40. Dunkles Funkeln

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Leser:
Ich verschwinde aus dem Raum. Mein Onkel beschäftigt sich sowieso gerade mit den anderen und ich möchte Loki nicht warten lassen. Wir wollten uns vor fünf Minuten treffen.
Schnell komme ich an meinem Zimmer an und greife zum Griff der Tür. Doch ich halte inne, noch ein Mal hole ich tief Luft, bevor ich die Klinke runterdrücke und meinen Raum betrete. Zu meiner Enttäuschung finde ich diesen leer auf... Loki ist wohl noch nicht da. Ich stehe in der Mitte meines Raumes und sehe verdutzt vor mich hin, begebe mich jedoch sofort zu meinem Bett, um mich dort niederzulassen und zu warten.
Ich vernehme ein lautstarkes Räuspern, weshalb ich erschrocken zusammenfahre und mich umdrehe. Meine geweiteten Augen starren die Person, die in der Ecke meines Zimmers steht, an und scannen sie ab. Er ist ja doch schon da.

Er kommt mit großen, langsamen Schritten auf mich zu und sieht auf mich hinab. Danach greift er nach meiner Hand, zieht sie zu sich und küsst sie auf den Handrücken. Meine Wangen werden knallrot und erneut muss ich mir ein teenagerhaftes Grinsen verkneifen. Ich räuspere mich stattdessen kurz und sehe dann zu ihm auf, was sich als Fehler herausstellt. Mal wieder verliere ich mich in seinen hervorstechenden, wunderschönen Augen - ich bemerke nicht, wie diese sich nähern, bis mir der Blick auf sie verwehrt wird. Seine Lider schließen sich, so wie meine, die es ihnen automatisch gleich tun. Kurze Zeit später fühle ich schon wieder seine schmalen, weichen Lippen auf meinen. Ein Grinsen huscht mir über das Gesicht und ich stelle mich auf Zehenspitzen, um ihm seine Haltung zu erleichtern. Meine Arme verschenken sich hinter seinem Nacken und seine Hände legen sich an meine Hüfte.

Wir lösen uns und sehen einander in die Augen - ein Funkeln. Ein, mir unbekanntes, Funkeln ziert seine blauen Augen und lässt mich fast dahin schmelzen. Sie wirken dunkler als zuvor und scheinen schon zu glänzen. Ein tiefer, unergründlicher Glanz.
Schnell finden seine Lippen den Weg zurück und drücken sich hastig gegen meine. Seine Hände fahren langsam über meinen Körper, was mir eine Gänsehaut verpasst. Die schlanken Finger, welche über meine Seiten streichen und ihren Weg zu meiner Hüfte finden, berühren kurz meine Haut und ich spüre, wie eiskalt sie sind. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter, doch ich verschwende keinen weiteren Gedanken daran. Alles, worauf ich mich konzentriere, ist, den Kuss zu vertiefen.
Loki wird immer verlangender und schiebt mich ein Stückchen näher an sich heran, bevor er mir kurz in den Hintern zwickt. Erschrocken keuche ich auf und bemerke, wie er dies zu seinem Vorteil nutzt und in meinen Mund eindringt.
Unser Zungenkampf hält eine Weile an, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich bemerke, dass er gewonnen hat. Ich gebe mich ihm hin.

Gemeinsam stolpern wir durch mein Zimmer, bis er mir, durch seine Hände, welche sich an meinen Hintern legen, den Stubs gibt, aufzuspringen. Meine Beine klammern sich um seine Hüfte und zum ersten Mal bemerke ich etwas, das ich vorher nicht bemerkt habe. Ich lasse mir nicht anmerken, wie peinlich dies für mich ist. Er presst mich mit dem Rücken gegen die Wand und fängt an seine Finger unter mein Shirt gleiten zu lassen. Wieder keuche ich auf.
Doch kurz bevor er mir mein Oberteil vom Körper ziehen kann, öffnet sich meine Tür. Schneller als ich gucken kann, steht Loki hinter mir und hält mir einen Dolch an die Kehle - die andere Hand umklammert meinen Bauch und rückt unauffällig wieder mein T-shirt richtig. ,,(D/n), wir...", setzt Bucky monoton an, während er in meinen Raum tritt. Als er seinen Blick hebt und auf uns richtet, erstarrt sein Gesicht. ,,Hey!", ruft er laut, kurz darauf steht der Rest der Avengers im Türrahmen. Keiner wagt es, sich ein Stück zu bewegen - alle haben sie Angst um mich, davor, dass ich sterben könnte.
,,Bruder, was tust du hier?!", kommt es unruhig von Thor, welcher ihn feindselig anblickt. Ich weiß, dass er Loki immer lieben wird, doch, wenn dieser in seinen Augen Mist baut, ist man als großer Bruder eben wütend.
Er übt etwas mehr Druck auf meine Kehle, an die er den Dolch noch immer hält, aus, ist aber darauf bedacht, mir keinen Schaden zuzufügen. ,,Ich wollte nur ein Gespräch mit meiner liebsten (D/n) führen...", trällert Loki seine Antwort. Die Blicke aller Anwesenden durchbohren ihn, während mir langsam die Tränen aus den Augen treten. Nicht, weil ich von Loki bedroht werde oder Schmerzen empfinde, mir tut es nur unendlich leid, meine Freunde angelogen zu haben und sie nun um mein Leben bangen zu sehen. Ich bin eine miese Freundin, eine miese Nichte und erst recht ein mieser Mensch.

Worthy Of Loving A God // Loki × Reader (Marvel Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt