1. Furcht

6.7K 254 27
                                    

Leser:
Durch einen lauten Knall werde ich aufgeweckt. Ich gähne und strecke mich, bevor ich meinen Kopf nach rechts drehe, um auf meinen Nachtschrank sehen zu können. Mein Wecker zeigt mir, dass wir schon vierzehn Uhr haben. Ich muss mich eigentlich beeilen, heute wollten mein Onkel und ich noch ein bisschen basteln. Ich mag es mit Technologie zu hantieren, auch wenn ich es nur in meiner Freizeit mache und nie etwas sinnvolles dabei rauskommt. Meist stelle ich nur irgendwelche komischen Apparate oder Kleinigkeiten, wie meinen Wecker, her. Eine Waffe würde mich Tony niemals bauen lassen. Er hat so schon genug Angst um mich. Naja, wahrscheinlich geht es ihm so wie mir. Ich habe auch ständig Angst um ihn, wer hätte das nicht, wenn der einzige Verwandte immer in Lebensgefahr schwebt. Ich lebe bei ihm, er ist der einzige, den ich noch habe, nachdem meine Eltern gestorben sind. Ich setze mich auf und gähne noch ein Mal, bevor ich mir eine halbe Jogginghose und ein großes T-shirt überschmeiße. Jepp, heute habe ich gar keine Lust darauf, mich fertig zu machen. Ich bin Zuhause, hier wird schon keine Gala stattfinden ohne, dass ich davon erfahre. Müde schlendere ich in das Badezimmer, das an mein Zimmer anliegt und wasche mir mein Gesicht und meine Haare. Ich bin ziemlich blass, doch das macht nichts, ich mag meine blasse Haut. Nachdem ich mir das Gesicht gewaschen habe, mache ich mich auf den Weg in das Wohnzimmer. Dort erwarte ich Tony und ich glaube, aus dieser Richtung auch den Lärm gehört zu haben.
Im Wohnzimmer sehe ich nichts, außer Trümmer, also betrete ich es vorsichtig. Fast zehn Meter von mir entfernt erblicke ich einen Mann. Er hat schwarzes, langes Haar und trägt eine Robe. Ich höre Tony und blicke nach rechts, dort steht nicht nur er, sondern auch ein paar der anderen. ,,Tony, wer ist das?", frage ich neugierig und blicke wieder zu dem, mir unbekannten, Mann. Er wendet sich zu mir und starrt direkt in meine Augen. Jetzt, da ich sein Gesicht von vorne betrachten kann und seine schönen blauen Augen sehen kann, muss ich gestehen, dass der Kerl echt attraktiv ist. Bei dem Gedanken werde ich etwas rot, doch mein Onkel holt mich aus meiner Gedankenwelt heraus und lässt meinen Rotschimmer verschwinden. ,,Das ist Loki.", sagt er.
Nun ja, viel kann ich damit nicht anfangen, also ziehe ich verwirrt meine Augenbrauen zusammen und starre meinen Onkel mit schiefgelegtem Kopf an.

Anstatt zu antworten reißt er nur seine Augen auf und sieht mich nicht einmal an. Genervt stöhne ich auf und will auf ihn zugehen, doch ich werde gepackt und an jemanden herangezogen. Ich sehe nach oben und erkenne Loki. Aber stand dieser nicht gerade noch weit von mir entfernt am Fenster? Ich merke, wie nah ich ihm bin und schon wieder laufe ich etwas rot an, doch das ändert sich, sobald er einen Dolch vor meine Kehle hält. Ich presse mich enger an ihn heran, um mehr Entfernung zu dem scharfen Gegenstand in seiner Hand zu gewinnen. Auch wenn ich diesen Loki nicht kenne, bin ich mir ziemlich sicher, dass er nichts Gutes im Sinne hat. Aber irgendwie kommt er mir gar nicht so böse vor, er sieht so nett und hübsch aus und man könnte sich in seinen wunderschönen blauen Augen verlieren, wenn man sie zu lange ans- ok (D/n) aus! Du kannst jetzt nicht von dem Typen schwärmen, der dir einen Dolch an die Kehle hält, bist du behindert?!
,,Lass sie los, Bruder! Sie hat nichts getan!" befiehlt Thor mit fester Stimme. Das ist Thors Bruder?! Ok, ich habe echt etwas verpasst, bevor ich zu Tony gekommen bin. Loki drückt den Dolch etwas in meine Haut, sodass mein Hals anfängt ein wenig zu bluten.
,,Oh Thor, ich habe doch auch nichts getan. Werdet ihr denn aufhören, mich anzugreifen?", fragt nun Loki und ich kann mir allein an seinem Ton denken, dass er gerade grinst. ,,Wegen dir kamen viele Menschen um!", erwidert Natasha. Meine Panik steigt noch mehr, er wird mich töten. Er wird mich definitiv töten! Meine Atmung beschleunigt sich und ich möchte einfach nur noch weg von hier. Ich weiß mir nicht anders zu helfen und ramme ihm einfach meinen Ellbogen in den Bauch. Da es unerwartet kam, kann ich mich aus seinem Griff befreien und zu meinem Onkel rennen. Naja, wenn der Typ nicht plötzlich vor mir stünde. Wie zum Teufel macht er das? Ich stoppe und reiße die Augen auf. Der Mann kommt auf mich zu, weshalb ich immer weiter nach hinten stolpere. Gerade möchte er mich packen, doch er wird von Tony weggestoßen.

Erleichtert atme ich auf und versuche mich zu beruhigen. ,,(D/n) verschwinde hier!" ruft mir Steve zu und macht sich mit den anderen daran, Loki anzugreifen. Mit schnellen Schritten renne ich zurück in meine Zimmer und sperre mich im Bad ein. Ich lehne mich gegen die Tür und hole tief Luft. Ich kann echt nicht mehr. Eine Träne läuft mir über die Wange, zuletzt heulte ich auf der Beerdigung meiner Eltern und jetzt das. Ich werde von einem Psycho bedroht und fast ermordet.
Warum genau dachte ich nochmal, er sei nett und hübsch? Ich gehe zum Spiegel stütze mich am Rand des Waschbeckens ab. Kurz schließe ich meine Augen, um mich wieder zu konzentrieren und runterzukommen, doch sobald ich sie wieder öffne, entkommt mir ein Schrei. Loki. Direkt hinter mir. Schnell hält er mir die Hand vor den Mund und zieht mich zu sich. ,,Hallo, schöne Dame, ich konnte noch gar nicht richtig deine Bekanntschaft machen.", grinst er. Ich gebe Laute von mir, um irgendwie auf mich aufmerksam zu machen, doch durch seine Hand werden diese abgedämpft.
,,Du kommst jetzt am besten mit mir." flüstert er in mein Ohr und schon verschwinden wir, doch ich habe keine Ahnung wohin.
Ich weiß nur, dass ich panische Angst habe.

Worthy Of Loving A God // Loki × Reader (Marvel Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt