3.2 Brandopfer

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𝕴vars Irrtum hielt jedoch nicht lange

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𝕴vars Irrtum hielt jedoch nicht lange. Gerade als er sich erschöpft und abgekämpft von seinem Schlachtfeld abwandte, rannte eine Frau wehenden roten Haares und unpassend bekleidet durch den Gang, den er eben noch inspiziert hatte.

Die junge Frau blieb japsend vor Adalbert stehen und Ivar erkannte das herzförmige Gesicht der Zofe der Gräfin wieder. Sie hatte seine Verlobte am Vortag begleitet als man sie einander vorgestellt hatte und während er nur Augen für die blasse Schönheit gehabt hatte, deren Haar so weiß wie Schnee war, hatte Aebbe ganz verträumt zu dem anderen Mädchen geblickt.

»Mein Herr, mein Herr!«, rief das Mädchen atemlos, »etwas schreckliches ist passiert! Eure Tochter ist verschwunden! Ich wollte sehen ob sie die Nacht gut überstanden hat, doch das Zimmer war leer! Die Tür war offen und die Wachen schliefen im Schrank. Ihr kennt Rasmus und Sander. Sie würden nie ihre Aufgabe verraten!«

Die Stimme des Mädchens wurde gegen Ende ihrer Ausführung immer lauter bis sie über den Innenhof hallte.
Ivar glaubte im ersten Moment sich verhört zu haben. Unmöglich konnte das wahr sein. Energisch schüttelte er den Kopf und sah dann zu seinem zukünftigen Schwiegervater, der so bleich wie ein Toter wurde.

»Bist du dir sicher Jette? Es wäre nicht das erst Mal dass sie-«
»Mein Herr, die beiden sagen ihnen wären nach einem Becher Wein die Augen zugefallen. Da war das Zimmer noch verschlossen. Und die Tür kann von innen niemand öffnen.«

Erneut schüttelte Ivar den Kopf, neben sich hörte er Aebbe fluchen wie eine Gossenhure.

Der Fürst packte das Mädchen an der Schulter und schüttelte sie leicht: «Bitte sag mir dass du Hedda rausgelassen hast und dass es ihr gut geht. Bitte.«

Die Zofe schüttelte den Kopf und brach in Tränen aus, Adalbert ließ sie los und schlug die Hände vor sein Gesicht. Seine ebenfalls riesenhafte Schwester eilte zu ihm und fasste ihn an der Schulter, das Gesicht starr vor Grauen.

»Wir müssen sofort mit der Suche beginnen. Vielleicht ist das nur ein dummer Streich und sie hat sich irgendwo versteckt und schläft dort!« , schaltete sich plötzlich Ivars Vater ein.

Der Herzog der Eismark sah zu seinem Sohn, doch Ivar wich seinem Blick aus. Er wusste nicht was er fühlen sollte nachdem der anfängliche Schreck weg war und die Nachricht sackte. Seine Verlobte war fort und da er kein so alberner Optimist wie sein Vater war, wusste er, dass man sie bestenfalls irgendwo in der Burg geschädet finden würde. Etwas Ähnliches war seiner Cousine passiert.

Es war vielleicht alles umsonst, dachte er bitter. Die Galle stieg in ihm hoch und er drehte sich zu Aebbe, der ihn mit ernster Miene betrachtete.

»Ich glaube ich brauche was Starkes« , krächzte Ivar.

Am liebsten hätte er allen den Rücken zugekehrt, wäre auf das nächste Pferd gestiegen und weit fort geritten bis zu einem Ort an dem er eine jungfräuliche lebendige Hedda mit ganzer Burg als Mitgift ehelichen konnte.

Blutbesiegelt - Hexenerbe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt