Kann ich etwas für dich tun?", fragte er neckend. Die junge Frau wurde rot. „Nein, das ist schon in Ordnung", sagte sie verlegen. „Es ist nichts." Darcy saß neben dem Trickster. Ihre Hand ruhte auf seiner, eine instinktive Geste. Darcy schwieg einen Moment.

„Ich liebe dich, Loki." Die Worte, die Darcy so lange in ihrem Herzen verschlossen hatte, platzten aus ihr heraus, bevor sie das Geständnis hätte zurücknehmen können. Ihr Mund war schon immer schneller als ihr Kopf gewesen. „Ich liebe dich, Loki", wiederholte sie ruhig.

Darcy merkte augenblicklich, dass sie das Falsche gesagt hatte. Loki verhärtete sich neben ihr und er blickte sie an, als hätte sie ihm eine Ohrfeige gegeben.

„Wieso sagst du mir das?", wisperte der Trickster. Seine Stimme war kalt wie Eis.

Darcys Herz stolperte verunsichert in ihrer Brust. „Es ist die Wahrheit", sagte sie. Lokis Reaktion verletzte sie. „So fühle ich." Plötzlich fühlte Darcy Wut in sich aufsteigen. Lokis Verschlossenheit und seine Unfähigkeit, Gefühle zu zeigen, erzürnten sie. „Ich brauche dich, kannst du das denn nicht verstehen, Loki?", fragte sie bitter.

Lokis Gesicht verdunkelte sich. Darcy erblasste, als der Trickster sein Herz vor ihr verhärtete um die nächsten Worte auszusprechen. „Was erwartest du von mir?", fragte Loki kalt. „Möchtest du, dass ich dir ebenfalls ein Liebesgeständnis mache und dir verspreche, für immer an deiner Seite zu bleiben?"

Darcy musterte ihn gekränkt und rückte ein Stück von ihm weg. „Nein", begann sie mit unsicherer Stimme. „Ich wollte nur -"

„Was?", unterbrach sie Loki fauchend. Er schoss aufgewühlt von der Couch hoch. „Ich bin nicht einer dieser Prinzen aus deine Märchen, Darcy!", zischte der Trickster zornig und deutete auf Tony Starks Ausgabe von Die Schöne und das Biest, die immer noch auf dem Couchtisch lag.

Darcy blinzelte Tränen weg. Lokis Abweisung schmerzte mehr als eine Ohrfeige von ihm es getan hätte. Zu dem Schmerz mischte sich nun eine neue Emotion in ihrer Brust. Die junge Frau wurde wütend. Sie erhob sich ebenfalls, so dass sie Loki gegenüberstand.

„Du machst es wieder", sagte sie leise. „Du stößt mich fort, so wie jede Person, die versucht, dir näher zu kommen. Du tust alles, damit du nicht dazu gezwungen wirst, selbst etwas zu fühlen, nur weil du Angst hast, jemanden in dein Herz zu lassen. Du denkst, das würde dich stark machen, aber ich denke das ist dein größter Trick!"

Suddenly DarcyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt