5. Dinner

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Leser:
,,Wie und wo habt ihr euch denn kennengelernt?", fragt sie und lächelt Loki an. Doch ich kann ihrem Lächeln entnehmen, dass sie keine Lust auf das hat, was er und sein Vater gerade abgezogen haben. Er legt einen Arm um mich, weshalb ich mich merklich anspanne. ,,Ich kam nach Midgard, um meinen Bruder zu besuchen, da habe ich sie gesehen und mich direkt in sie verliebt. Nicht wahr, Liebes?" Er dreht sich zu mir uns sieht mich, für seine Verhältnisse, nett an, weshalb bei mir kurz alles abschaltet. Mein Gehirn macht einen kleinen Aussetzer, doch ich fange mich wieder und antworte: ,,Ja, es war wirklich ein wunderschöner Augenblick, als wir uns das erste Mal sahen."
Ich sehe, wie selbstgefällig Loki lächelt, nachdem ich meine Aussage tätige. Dieses miese Stück! Natürlich lüge ich, denkt er echt, ich hätte es für ihn getan? Ich möchte nur nicht mehr gefoltert werden, weil ich ihm nicht gehorche. Weder möchte ich klein beigeben, noch, dass Loki denkt, ich würde dies so schnell tun. Aber im Moment bleibt mir wohl nichts anderes übrig... es ist ätzend. Hoffentlich bin ich bald wieder Zuhause und sehe diesen Mann nie wieder.

Während des Essens unterhalten sich hauptsächlich Frigga und Odin oder Frigga und Loki. Natürlich muss ich auch immer wieder eine Kleinigkeit sagen, doch wirklich große Lust darauf, habe ich nicht. Ich habe auf rein gar nichts von all dem hier Lust. Frigga ist eine wundervolle Frau und wirklich nett, aber sie ist Lokis Mutter, weshalb es mir schwer fällt mich auf sie einzulassen. Doch ich versuche es so gut wie möglich, schließlich hat sie mir nichts getan. ,,Und wie alt bist du, wenn ich fragen darf?", wendet sich die Frau an mich. Ich hebe überrascht meinen Kopf. ,,Ähm, also ich bin n-neunzehn, wieso?", frage ich nach. Da ich so verwirrt bin, stottere ich sogar. Och ne! Wie dumm und schwächlich kommt das denn rüber? ,,Wirklich? Loki, ich wusste gar nicht, dass du so junge Frauen begehrst.", lacht sie. Irritiert blicke ich zu Loki, welcher seinen Blick zu mir wendet. ,,Habe ich wirklich vergessen, dir zu sagen, wie alt ich bin?", fragt er zuckersüß und lacht. Ich weiß nicht, was für eine Reaktion er von mir haben möchte, doch da mich sein Alter jetzt wirklich neugierig gemacht hat, nicke ich. Sein Blick wird düsterer. Doch schnell überspielt er es und sagt: ,,Ich bin 1051, meine Liebe."
Ich muss mich wirklich bemühen, um nicht die Augen aufzureißen. Niemals! Niemals ist der Kerl hunderte von Jahren alt. Gezwungen lächle ich Loki an und lege meine Hand auf seine, welche er auf der Tischplatte abgelegt hat. ,,Du bist und bleibst trotzdem mein Leben lang der Mann, den ich liebe.", presse ich hervor. Zum Teil bin ich erstaunt darüber, wie leicht mir diese Worte über die Lippen gingen.
Er lächelt mich erneut an und schon gehen die Gespräche wieder los. Ich entferne meine Hand von seiner und wende mich wieder meinem Essen zu. Lustlos starre ich meinen Teller an, doch ich esse nichts. Mein Blick liegt einfach nur auf der Suppe, die ich mir zuvor nahm, und beobachtet die kleinen Bewegungen, die entstehen, wenn jemand den Tisch leicht berührt. Bei Lokis Spiegelung bleibt er jedoch hängen und ich betrachte ihn. Sein kantiges und wirklich schönes Gesicht, seine schwarzen, langen Haare, sein Outfit. Alles passt perfekt zusammen. Ich versinke in meinen Gedanken und bekomme nichts mehr mit. Das Bild von Loki, welches mir in meiner Suppe gezeigt wird, bewegt seine Lippen. Doch ich höre nichts. Ich bin mit meinen Gedanken bei meinem Onkel.

Heute morgen war ich noch bei ihm. Ob er mich schon sucht? Ob die Avengers schon bemerkt haben, dass ich nicht mehr da bin? Ich hoffe mal, denn wenn nicht, bange ich echt um mein Leben. Obwohl die Eltern von Thor und Loki nichts von dem wissen, was zuletzt genannter Mann auf der Erde veranstaltet, würde er keinen Halt machen. Er würde mich töten ohne mit der Wimper zu zucken.
Ich bekomme nicht mit, dass Frigga mich anspricht, weshalb Loki mich antippt. ,,(D/n)?", fragt er. ,,(D/n), ist alles in Ordnung?", möchte er wissen. Erneut tippt er mich an, diesmal jedoch etwas fester. Ich schrecke zusammen. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass er mit mir redet und mich berührt, obwohl ich noch immer seine Spiegelung vor Augen habe. Mein Stuhl kratzt ein wenig über den Boden, da ich zurückweiche, um etwas Abstand zwischen Loki und mich zu bringen. Mit aufgerissenen Augen starre ich ihn an.
Er nimmt meine Hände in seine und sieht mir besorgt in die Augen. ,,Es ist alles gut, hörst du? Ich bin bei dir.", sagt er. ,,Was ist denn passiert?", möchte seine Mutter wissen. ,,Sie erlitt einige schlimme Dinge in ihrer Kindheit. Manchmal schlagen die Erinnerungen einfach zu und kommen zurück. Wir werden jetzt gehen, ich kümmere mich um sie.", erklärt er und steht auf. Er zieht mich an der Hand nach oben und schiebt meinen Stuhl an den Tisch. ,,Ich glaube, das Essen hat ihr gefallen. Danke.", äußert sich der Schwarzhaarige noch kurz, bevor er mich an sich drückt und mit mir den Saal verlässt. Ihm scheint es wirklich leicht zu fallen, seinen Eltern eiskalt ins Gesicht zu lügen.

Mir geht es schon viel besser, ich habe mich schließlich nur erschrocken, weil ich zuvor darüber nachdachte, dass Loki mich umbringt, wenn ich nicht nach seiner Pfeife tanze. Und dann war er mir auf einmal so nah. Noch immer drückt der Kerl mich an sich, während wir an den wenigen Wachen vorbeilaufen, die noch in den Fluren stehen.

Worthy Of Loving A God // Loki × Reader (Marvel Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt