Kapitel 32

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„Super... jetzt mal die Beine auseinanderfallen lassen." Sie wirft mir nochmal einen Blick zu, worauf ich ihre Hand leicht drücke, um ihr zu signalisieren, dass alles gut wird. Ganz langsam bewegt sie ihre Beine auseinander. Zum Glück ist Felix dabei auch geduldig, denn Stress kann sie jetzt wirklich nicht gebrauchen. „Sehr gut machst du das." Sie ist total rot, was ich natürlich verstehen kann, angesichts der Tatsache, dass sie nackt vor ihrem Bruder liegt. Ich versuche, ihr die Anspannung etwas durch sanftes Streicheln zu nehmen. „Super machst du das.", lobt sie auch Felix. „Ok, jetzt wird's kurz ein bisschen kalt." Ich stehe so, dass ich ihr sowohl beistehen kann, aber auch einen Blick auf ihre Schamregion habe. Da ich schon mit ihr geschlafen habe, scheint sie das aber nicht sonderlich zu stören. Als Felix den Tupfer an ihrer Vulva ansetzt, zuckt sie heftig zurück. „Ja, das ist kalt. Ich weiß.", sagt er einfühlsam. Wow, er kann ja doch auch anders. „Darf ich weitermachen?" Jackie nickt leicht und drückt meine Hand etwas fester. So, ich bringe jetzt das Gel ein. Das wird nochmal kalt und etwas unangenehm – versuch' dich zu entspannen." Ich weiß, dass der Part, welcher jetzt kommt, ihr gar nicht gefallen wird und fixiere sie daher etwas mit meinen Händen, damit sie sich auf keinen Fall verletzt. Obwohl Felix wirklich sehr vorsichtig vorgeht, beginnt sie sich zu winden. „Hey, liegen bleiben jetzt.", donnert er ihr entgegen, jedoch hört sie nicht auf. „Jackie, bleib jetzt sofort ruhig liegen – ich will nicht, dass du dich verletzt.", sage ich jetzt ziemlich streng, worauf sowie sie, als auch Felix mich überrascht ansehen. Durch ihre leichte Schockstarre gelingt es Felix jedoch, sanft aber dennoch zügig das Gel zu injizieren. „Sehr gut, das muss jetzt kurz einwirken und dann starte ich mit dem Katheter." Na, das kann ja noch was werden.

„Gut, bist du bereit?" Sie nickt, jedoch sehe ich ihr an, dass sie am liebsten auf der Stelle wegrennen und sich verstecken würde, wenn es ihr möglich wäre. „Hey, du brauchst da jetzt auch keine Angst davor haben – ich habe das schon hunderte Male gemacht und werde die Prozedur so vorsichtig wie nur möglich angehen." Sie nickt und wirft ihm einen dankbaren Blick zu. „Ok, ich nehme einen Katheter für Kinder – der ist ganz klein und sollte auch nicht so stark brennen. Ein bisschen unangenehm wird's aber sicher werden – das will ich dir nicht verheimlichen." „Hey, schau mich mal an.", sage ich, drehe ihr Gesicht sanft zu mir und gebe ihr einen langen Kuss. Ich habe das vorher nicht mit Felix abgesprochen, aber er versteht zum Glück die Message und nutzt den Moment, um ihr den Katheter einzuführen. Anscheinend ist er dabei ganz vorsichtig, da sie nur minimal zuckt, als er ihren Schließmuskel passiert. Offensichtlich wendet er dieselbe Strategie an wie David: Egal wie streng der Tonfall ist, die Behandlung muss trotzdem sanft sein. „So, ist schon drinnen. Hui, das rinnt aber ordentlich – das war wohl höchste Eisenbahn." Als alles aus ihr draußen ist, sagt er: „Ok, jetzt ist die Blase vollständig entleert. Ich ziehe dir den Katheter jetzt wieder und mach dann gleich den Test. Jetzt nochmal kurz ganz tief ein- und ausatmen und dann hast du es auch schon geschafft." Tatsächlich tut sie einmal im Leben sofort, was man ihr sagt und atmet gescheit einmal ein und einmal wieder aus. Als Felix den Katheter rauszieht, schreit sie kurz auf. „Schon vorbei. Ist schon draußen. Das hast du echt toll gemacht", lobt er sie. „Ich bin stolz auf dich.", füge ich hinzu und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.

Bis Felix mit dem Testergebnis zurückkommt, kuschle ich mit Jackie. „Danke, dass ihr mir helft.", sagt sie ganz leise. „Schatz, das machen wir doch gerne und nur, weil wir dich beide lieben – wir wollen dir nicht weh tun." Sie nickt wissend. „Wird die Angst vor medizinischen Angelegenheiten eigentlich langsam weniger?" „Ja, ich muss zugeben, dass ich mich zwar zuerst immer aufführe, es im Endeffekt aber eh nicht so schlimm ist." „Na siehst du. Wir kriegen das schon noch in den Griff mein Schatz.", sage ich aufmunternd und gebe ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. „Ähm...", räuspert sich Felix, als er den Raum betritt, worauf wir uns relativ zügig voneinander lösen. „Also, ich hab' hier das Ergebnis und du hast dir, wie wir es erwartet haben, eine Blasenentzündung geholt. Ich würde sagen, wir stopfen nicht direkt Medikamente in dich rein, sondern probieren's erstmal mit Cranberrysaft. Falls das nicht hilft, muss ich dir aber was verschreiben." Jackie atmet erleichtert auf, als sie das Wort Saft hört. „Ich hol's dir gleich aus der Apotheke und bringe es in dein Zimmer. Jetzt brauchen wir aber mal einen Plan, da wir denen unten sagen müssen, was wir hier oben etwa eine Stunde gemacht haben." „Wir könnten doch sagen, dass wir uns einfach nur unterhalten haben, oder? Es gäbe eigentlich sowieso viel zu erzählen." „Ja, du hast recht. So machen wir's."

Warum ausgerechnet Arzt? (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt