18 |"Wie stellst du dir das vor?"

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Seine Augen weiteten sich und ein Glitzern entkam ihnen. »Du bist schwanger?« die Freude überkam seinen Lippen. »Ja Rowan. Ich bin schwanger.« ich seufzte und überkreuzte meine Arme vor meinem Bauch. Seine rauen Finger umschlungen mein Kinn und zwangen mich auf in seine Augen zu schauen.

»Hattest du Angst ich würde unser Kind nicht wollen?« sein Blick wurde forschend. »Nein.« ich schüttelte meinen Kopf und versuchte seinem Blick auszuweichen, doch er fing ihn auf. Ließ mich in ihm versinken. »ich habe Angst, dass ich unser Kind nicht will.« ich löste mich von seinen Fingern und wandte mich ab. Ein zischender Schmerz durchquerte meinen Körper und die ersten Tränen kitzelten meine Wangen.

Ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken und dann seine Hände, die meinen Bauch umschlungen und unter mein T-Shirt strichen. Seine warmen Hände fuhren über meinen Bauch. Ich Schlurzte und presste meine Augen zusammen. Er strich mein Haar beiseite und fing an kleine Küsse auf meinem Nacken zu verteilen. »Baby-« hauchte er leise. Lieblich. Als würden meine Worte ihn nicht verletzen. Dabei taten sie es.

»ich weiß, du hast Angst.« er formte leichte Kreise über meinen Bauch. Ich konnte ganz genau das Lächeln auf seinen Lippen spüren. Die Wärme durchstreifte meinen Körper und ließ die Entspannung durch mich hindurch rauschen. Ich lehnte mich an ihn und legte meinen Kopf zur Seite. Seine Küsse streiften über meine Haut und hinterließen kalte Stellen. Und trotzdem schoss die Wärme nur so durch mich hindurch. Ich wollte mir eine Zukunft mit ihm vorstellen. Ich wollte, dass wir zusammen zogen, zusammen lebten und zusammen eine Familie hatten.

Aber es kam uns so viel in die Quere. »Ich bin bei dir-« er fuhr über meinen Bauch. »Ich bin bei euch.« sein Körper schmiegte sich enger an meinen und seine Küsse wurden besitzergreifender. Ich drehte mich langsam zu ihm um und sah rauf in seine dunklen Augen.
Es war immer wieder verwunderlich wie viel er mit einem Blick mit mir machte. Er hatte mich so in seinen Bann gezogen. Hatte mich mit seiner Wärme und liebe verschlungen. Und ich liebte das. Ich liebte das so sehr. Ich wollte nicht wieder von ihm getrennt sein.

Dieses Jahr war die Hölle gewesen. Jede Sekunde hingen meine Gedanken an Rowan. Aber jetzt war er hier. Er war bei mir. Seine Berührungen waren so deutlich auf meiner Haut zu spüren. Hitzig fuhren sie über meinen Körper. Die Gänsehaut sagte alles aus. Seine Hand legte sich auf meine Wange und langsam beugte er sich zu mir herab. »Wieso würdest du unser Baby nicht wollen?« flüsterte er. Die Verletzlichkeit hatte seine Augen eingenommen und trotzdem waren sie so sanft.

»Du hast es selbst gesagt, Rowan.« ich schluckte und umfasste sein Handgelenk, um seine Hand von meiner Wange zu nehmen. »Was?« er versuchte mich wieder in seinen Blick zu zwingen, doch ich wandte ihn ab. Endgültig. »Ein Mann der ein Kartellboss ist, kann nicht zugleich ein guter Vater sein.« das war's. Die Tränen glitten endgültig über meine Wangen und ein Stechen füllte mein Herz.

Ich wandte mich wieder ab. Der Satz war nur die Wahrheit und ganz gleich wie weh es tat. Wie sehr ich mir etwas anderes wünschte. Es war Wahr. Er war einer der gefährlichsten Männer. Er war eiskalt, Erbarmungslos und gefürchtet. Er war alles von dem ein Kind sich fernhalten sollte. Unsere Tochter oder unser Sohn sollte nicht mit einem kriminellen Vater aufwachsen, der sein Geld mit Drogen und Waffen Geschäfte verdiente. Unser Kind sollte keinen Opa haben, der eiskalt war und keinen Onkel haben, der seine oder ihre Mutter umbringen wollte. Ich strich mir über meinen Bauch. Das wollte ich nicht für mein Baby. Ich wollte, dass sie oder er in Sicherheit aufwuchs. Umgeben von einer friedlichen Umgebung. Von einem Vater, der auch außerhalb Gefühle zeigte.

Seine Liebe zu mir hatte mich immer geschmeichelt, aber jetzt ging es auch um unser Kind. »Baby-« er stoppte. Ein seufzen war zuhören und dann eine kleine Pause. Er wusste es. Er wusste ganz genau, dass es wahr war. »Was willst du denn tun? Es ist unser Baby.« er wollte sich mir nähern, doch ich stoppte ihn. »Ich weiß es nicht-« oh doch. Ich wusste es ganz genau. Ich wollte es nur nicht aussprechen. Abtreibung. Das hörte sich herzlos an. Es war mein Baby. Es wuchs in meinem Bauch. Es würde in mir leben. Aber nicht wenn ich es abtrieb. Dann war es weg. Und ich hätte kein Baby. Ich hätte es getötet.

Ich hatte doch Liana. Was war mit ihr? »Nein!« die Strenge seiner Stimme hallte durch die Küche. »Nein Evette.« zischte und kam mir wieder näher. Er packte meine Taille und drehte mich zu sich um. Sein Blick verfestigte meinen. Zwang mich ihn anzusehen. »Es ist auch mein Kind.-« Schmerz überkam seine Lippen. »Es ist unser Kind.« ich sah es. In seinen Augen. Die kleine Tränen in seinen Lidern. Den Schmerz und der Verletzlichkeit. »Unsere Zukunft.« Ich konnte nicht anders. Meine Hand strich über seine Wange und mit meinen Daumen fing ich seine Tränen auf. Ich wollte ihn nicht so sehen. So verletzt durch meine Worte. Ich tat es ihm an. Ich war die die sich fürchtete. Immer und immer wieder. »Wie stellst du dir das vor, Rowan?« Hauchte ich. »Ein Kind braucht Sicherheit. Bei uns ist es nur in Gefahr. Ständig. Das Liana noch nicht in Gefahr geraten ist, ist ein Wunder.« ich entfernte mich wieder von ihm.

»Es ist kein Wunder. Ich passe auf euch auf und auch auf unser Baby.-« er stoppte. »Auf unser Baby.« das hörte sich so schön an. Unser Baby. Er wäre Vater. Und ich wäre Mutter.

»Das können wir keinem Kind antun.«

•Das letzte Kapitel für heute 🤭🥰

•ich möchte aber unbedingt noch etwas zu diesem Thema sagen:

Abtreiben ist okay!!!

(Ich glaube mehr Worte braucht das Ganze nicht)

Danke an euch alle ❤️
Ich liebe es so sehr eure Kommentare durchzulesen. ❤️❤️

Unstillbares Verlangen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt