Ich setze mich hinten mit Marie auf den Rücksitz und halte sie auf meinem Schoß, während Michi fährt. Einerseits weil wir natürlich keinen Kindersitz haben, andererseits weil Marie sowieso getröstet werden muss. Als wir bei Michis Krankenhaus ankommen, läuft uns auch schon David entgegen. „Hey Mäuschen, ich bin David. Was ist denn passiert?" sagt er in einer Kleinkinderstimme, als er uns sieht. Immer noch mit tränenüberströmtem Gesicht erklärt Marie ihm, warum wir hier sind. „Aww, ich nehme an, das tut doll weh, hm?" „Ja..." „Na dann werden wir doch mal schauen, was los ist, ja?" Als sie nickt, nimmt er sie mir ab und wischt ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. Ich will da eigentlich echt nicht mit rein, aber sie braucht jetzt eine Bezugsperson, deshalb muss ich stark für sie sein.
Michi bemerkt anscheinend meinen Gesichtsausdruck und hält David nochmal kurz an. „Hey Süße, Jackie hat eine große Angst vor Krankenhäusern. Wär's ok für dich, wenn sie draußen bleibt und nur ich mit dir reingehe? Ich verspreche dir, dass ich für dich da bin und auch deine Hand halte, hm?" Sie nickt tapfer und kuschelt sie noch enger an David ran – wow, wie schnell er Bindungen zu Kindern aufbauen kann. Dankbar schaue ich Michi an und gebe ihm einen schnellen Kuss, während wir hinter David hergehen. Ich würde Marie nicht alleine mit den beiden lassen, wenn ich nicht wüsste, dass ich ihnen vertrauen kann und sie bei ihnen in den besten Händen ist. „Du kannst dich inzwischen ins Café vor der Klinik setzen – ich schreib dir dann, ok?" „Danke Schatz!", sage ich und gebe ihm noch schnell einen Abschiedskuss. Ich bin so froh, dass er so auf mich Acht gibt und mir jeden Gedanken vom Gesicht ablesen kann – ich hab mir echt einen von den Guten ausgesucht.
Michis P.O.V.:
„Ich habe schon abgetastet und denke, es ist der Talus.", sage ich, als wir ein Behandlungszimmer für die Kleine suchen. „Ok, das schauen wir uns gleich mal an – kann schon gut sein, dass da was gebrochen ist." Als wir ein Zimmer gefunden haben, legt David sie sanft ab und streichelt ihren Arm etwas. „Ich gehe noch schnell zur Info und sage dort Bescheid, dass wir hier sind." Jackie hat schon während der Fahrt Maries Mutter auf die Mailbox gesprochen, also gehe ich noch schnell zur Information und sage der Dame dort, in welchem Behandlungszimmer wir sind. Als ich zurückkomme, ist David noch immer dabei, die Kleine zu trösten und zu beruhigen. „Hey, ich bin schon da. Schau mal, ich knie mich hier neben dich und halte deine Hand, ok? Du bist ganz tapfer." „Oh ja, ganz ruhig. Ich werde nur ein bisschen herumtasten – nix Schlimmes, ok?" Sie nickt leicht und drückt ganz fest meine Hand. „Au!", schreit sie, als David auf ihr Sprungbein drückt. „Schon vorbei, schon wieder alles vorbei.", versucht er sie zu beruhigen, doch sie kommt aus dem Weinen nicht mehr raus. Ich drücke sie leicht an mich, streichle ihren Rücken und sage immer wieder Dinge wie „Ganz ruhig" oder „Du warst ganz tapfer, ist schon wieder vorbei.". Nach einer Weile konnte sie sich tatsächlich ein bisschen beruhigen, so, dass David mit seinen Untersuchungen weitermachen kann. „Ok, wir müssen das röntgen. Das heißt, dass wir ein kleines Fotoshooting von deinem Fuß machen – du bist also ein richtiges Model. Tanzen kannst du, modeln auch... was kannst du nicht?", sagt er und pikst sie leicht in die Seite, worauf sie beginnt, etwas zu lachen. „Wollen wir losgehen und ein paar Fotos schießen?" Marie nickt begeistert, worauf David und ich leicht lachen müssen.
Als wir gerade das Zimmer verlassen wollen, stürmt Maries Mutter herein. „Meine Güte, alles ok mein Schatz?" „Geht so.", sagt die Kleine ganz tapfer und lässt sich von ihrer Mutter drücken. „Guten Tag, ich bin Michi, der Freund von Jackie. Da meine Freundin Angst vor Spitälern hat, bin ich als Unterstützung mitgekommen. Ich hoffe, das ist in Ordnung." „Natürlich ist das in Ordnung – vielen Dank." „Wenn das für alle ok ist, lasse ich Sie dann mal übernehmen und verabschiede mich."„Ja, vielen Dank nochmal. Ich schreibe Jackie dann, wie's ihr geht?" „Ja, perfekt. Tschüss du tapfere Maus.", sage ich zu Marie und schlage mit ihr ein, bevor ich mich noch bei David bedanke und mich auch von ihm verabschiede. Als ich draußen bin, schreibe ich Jackie und gehe in Richtung Café.
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Warum ausgerechnet Arzt? (Teil 1)
RomansaDie Profitänzerin Jackie lernt bei einem Konzert den attraktiven Michi kennen und entwickelt schnell Gefühle für ihn. Alles wäre perfekt, wäre da nicht diese eine Sache - er ist Arzt. Wird Jackie es schaffen, ihre Angst für ihn zu überwinden?