Kapitel 44

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Noahs P.O.V.:

„Noah, das geht nicht. Ich will nicht, dass sie solche Schmerzen hat." „Ich will ihr ja auch nicht weh tun, aber es haben schon so viele Patientinnen geschafft. Es ist ja nicht so, dass wir sie damit langfristig verletzen würden. Sie hat während des Legens kurz Schmerzen, ich gebe ihr ein Zäpfchen, damit ihr danach nix weh tut und dann müsstet ihr nicht mehr so aufpassen. Ich verspreche dir, dass ich ganz vorsichtig sein würde.", versuche ich ihn zu überzeugen. „Als ob sie sich von dir ein Zäpfchen geben lässt." „Ich sage ihr gleich am Anfang, dass ich es sonst nicht mache." „Ich weiß nicht..." „Du kannst sie unterstützen und ihre Hand halten, während ich die Spirale lege – keine Sorge, sie übersteht das. Diese Prozedur tut nun mal weh. Wir hatten beide schon Patientinnen, die auf dem Stuhl ihr großes Geschäft verrichtet haben, weil es ihnen so weh getan hat. Wir kriegen das hin – sie schafft das. Und wenn ich denke, dass es doch nicht geht, dann breche ich ab. Einverstanden?" „Na gut, versuchen wir's."

Als wir zurück ins Zimmer kommen, sehe ich, dass sich Jackie etwas ängstlich im Stuhl herumwälzt. Michi tritt sofort an ihre Seite und streichelt ihr durchs Haar. „Alles gut, mein Schatz." „Ok Jackie, ich werde dir die Spirale legen, aber ich muss dir danach ein Zäpfchen geben, damit du im Nachhinein keine Schmerzen hast." „Nein, das halte ich schon aus" „Kein Zäpfchen, keine Spirale." Sie rollt ihre Augen und ich merke, dass sie mit sich ringt. „Na gut" „Super, na dann wollen wir mal." Ich setze mich auf den Stuhl und beobachte sie kurz. Sie scheint ziemlich große Angst zu haben, aber ich denke, sie will die Prozedur einfach nur hinter sich haben. „Gut, wir machen es so: Ich versuche jetzt nochmal, deinen Muttermund aufzudehnen. Wenn es von den Schmerzen her wirklich nicht mehr geht, dann sagst du mir das, ja?" Sie reagiert nicht auf meine Aussage, also muss ich wohl einen etwas strengeren Tonfall an den Tag legen. „Ich muss mich auf dich verlassen können. Hast du das verstanden?" „Ja, habe ich", sagt sie, schaut mir dabei aber nicht direkt in die Augen. Sie tut mir eh auch leid, aber wir bringen das jetzt einfach schnell hinter uns. „Ok, dann beginne ich jetzt." Vorsichtig führe ich die Instrumente ein und beginne, ihren Muttermund ganz langsam aufzudehnen. Ab und zu schaue ich ihr ins Gesicht und sehe, dass ihr Blick sehr schmerzverzerrt ist. Michi tut echt alles, um sie zu beruhigen – er streichelt ihr Haar, gibt ihr Küsse auf die Stirn und Wange und gibt andauernd beruhigende Floskeln von sich. Man sieht richtig, dass er mit ihr mitleidet – so habe ich ihn noch nie erlebt. „So, super Jackie, ich lege die Spirale jetzt. Das zieht kurz ordentlich, aber dann ist es auch schon vorbei. Bist du bereit?" „Ja, ich denke schon." Obwohl ich wirklich sehr vorsichtig bin, muss es wohl echt weh tun, da sie einen lauten Schrei von sich gibt. „Schon vorbei, schon vorbei, alles schon wieder gut", sage ich beruhigend und streichle ihren Oberschenkel. „Schatz, das hast du so toll gemacht. Ich bin stolz auf dich", sagt Michi und küsst sie kurz, aber dennoch leidenschaftlich.

Jackies P.O.V.:

„So, ich wische dir jetzt noch kurz das Gleitgel ab und dann hast du es auch schon geschafft." Ich spüre, wie er sanft beginnt, mich untenrum zu reinigen. Ich fasse es nicht, dass ich ihn mich habe behandeln lassen. Ich war vorher irgendwie total im Rausch, dass mir alles nur noch egal war. Diese Hormone werden jetzt wohl leider nicht mehr ausgeschüttet, da es mir gerade total peinlich ist, so vor ihm zu liegen. Plötzlich spüre ich ein Drücken an meinem Anus und ein paar Sekunden später merke ich schon, dass er mir ein Zäpfchen eingeführt hat. „Hey!", rufe ich und versuche, meine Beine zu schließen, was mir jedoch nicht gelingt, da er dafür sorgt, dass sie offenbleiben. „So, Zäpfchen ist hiermit auch schon drinnen.", sagt er und lächelt mich an. Mir ist das Lachen gerade ziemlich vergangen. „So, du kannst dich jetzt wieder anziehen gehen. Du hast das ganz toll gemeistert.", sagt er und hilft mir vom Stuhl. Ok, diesen Tag kann ich wohl auf meine Lister der peinlichsten Tage meines Lebens schreiben.

Erst als wir wieder im Auto sitzen, fällt mir auf, wie erschöpft ich von der ganzen Prozedur bin. „Schatz, du kannst ruhig während der Fahrt ein bisschen schlafen. Ich wecke dich auf, wenn wir da sind", sagt Michi, als auch er merkt, dass ich total müde bin. Er streicht mir noch kurz eine Strähne aus dem Gesicht und konzentriert sich dann wieder auf die Straße.

Warum ausgerechnet Arzt? (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt