Kapitel 41

3.9K 65 10
                                    


Michis P.O.V.:

„Die Arme hat ja echt eine ziemliche Panik vor Untersuchungen, hm?" „Oh ja, obwohl ich das Gefühl habe, dass es eh schon um einiges besser geworden ist. Als ich das erste Mal mit ihr im Krankenhaus war, war Fuß abtasten schon ein riesiges Problem. Damals hätte ich nie gedacht, dass sie sich jemals von mir gynäkologisch untersuchen lassen würde." „Na, dann habt ihr ja schon tolle Arbeit geleistet. Aber kein Wunder, dass die Untersuchung unangenehm für sie war – sie ist relativ eng gebaut." „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber leider müssen manche Untersuchungen nun mal sein." „Ja, da hast du recht..." Kurze Stille erfüllt den Raum. „Du, ich wollte dich noch was fragen. Jackie verhütet nicht. Was würdest du tun, wenn es deine Freundin wäre?" „Naja, Spirale ist wohl nicht möglich, wenn sie schon so eine Angst vor einer Vorsorge hat. Ich würde sagen, Kondom und falls mal was schiefgeht Pille danach? Oder Spirale mit Narkose... je nachdem..." „Ja, hab' ich mir auch schon überlegt. Ich finde es so unfair, dass es nur das Kondom gibt, was Männer verwenden können." „Ja, das stimmt schon, aber es ist leider so. Ich bin mir jedoch sicher, dass ihr gemeinsam eine Lösung finden werdet.", sagt er und lächelt mich beruhigend an. „Ich hoffe, dass sie nicht komplett abblockt." „Wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich immer anrufen." „Danke, das weiß ich echt zu schätzen, Mann. Du mich natürlich auch." In dem Moment kommt Jackie rein. „Na, fertig?", frage ich sie und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. „Jap, danke Noah, dass du mich unterstützt hast während der Untersuchung." „Immer gerne wieder", sagt er und umarmt sie zum Abschied, bevor er auch mich kumpelhaft umarmt. „Wir sehen uns", sage ich und verlasse mit Jackie im Arm die Praxis.

„Ist eh alles ok? Schmerzen?", fragt Michi, als wir im Auto auf dem Weg nach Hause sitzen. „Ja, alles in Ordnung. Schmerzen hab' ich auch keine. Danke, dass du bei der Untersuchung so vorsichtig und geduldig warst. Wenn du mich nicht untersucht hättest, dann hätte ich das heute glaube ich nicht durchgestanden." Er lächelt mich mit einem Lächeln an, das mehr sagt, als tausend Worte und legt seine freie Hand auf meinen Schenkel. „Ich würde vorschlagen, dass wir zuhause noch die Ergebnisse besprechen und uns dann eine Pizza bestellen. Was sagst du dazu?" „Klingt gut."

„Also, bei dir sieht alles in Ordnung aus. Das Einzige, was mir jetzt aufgefallen wäre, ist, dass du ziemlich eng gebaut bist. Deshalb war auch die ein oder andere Untersuchung für dich etwas unangenehm – das ist aber nicht weiter tragisch. Die Ergebnisse vom Abstrich werden in den nächsten Tagen kommen, aber auch die sollten nicht auffällig sein", sagt er während er meinen Schenkel streichelt. Wir sind, nachdem wir zuhause angekommen sind, eigentlich relativ schnell zur Sache gekommen. Ich glaube, dass auch Michi das Medizinische für den Tag abschließen und einfach den restlichen Abend mit mir genießen möchte. „Hast du irgendwelche Fragen?" „Nein, eigentlich nicht." „Gut, ein Thema würde ich aber gerne noch ansprechen. Bei unserem ersten Mal meintest du, dass du nicht verhütest. Warum eigentlich nicht?" „Ich möchte keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden." „Es gibt auch Alternativen." „Ja, aber da hab' ich schon so viele Horrorstorys gehört." „Was denn für welche?", fragt er so, als ob er es wirklich wissen und sich nicht einfach darüber lächerlich machen will. „Naja, dass das Einsetzen da so weh tut." „Du meinst jetzt die Spirale?" „Ja, und dieses Ding das aussieht wie ein großes Kondom." „Diaphragma?", fragt er und kann sich diesmal ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Ja, ich glaube, dass das so heißt." „Ok, ja, grundsätzlich habe ich schon oft gehört, dass Frauen das einsetzen als unangenehm bis sehr schmerzhaft empfunden haben. Jedoch besteht die Möglichkeit, das zu machen, während wir dich in einen kleinen Dämmerschlaf versetzen." „Ich weiß nicht..." „Du kannst es dir ja mal überlegen. Bis dahin verwenden wir einfach weiter ein Kondom, kein Stress", sagt er und lächelt mich an. „Ok, ich überleg's mir", gehe ich auf sein Angebot ein. „Gut, na dann, wäre das ja vorerst auch geklärt. Bereit für Pizza?" „Oh ja, ich hab' schon so einen Hunger."

.....................

Glaubt ihr, dass sie sich von Michi die Spirale legen lässt? Wenn ja, wird sie sich in einen Dämmerschlaf versetzen lassen oder nicht? Wenn nein, wie würden die beiden mit dem Thema umgehen?

Warum ausgerechnet Arzt? (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt