2. Odin

5.2K 231 3
                                    

Leser:
Ich finde mich gemeinsam mit Loki in einem Raum wieder. Nur habe ich keine Ahnung, wo dieser Raum ist. Mein Körper spannt sich an und ich trete schnell mehrere Schritte von dem Mann zurück. Die Furcht vor ihm steigt immer mehr, als er sich zu mir dreht und mich fies angrinst. Ich möchte weg, einfach nur weg. Im Raum kann ich zwei Türen ausmachen. Ich weiß nicht, durch welche ich gehen muss, um einen Ausweg zu finden, also renne ich auf eine der beiden zu und hoffe, dass mich diese hier wegbringt. Ich reiße die Tür auf und laufe weiter. Vor mir erstreckt sich ein riesiger Flur, es sieht aus, wie in einem Palast. Hektisch drehe ich mich hin und her, ich will doch nur hier weg. Ohne zu wissen, ob es der richtige Gang ist, renne ich los. Alles sieht gleich aus, ich biege links ab, rechts ab, versuche einfach hier wegzukommen, doch nirgends sehe ich etwas, das ansatzweise aussieht wie ein Ausgang. Völlig außer Atem komme ich vor einer weiteren Tür an, diese wird geöffnet und ich werde durchgelassen. Warum sind hier Wachen? Ist das wirklich ein Palast? Ich wundere mich immer noch, während ich den großen Saal betrete und achte deshalb gar nicht auf meine Umgebung. Mit großen Augen betrachte ich all die Schönheit um mich herum und vergesse kurz, warum ich hier bin. Durch ein Räuspern wird meine Aufmerksamkeit auf einen Mann gezogen. Er sitzt erhöht auf einem Thron oder so... keine Ahnung, hab noch nie einen gesehen. Noch immer mit großen Augen sehe ich zu dem fremden Mann auf. ,,Wer bist du und warum bist du hier?", fragt er. Seine Stimme klingt nicht freundlich, ich gerate noch mehr in Panik. Will der mich etwa auch töten. ,,L-Loki, Loki hat mich hierher mitgenommen.", erkläre ich. Ich habe Angst, mein Blick ist starr auf den Boden gerichtet. Wenn dieser alte Mann genauso ist wie Loki, werde ich bestimmt in den nächsten Tagen sterben. Vielleicht auch schon heute.
,,Mein Sohn brachte eine Frau aus Midgard mit zu uns?", grübelt der Mann. Mein Herz fühlt sich an, als würde es stehen bleiben. Sein Sohn. Jepp, heute ist definitiv mein Todestag. Mein Todesurteil wurde so eben unterschrieben. Ich möchte meinen Blick heben, doch höre Schritte und spüre plötzlich einen Arm auf meiner Schulter. ,,Genau, Vater. Das ist meine Freundin, ihr Name ist (D/n).", lacht der, dem dieser Arm gehört. Sowohl an Kleidung, als auch an Stimme, erkenne ich, dass es Loki ist. Ich versteife mich unter seiner Berührung. Und Freundin? Wollte er mich nicht töten? Ich wage es dennoch nicht, etwas zu sagen. Zu groß ist meine Angst, danach einen Kopf kürzer zu sein.

Nachdem sich Loki eine Zeit lang mit seinem Vater unterhalten hat, gehen wir zusammen irgendwo hin. Wahrscheinlich zurück. Ich habe so viel Angst, dass ich nicht mal versuche wegzulaufen. ,,Was ist denn los, Liebes? Hast du etwa Angst?", spricht mich Loki auf mein Verhalten an. Ich sehe nach links zu ihm auf und erblicke sein selbstgefälliges Grinsen, wieder ziehen mich seine Augen in einen Bann, doch ich reiße mich von ihnen los und verschnellere mein Tempo. Wenn ich ihn abschütteln kann, komme ich hier vielleicht raus. Leider ist es für ihn kein Problem, mit mir Schritt zu halten, weshalb ich meine Geschwindigkeit wieder verlangsame. Bringt schließlich nichts. Während ich stumm neben ihm hergehe, denke ich darüber nach, was eigentlich passiert ist. Er, Thors Bruder, kam zu Tony und mir nach Hause. Er hat mich bedroht, entführt und jetzt vor seinem Vater als seine Freundin betitelt.
Warte, das heißt, dass das Odin war. Thors Vater. Er wird mir nichts tun, er ist doch ein guter Gott, so nett wie sein Sohn. Nicht wahr? Als ob der mich umbringen möchte... wahrscheinlich hat mich Loki deshalb seine Freundin genannt. Sein Vater weiß bestimmt gar nichts von seinen Taten. Sollte ich zurückrennen und ihn um Hilfe bitten?
Während Loki weiter geht, bleibe ich stehen, drehe mich um und sprinte los. Mein Entschluss steht fest, ich muss zu Odin. Ich laufe und laufe, doch kurz bevor ich ins Sichtfeld der Wachen einbiegen kann, erscheint Loki vor mir. Ich bleibe stehen und falle vor Schreck nach hinten. Jetzt sitze ich auf meinem Hintern, sehe zu ihm auf und versuche von ihm wegzukommen. Doch das bringt mir nichts. Er kommt auf mich zu, zerrt mich an meinen Haaren nach oben und dann mit sich mit. Ich versuche mit aller Kraft seine Hand von meinen Haaren zu reißen. Mit beiden Händen umklammere ich seinen Unterarm und zerre an diesem, doch nichts passiert. Naja, abgesehen davon, dass er wütender wird. Meine Augen werden feucht, doch ich verbitte mir zu weinen.

Er reißt die Tür auf, aus der ich zu Anfang lief und schmeißt mich schon fast in den Raum. Atemlos halte ich mir meinen Kopf, der jetzt wehtut. Ich presse mich in die Ecke, die am weitesten von ihm entfernt ist und lege meinen Kopf erschöpft auf meinen Knien ab. Meine Tränen kann ich nicht mehr zurückhalten. Wut, Trauer, Schmerz. Ich lasse alles zu und schon läuft der erste Tropfen an meinen Gesicht hinab. Dann der zweite und es werden von Sekunde zu Sekunde mehr. Ich weiß mir nicht zu helfen, was soll ich bloß machen? Ich will zurück zu Tony und den anderen! Das hier halte ich niemals lange durch!

Worthy Of Loving A God // Loki × Reader (Marvel Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt