15 |Über die Freundin seines bruders

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Ich blickte unaufhörlich auf mein Handy herab und starrte auf den Chat von Rowan. Ich wartete auf eine Nachricht. Ich wollte nur wissen, ob er sicher angekommen war. Rowan war vielleicht ein gefährlicher Kartellboss ohne Erbarmen und trotzdem würde ich mir immer sorgen um ihn machen.

Für mich war er der fürsorgliche Mann, der mit seinen Berührungen jede Faser meines Körpers in Flammen setzte und mit seinen Worten mein Herz erwärmte. Er war nicht der harte Kartellboss. Nicht bei mir. Bin angekommen und denke nur an dich, meine Schönheit. Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen. Ich denk auch an dich. Ich legte das Handy beiseite und sah hinüber zu Liana, die auf dem Sofa saß und auf den Fernseher starrte. »Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht?« Liana nickte abwesend und warf mir nur kurz einen Blick zu. Seit ich nicht mehr arbeitete, langweilte ich mich. Ich wollte arbeiten. Etwas mit dem Tag anfangen, anstatt ihn nur an mir vorbei fliegen zu lassen.

Wenn Rowan bei mir war, dann war das etwas anderes. Mit ihm fühlte sich einfach alles gut an. Ich sah hinab auf das Handy und ging noch einmal auf den Chat. Ich vermisse dich. Schrieb ich, wobei ich mir auf meine Unterlippe biss, leise seufzte und mich dann erhob.

Ich schreckte zurück als das laute klingeln meines Handys durch die Wohnung schallte. Ich krallte es mir. »Ja?« Ich bereute sofort, dass ich nicht auf das Display gesehen hatte. »Hast du Zeit?« die Stimme von Malena drang zu mir durch. Langsam, aber unsicher nickte ich. »Ja, aber ich hab Liana zuhause als komm am besten hier her.« bat ich leise. Ich wusste nicht, ob ich ihr alles erzählen durfte und ich bezweifelte ehrlich gesagt, dass ich das durfte. Logan war zwar der Freund von Malena, aber Rowan war sein Bruder und ich war Rowans Freundin. Ich stand neben ihm. An seiner Seite. »Alles klar, bis gleich.« ich legte auf und ließ das Handy in meiner Hosentasche nieder.

Als Liana zu mir aufsah, setzte ich mich neben sie und legte meinen Arm um ihren kleinen Körper. »Melena kommt?« Ihre nussbraunen Augen sahen zu mir auf. Lächelnd nickte ich und bemerkte sofort das Glitzern, das ihre Augen einnahm. Minuten später klingelten es schon an der Tür, weshalb ich aufstand und zur Tür ging, mit Liana im Schlepptauen.

»Liana!« Malena hockte sich zu meiner kleinen Schwester herab und lachte herzlich. »So und jetzt ab rein in die Wohnung.« murmelte die Blondine und löste sich von Liana, die wieder im Wohnzimmer verschwand. »Hey, alles gut?« ich nahm Malena in meinen Arm und schloss dann die Tür. »Ja, ich habe nur gesehen und gehört-« sie stoppte und ging vor in die Küche, wobei ich ihr nur folgte. Ich setzte mich auf einen der Höcker und wusste doch schon ganz genau worauf sie hinaus wollte. Rowan.

Sie erhoffte sich antworten auf Logan und auf sein plötzliches verschwinden, aber ich würde niemals etwas sagen. Nicht weil ich Malena nicht vertraute. Ich wollte es ihr sagen. Mehr. Ich hatte das Gefühl, dass ich das musste. Er war ihr Freund gewesen und ich fand auch, dass sie wissen musste, dass er mich umringen wollte. Trotzdem würde ich nichts sagen. Wegen Rowan. Er war mein Freund. Mein zukünftiger Mann? Er war alles was ich wollte.
»Dass du wieder mit Rowan zusammen bist?« sie sah sich einmal um und suchte wohl nach ihm.

»Er ist nicht hier.« gab ich leise zu. Ich wünschte er wäre hier, denn dann könnte er das ganze Malena erzählen. Er hätte eine Lösung für dieses Problem. So wie immer. Er war kontrolliert. Ruhig. Außer wenn es um mich ging. Dann konnte er explodieren. »Also stimmt es?« sie bekam nur ein Nicken von mir als Antwort. »Was ist mit Logan?« Ihre Augen weiteten sich. »Ich-« ich schluckte und spielte nebenbei mit meinen Fingern.

Ich wollte es ihr sagen. Logan wollte mich umbringen. Logan war in einem Keller. Logan lebt aber er wird fest gehalten. Von seinem Bruder. Und Rowan beschützte mich damit nur.

Er würde Malena töten, sollte sie versuchen Logan zu retten. Und sie würde es versuchen. Er durfte nicht frei kommen, denn dann würde er versuchen mich zu töten oder Rowan irgendwie anders zu schwächen. Er war noch kränker geworden, seit er in diesem Keller saß.
»Ich weiß es wirklich nicht.« ich biss mir auf meine Unterlippe.

In meinem Magen bildete sich ein Knoten, der ein ziehenden Schmerz durch mich hindurch jagte. Ich fühlte mich nicht gut, aber Malena durfte es nicht bemerken, denn dann wusste sie, dass ich log. Ob Rowan hier gelogen hätte, damit sie sich fern hielt? Rowan log nicht. Wenn er eins war, dann ehrlich. Aber manchmal musste man lügen um sich oder andere geliebte Menschen zu schützen. Nicht Rowan. Aber er hatte ja auch keine geliebten Menschen außer mich und ich war es gewohnt, dass er so war. So ehrlich.

»und was ist mit Rowan? Wo ist er? Kann ich mit ihm sprechen?« sie war wie besessen. Starrte mich an. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und schüttelte meinen Kopf. »Er ist erstmal weg. Ich weiß nicht wann er wieder kommt.« seufzend strich ich durch mein Haar und stützte mich auf meinen Ellenbogen ab.

»Wieso willst du ihn nicht gehen lassen?« fragte ich leise. »Er hat Antwort-« ich unterbrach sie. »Ich meine Logan. Wieso jagst du ihn hinterher und suchst nach unauffindbaren Antworten?« irgendwo konnte ich sie sicherlich verstehen. Würde Rowan verschwinden, dann würde ich mich auf die Suche nach ihm machen. Ich liebte ihn. Aber Logan hatte die Liebe von Malena nicht verdient. Sie musste endlich einen neuen Mann finden. Einer der sie wie eine Königin behandelte. Und keiner der nur auf macht und Geld aus wahr. Der jeden verriet. Selbst seinen eigenen Bruder.

»Ich liebe ihn, Evette. Er hat schlimme Sachen gemacht. Er war kriminell und bei vielen Dingen musste ich weg sehen, aber das hat nie etwas an der Liebe geändert. Er liebt mich und ich glaube nicht daran, dass er abgehauen ist. Ihm ist etwas zu gestoßen und ich werde nicht aufhören nach ihm zu suchen.«

Unstillbares Verlangen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt