3.1 Brandopfer

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»𝕱euer! Feuer! Feuer in den Ställen! Und in der Küche auch!«

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»𝕱euer! Feuer! Feuer in den Ställen! Und in der Küche auch!«

Der satte Bass von Aebbe, sein bester Freund und Prügelknabe aus Jugendtagen, weckte Prinz Ivar.
Er lag mit dem Kopf in einem austrocknenden See aus Met, dessen Ursprung sein eigenes Trinkhorn war. Es musste ihm wohl im seeligen Schlaf der Besoffenen aus der Hand gerutscht sein.

»Steh auf du Scheißkerl!«
Aebbe brüllte erneut und rüttelte an seinen breiten Schultern als er im Begriff war den Kopf wieder auf das Holz zu betten. Ivar war so müde und die Felle, auf denen er saß, waren so bequem. Sollte Aebbe doch einen anderen heimsuchen.

»Ivar, ich steck dir Schweinescheiße in die Stiefel wenn du nicht gleich aufstehst!«

Der Prinz spürte eine Hand an seinem Ohr. Sein bester Freund zog so fest daran, dass es in seinem Innenohr knackte. Der Schmerz ließ Ivar knurren und den Kopf erneut heben um Aebbe anzuschielen bei dem Versuch gegen sein verschwommenes Sichtfeld anzukommen.

»Es brennt«, fuhr ihn sein Trauzeuge an und schaffte es halbwegs zu ihm durch zu dringen.

Ivar fuhr sich über das Gesicht um seinen kurzen Vollbart und seine Wange vom Alkohol zu befreien, dann blinzelte er zu Aebbe, den Kopf auf einem trockenen Fleck des Tisches abgelegt. Sein Körper fühlte sich an als triebe er in einer schwachen Strömung weit weg von seinem Verstand.

»Dann wasch dich eben mal wieder.«

Ivar verzog das Gesicht schwach zu einem Grinsen und ließ die Augen wieder zufallen. Das wirre Zeug, das sein Freund von sich gab, konnte auch noch bis morgen warten. Oder bis er ausgenüchtert hatte. Bei seinem Zustand eher Letzteres.

»In den Stallungen ist ein Feuer ausgebrochen und hat auf die Küche übergegriffen. Der ganze Palast droht niederzubrennen. Jetzt schaff deinen versoffenen Arsch hier raus!«

Aebbe herrschte ihn an und dieses Mal begriff er was der Krieger von ihm wollte. Prinz Ivar richtete sich unter Mühe auf, die Augen erschrocken aufgerissen, und schüttelte den Kopf beim Versuch ihn klar zu bekommen. Er sah sich träge um. Sein Vater zu seiner Rechten schnarchte friedlich mit dem Gesicht in Essensresten und auch die meisten anderen seines Gefolges schlummerten auf den Bänken und unter den Tischen. Bei einem richtigen Nordmanngelage blieb keine Kehle trocken.

»Weck sie alle. Jeden ohne Wassereimer lass die nächsten Wochen im Schweinestall schlafen.«

Mit Aebbes Narbe auf der linken Wange als Fixpunkt war die aufkommende Übelkeit deutlich leichter zurückzudrängen sodass Ivar es wagte aufzustehen. Mit der einen Hand auf der klebrigen Platte und der anderen auf der Schulter seines Freundes erhob er sich von dem Thron an der Kopfseite des Raumes.

Noch war die Panik nicht in ihm aufgestiegen, die angebracht war. Immerhin brannte sein zukünftiges Hab und Gut. Doch sein Suff betäubte und lähmte ihn. Wer hätte auch ahnen können dass ihm an seinem Junggesellenabschied Nüchternheit helfen konnte?

Blutbesiegelt - Hexenerbe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt