4.1 Enthüllt

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»𝕯u bist eine Völva«, eröffnete Kennet Hedda nach längerem Ringen mit sich

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»𝕯u bist eine Völva«, eröffnete Kennet Hedda nach längerem Ringen mit sich. Nicht dass er fand sie dürfe die Wahrheit nicht kennen, nein, im Gegenteil. Doch den Zeitpunkt empfand er als ungünstig. Sollte Hedda in Panik geraten, würde sie sie in Todesangst zerpflücken, denn längst war er sich sicher, dass der Schlafzauber sie nicht mehr zähmte. Somit nahm er sich vor die Geschichte über das magische Blut der Gräfin zu entschärfen.

»Eine was?«

Hedda sah ihn irritiert an, dann hellte eine Erkenntnis ihr Gesicht auf kurz bevor es sich verdüsterte. Neben ihm erhob sich Rune knarrend von seinem Stuhl und ging Richtung Tresen. Sicher um hinter diesem Zuflucht zu suchen sollte Hedda die Beherrschung verlieren vermutete Kennet.

»Ich bin keine Hexe. Die letzte Völva wurde vor 500 Jahren verbrannt.«

Die Fürstentochter nahm einen weiteren Bissen, schien jedoch verunsichert und blickte einen nach dem anderen an.

»Du bist eine. Ich habe einen Fluch auf dich losgelassen, einen Erkennungszauber. Runenweiber und Druiden nutzen sie um ihresgleichen zu erkennen. Sie schlagen der Macht entsprechend aus. Bei den allermeisten ein bisschen bunter Nebel. Bei dir hat der gesamte Turm gebebt als hätte man die Feuerriesen der Untenwelt losgebunden.«

Kennet gab ihr möglichst viele Informationen über etwas, das er ihr nicht verheimlichen wollte, und setzte auf die mangelnde Kenntnis der jungen Frau. Er selbst hatte nicht gewusst wie Völven geschaffen wurden und die Regeln des Adels keine näheren Blutsverwandten zu heiraten für einen Erlass zum Schutz vor Schwachsinnigen gehalten.

»...das ist Unsinn«, Hedda legte ihren Löffel zur Seite und sah Kennet mit zusammengekniffenen Augen an. Geschichten über Druiden, Runenweiber und andere Hexen hatte sie das letzte Mal als Kind wirklich Glauben geschenkt. Ihre Lehrerin hatte ihr beigebracht dass es im Norden, in dem es mehr Nichtmenschen als Menschen gab, nur an das zu glauben galt was sie mit eigenen Augen gesehen hatte oder das in Büchern geschrieben stand. Alles andere war nur Blendwerk oder Müdigkeit oder Wahnsinn. Oder alles drei zusammen.

Sie hörte ein Schnauben und fuhr mit dem Kopf herum. Einer der beiden Männer mit der bronzenen Haut, die einander wie ein Ei glichen, hatte einen ungläubigen Laut ausgestoßen und trat nun vom Feuer zu ihr.

Hedda legte den Kopf in den Nacken und sah mit großem Unbehagen dabei zu wie er in seine Handfläche pustete. Sie erwartete einen Angriff und zuckte zurück, mit erhobenen Armen. Doch nichts dergleichen geschah. Ein Fauchen ertönte und kleine Flammen leckten wie aus dem Nichts erschienen an seinen Fingern ohne sie zu verbrennen.

Überrascht schnappte sie nach Luft und wich in ihrem Stuhl noch weiter zurück als sie die Hitze des Feuers traf. Der Mann flüsterte Worte in die Flammen auf seiner Haut in einer Sprache, die klang wie der Wind und das Feuer selbst, und sie schossen noch höher in die Luft.

Die warme Luft erschlug Hedda und sie begriff nicht so recht was sie da sah, zu schockiert um sich zu rühren oder den Blick abzuwenden.

»Stig, das reicht. Du machst ihr Angst.«

Blutbesiegelt - Hexenerbe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt