Kapitel 49

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„Schieß los.", ermutige ich sie lächelnd. „Meine erste gynäkologische Untersuchung hatte ich mit 14. Ich wollte damals mit einem Jungen schlafen und bin deshalb zu der Frauenärztin gegangen. Eigentlich dachte ich mir, dass wir vielleicht beim ersten Termin nur mal sprechen würden, jedoch saß ich dann schneller auf dem Stuhl, als mir lieb war. Sie war total grob und es hat wirklich weh getan, so, dass ich noch ein paar Stunden nach der Untersuchung Schmerzen hatte. Ich wollte echt lange nicht zum Gynäkologen gehen, aber hab's vor 2 Jahren nochmal probiert. Die Ärztin war zwar vorsichtiger, aber es hat auch ziemlich weh getan. Seitdem war ich nicht mehr beim Gyn, also sei bitte vorsichtig." Ich kann meinen Ohren nicht glauben. Wie kann man bei einer Patientin dermaßen grob sein – besonders bei einem so jungen Mädchen? „Also erstens tut mir das sehr leid. Es gibt leider immer noch KollegInnen, die nicht besonders vorsichtig vorgehen, aber ich kann dir versichern, dass ich bei einer Untersuchung noch nie grob war. Ich weiß jetzt, dass du Angst hast und werde später besonders darauf achten. Falls du möchtest, kannst du selbstverständlich zu mir wechseln – du weißt, dass Vorsorgen wichtig sind. Wenn du dich also bei mir als Gyn wohlfühlst, kann ich dich in Zukunft auch betreuen." „Danke Michi, das bedeutet mir viel." „Ist doch klar. Ok, darf ich dich untersuchen?" „Ich denke schon."

„Ok, danke, dass du mir dein Vertrauen schenkst.", sage ich und streichle ihr Bein etwas. „Willst du, dass Felix bei der Untersuchung dabei ist?" „Wenn er nicht allzu dominant ist, dann ja." „Ok, ich rede mit ihm und wenn ich denke, dass es dir zu viel ist, schmeiße ich ihn raus, ok?" „Ok, danke." „Ich habe im Keller ein Untersuchungszimmer, von dem ich Jackie noch nie was erzählt habe, da ich es, wie ich eingezogen bin, nicht so liebevoll eingerichtet und seitdem auch nicht wirklich betreten habe. Ich denke, dass es Jackie nur noch mehr Angst gemacht hätte, in dieser weißen, lieblosen Umgebung untersucht zu werden, aber da du ja nicht grundsätzlich Angst vor Untersuchungen hast, können wir die Untersuchung dort durchführen, oder? Dort gibt es auch ein Ultraschallgerät, das ich verwenden kann." „Ja, das stört mich eigentlich nicht." „Ok, dann schaue ich mal, wo Felix ist, ja?" Sie nickt, worauf ich ihr nochmal zulächle und danach Felix suchen gehe.

Wo ist der jetzt? Als ich näher zu den Treppen komme, höre ich leises Getuschel von oben. Ich dachte, er würde nach 10 Minuten runterkommen und uns unterbrechen. Entweder hat ihn Jackie gut abgelenkt, oder er hat selber eingesehen, dass das in dieser Situation nicht so klug gewesen wäre. Ich gehe also den beiden Stimmen nach, bis ich vor unserer Schlafzimmertüre stehe. „Ich weiß, dass sie dir wichtig ist, aber mit Ellie so umzugehen, ist glaube ich, was alles Medizinische betrifft, kein guter Ansatz. „Aber bei dir funktioniert es doch." „Das stimmt, aber wir sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere." „Ja, aber sie ist mir halt sehr wichtig und bei Menschen, die mir viel bedeuten, kann ich das nicht so gut unterdrücken." „Ach Felix, ich denke, dass du schon besser zu ihr durchkommst, wenn du es zumindest versuchst. Heute musst du sie vermutlich eh nicht untersuchen. Sei einfach bei ihr und unterstütz sie und lass alles andere Michi oder einen anderen Arzt machen. Sei einfach für sie da als ihr Freund und nicht als ihr Arzt." „Ich werde es versuchen – danke." „Dafür sind Geschwister doch da."

Ich möchte diesen Moment nicht zerstören, aber Ellie hat da unten ziemlich starke Schmerzen, weshalb ich langsam die Tür öffne. „Hey, ihr zwei. Also, Ellie würde sich von mir untersuchen lassen. Weißt du über ihre Erfahrungen mit Gynäkologen Bescheid?" „Hä, nein?" „Ok, sei nicht sauer oder verletzt, dass sie dir etwas verschwiegen hat – sie hatte vermutlich einfach Angst davor, es jemandem zu erzählen und hat es mir nur gesagt, weil sie wollte, dass ich bei der Untersuchung extra vorsichtig bin." „Was ist denn los?" „Das kann ich dir leider nicht sagen, Felix. Das muss sie dir selber erzählen." Er rollt mit den Augen und will sich schon auf den Weg zu ihr machen. „Dränge sie bitte nicht dazu, es dir zu sagen, ok?" Er nickt und fühlt sich anscheinend etwas ertappt. „Ok, außerdem möchte ich, dass du da unten total einfühlsam mit ihr umgehst. Du stehst am Kopfende und passt auf sie auf. Ich will keine ungeduldigen Kommentare oder sonst was hören. Wenn ich das Gefühl habe, dass du sie eher stresst als beruhigst, werde ich nicht zögern, dich rauszuschicken. Hast du das verstanden?" „Ja" „Ich meine es ernst, Felix." „Habe ich verstanden – können wir jetzt zu ihr?" „Ja, können wir. Jackie, ich glaube, es ist besser, wenn du hierbleibst, hm? Ich sag dir Bescheid, wenn wir fertig sind?" Sie sieht mich dankbar an und stimmt mir zu. „Na dann, legen wir los."

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Jetzt wird's spannend ;) Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat und habe mir was überlegt, weil ich gesehen habe, dass wir die 10.000 Reads erreicht haben!!!!! Ahhhh!!! Danke, an alle, die immer das Buch lesen !!:) Ich weiß, wie gerne ich früher oft Fantasien, die ich in meinem Kopf hatte, gelesen habe und deshalb dachte ich mir, ich gebe ich euch mal die Möglichkeit, ein bisschen mitzuentscheiden. Schreibt mir gerne privat eine Nachricht oder kommentiert eine Situation, die ihr gerne lesen würdet. Wichtig ist, dass es um einen Dominanten Arzt gehen soll (Es soll sich also nicht um Michi handeln). Es wäre gut, wenn es so detailliert wie möglich ist, damit es hoffentlich wirklich euren Erwartungen entspricht. Eine Möglichkeit für eine Situation mit Michi wird vermutlich auch noch kommen :) Ich weiß nicht, ob ich jede Idee umsetzen kann, aber ich werde es versuchen :) Also, los an die Tasten - ich freue mich auf euere Ideen :)  

Warum ausgerechnet Arzt? (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt