2.1 Bitteres Erwachen

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𝕬ls Hedda zu sich kam, wusste sie bereits bevor sie die Augen aufschlug, dass etwas nicht stimmte

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𝕬ls Hedda zu sich kam, wusste sie bereits bevor sie die Augen aufschlug, dass etwas nicht stimmte. Ihr Gesicht pochte vor Blut, das sich in ihrem Kopf gesammelt hatte. Sie fühlte jeden Herzschlag schmerzhaft in den Schläfen und im Hals, ihr war schrecklich übel, was durch das Schaukeln schlimmer wurde. Unter sich spürte sie den warmen Leib eines Pferdes, fühlte seine Muskeln arbeiten.

Verwirrt öffnete Hedda die Augen und erblickte ihr eigenes Haar und dreckigen Schnee, in dem sich Spuren von Hufen abzeichneten. Es dauerte einige Augenblicke bis sie begriff woher der Schmerz in ihren Hand- und Fußgelenken stammte, dann riss sie panisch den Kopf hoch und blickte sich um.

Neben ihr trabte ein weiteres Pferd, auf dem ein schlecht gekleideter Mann saß. Weder sein bronzenes Gesicht kam ihr bekannt vor, noch konnte sie das Wappen ihres Verlobten oder ihres eigenen Hauses - ein silberner Speer auf schwarzem Grund oder ein schwarzer Mond auf rotem Feld - irgendwo entdecken.

Dies war der Moment, in dem sie begriff, dass es sich um kein ihr unbekanntes Brautspiel handelte; Sie wurde entführt.

Augenblicklich hielt Hedda still, ließ den Kopf wieder fallen. Ihr wurde eiskalt, trotz der Decke, die auf ihr lag. Das nackte Entsetzen übermannte sie und lähmte ihre Glieder, ließ ihr den Atem stocken; ihre Gedanken rasten, immer wieder um das Gleiche und doch kamen sie nicht vom Fleck.

Das sind nicht Ivars Männer. Das sind keine Reiter aus der Eismark.

Ein Zittern ergriff sie und schüttelte sie wie Laub im Herbstwind.

Ich wurde entführt. Das sind auch nicht Papas Leute. Wer sind sie?

In Panik geraten zog sie an ihren Fesseln, bewirkte damit nur einen festen Zug an ihren Knöcheln. Der Schmerz in ihren Händen und Füßen, der von ihrer Angst in den Hintergrund gedrängt worden war, flammte erneut auf. Hedda besaß gerade noch genug Beherrschung um ein Stöhnen zu unterdrücken und hörte sogleich auf an den Fesseln zu ziehen.

Der Schmerz, so unangenehm er auch war, half ihr ihren Körper wieder unter Kontrolle zu kriegen. Mit hämmerndem Herzen hielt sie nun ganz still und strengte ihre Sinne an um mehr zu hören als nur das Rauschen in ihren Ohren. Vielleicht konnte sie so erfahren was mit ihr geschehen sollte.

Da! Ganz schwach hörte sie eine Männerstimme. Sie kam ihr nicht bekannt vor.

»...sie arbeitet mit uns.«

Eine zweite, noch tiefere, antwortete, die Spuren der Pferde im Schneematsch wurden zahlreicher.

»Und wie willst du das anstellen? Sie ist eine Völva.«

»Ihre Fähigkeiten schlummern noch, sonst hätte sie mich zerschmettert wie eine Fliege und das sogar im Schlaf.«

Dann verstummte das Gespräch ohne, dass sich Hedda einen Reim darauf machen konnte. Bei dem Wort Völva klingelte es ganz dumpf in einer Ecke ihres Gedächtnisses, doch sie konnte es nicht greifen, dafür war sie viel zu aufgewühlt. Ihre Gedanken sprangen wie ein aufgeregtes Kind zwischen möglichen Gründen ihrer Entführung und dem was man ihr als nächstes antat hin und her.

Blutbesiegelt - Hexenerbe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt