8.1 Irren

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Anders erging es Aebbe

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Anders erging es Aebbe. Ivar konnte es in seinen Augen sehen, sein bester Freund war an seiner Grenze angelangt. Seine Augen waren stumpf auf den Kopf seines Pferdes gerichtet. Berit sah nicht besser aus. Die Erschöpfung war ihr ins Gesicht geschrieben.

Der Prinz übernahm die Führung. Ohne ein Wort hatten sie beschlossen ihren Spuren zurück zu folgen auch wenn Ivar dabei unwohl wurde. Die Angst davor den Ort des Geschehens noch einmal zu sehen, machte die Erinnerungen an den Fänggenangriff umso lebendiger. Das Knirschen der berstenden Körper, das Blut - im spärlichen Licht mehr schwarz als rot. Es war wie ein Albtraum aus ausgelöschtem Leben und weckte Erinnerungen, die er zusammen mit den Fischweibern auf den Grund des Meeres zurückwünschte. Das rüttelte an Ivars Beschluss, doch noch konnte er daran festhalten.

Im dämmerigen Tageslicht führte er seine Begleiter die Spuren im Schnee entlang. Aebbe hing über seinem Pferd, sodass Ivar dessen Zügel nehmen musste.

Eine schiere Ewigkeit folgten sie ihrem Pfad. Es würde bald dunkel werden und bei dem Gedanken raste Ivars Herz vor Angst.

Als es soweit war, entzündete er seine Lampe. Es kostete ihn viel Überwindung und Zeit. Die Geräusche um sie herum ließen den Prinzen vor Anspannung immer wieder abrutschen. Er konnte kaum atmen wie er so neben dem Pferd hockte und nur im Schein der Nordlichter versuchte den Zunder zu entzünden während ihm Berit mit ihrer Armbrust Deckung gab.

Als er es endlich geschafft hatte, fiel ihm die erste Späne aus den Fingern in den Schnee, wo sie zischend erlosch. Doch um zu fluchen fehlte ihm der Atmen. Die Angst hielt ihn in ihrem Schraubstock.

Beim zweiten Versuch gelang es Ivar die Lampe zu entzünden und augenblicklich hatte er das Gefühl, dass die Stimmen im Schatten lauter und boshafter wurden. Die Kreaturen der Nacht wurden nicht gerne geblendet.

Sobald Ivar wieder im Sattel saß, fühlte er sich deutlich sicherer, trotz der Gestalten, die vereinzelt am Rande seines Sichtfeldes erschienen und wieder verschwanden.

Sie folgten weiter ihren Spuren.

Lange Zeit fiel weder Berit noch Ivar etwas auf. Nur ein grässliches Kichern ertönte in regelmäßigem Abstand, doch es ängstigte sie nicht mehr als das leise Scharren, Schnüffeln und Zischen.

Erst als sie an einer besonders markanten Stelle im Wald ankamen, stutzte Berit. Sie standen am Rande einer Kuhle, die zur Hälfte mit entwurzelten Bäumen abgedeckt war. Ein wenig wie ein Biberbau. Um zu erkennen was vor ihnen lag, löste Ivar die Lampe von ihrer Öse am Sattel und hob sie weit über seinen Kopf. Doch er konnte nichts beunruhigendes erkennen. Dennoch sträubten sich ihm instinktiv die Haare. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht.

Blutbesiegelt - Hexenerbe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt