30. Verletzt... durch den Kommentar

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Tony:
Als wir ankamen, war alles wie leergefegt. Erst als die Menschen uns sahen, kamen sie unter den Dachvorsprüngen hervor und aus den Häusern. Ein erleichtertes Ausatmen kam von ihnen, doch von Loki keine Spur. Wir teilten uns auf, um nach ihm zu suchen, um ihn zu finden. Doch geschafft hat es niemand, er war einfach verschwunden. ,,Können Sie mir erklären, was passiert ist? Wissen Sie, wo Loki ist?", fragte ich eine mollige Frau, nachdem ich sie zur Seite gezogen hatte. Er konnte ja nicht einfach so verschwinden. Nun ja, er konnte schon, nur hätte ihm das nichts gebracht.
Während ich mich also mit der Frau unterhielt, um die Situation in den Blick zu bekommen, halfen die anderen den Passanten, die Schütter von ihnen zu heben. Die hatten wohl sonst nichts besseres zu tun.

Jetzt sitze ich mit einem Glas Whiskey auf dem Sofa und starre vor mich hin. Meine Fingerspitzen umfassen den Glasrand knapp und schwanken es hin und her, wobei kleine Wellen aufkommen und gegen den Rand schlagen. Mein Kiefer ist angespannt und der Druck meiner Finger übt sich fast so stark auf das Glas aus, dass ich denke, es platze gleich.
Jedoch stelle ich es rechtzeitig ab, da ich hinter mir einen Laut höre. Ich drehe mich erwartend um.
Thor tritt aus dem Aufzug, sein Blick lässt darauf deuten, dass er erfolglos war und dass er niemanden mit sich hat, spricht schon Bände. Loki ist also nicht wieder in Asgard, (D/n) somit auch nicht.
Genau, er hat sie wieder mitgenommen... die Frau, die ich heute früh gesprochen habe, erzählte mir alles im Detail. Anscheinend wollte der Kerl sie und ihren Mann angreifen, doch (D/n) kam dazwischen. Sie soll ihn angeschrien haben, bis er sie zu Boden gedrückt und ihr Schmerzen zugefügt hat.
Danach hat er sie, auf ihre Bitte und Anforderungen hin, mitgenommen. Und wessen Schuld ist das? Bingo! Meine. Wegen mir war sie draußen und wegen mir hatte sie kein Training, um sich zu verteidigen.

Leser:
Sobald ich aufwache, reiße ich meinen Oberkörper hoch und sehe mich in dem, mir unbekannten, Raum um. Nichts als graue, steinerne Wände. Unter mir befindet sich ein dunkelgrünes Sofa, welches, im Gegensatz zu dem Rest des staubigen Raumes, erstaunlich bequem und teuer wirkt. Eine silberne Tür öffnet sich, weshalb mein Blick überrascht zu dieser schnellt. Bevor ich auch nur einen Gedanken daran verschwänden kann, wer jetzt eintritt, steht Loki vor mir. Da war ja was.
Er hält seine Hand vor meinen sitzenden Körper, deshalb sehe ich verwundert zu dieser hin. Meine Augen bleiben auf sie gerichtet, bis sich Kleidung darin bildet. Noch verwirrter starre ich diese an... was will der Kerl mir damit sagen?
,,Du musst sie nicht tragen, dein jetziger Anblick ist auch ansprechend, Liebes.", spricht er und dreht sich zum Gehen. Ich blicke erschrocken an mir runter und stelle fest, dass ich nur in Unterwäsche vor ihm saß. Schnell rufe ich: ,,Warte!" und hoffe innigst, dass er mir die Klamotten einfach zuwirft.
Loki bleibt mitten im Lauf stehen und richtet sich gerade, während er auf mehr Worte meinerseits wartet.

,,Gib mir sofort was zum Anziehen. Warum bin ich überhaupt halb nackt?", entkommt es mir harsch. Er dreht sich um und grinst mich breit an, weshalb mein Herz anfängt schneller zu schlagen. Kein guter Moment, Herz! Kein guter Moment! Die Angst steht mir ins Gesicht geschrieben, doch sein Gesichtsausdruck lockert sich. ,,Komm schon, was hast du denn gedacht? Ich habe mich um deine Wunden gekümmert.", lacht er. Danach schmeißt er mir die Klamotten an den Kopf.
Mir fällt ein Stein vom Herzen.
,,Glaubst du wirklich, dass ich sowas mit jemandem wie dir machen würde?", grinst er fies.
Ein Stechen in meiner Brust macht mich darauf aufmerksam, dass ich Schmerzen habe, doch weshalb? Hat er mich so damit gekränkt? Oder war es einfach nur der dumme Kommentar? - Was für eine Frage! Natürlich war es der Kommentar. Warum sollte es mich verletzen, dass er sich nichts mit mir vorstellen kann?

Er verlässt still den Raum, während ich einfach nur auf meine Hände starre. Dessen werde ich mir erst bewusst, als ich das laute Knallen der eisernen Türe höre. Ich schrecke auf und sehe auf die Kleidung, die er mir gebracht hat, auf der nun zwei Flecken sind. Was?
Ich fasse mir prüfend an die Augen, welche sich als überraschend feucht herausstellen. Schnell wische ich mir über mein Gesicht und versuche die Tränen zu trocknen, bevor ich die Nase hochziehe und beginne mir die schwarze Lederhose anzuziehen. Warum ist die so eng? Ist der bescheuert? Als ob ich da rein passe!

Worthy Of Loving A God // Loki × Reader (Marvel Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt